Brite bezeichnet Porte nach Dauphiné als Tour-Top-Favorit

Froome: "Richie war bei weitem der stärkste Mann im Rennen"

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Froome:
Chris Froome (Sky, links) folgt Richie Porte (BMC) beim Critérium du Dauphiné. | Foto: Cor Vos

13.06.2017  |  (rsn) - Während sich Richie Porte (BMC) beschwert, dass die Konkurrenz - und damit meint er wohl auch sein Ex-Team Sky um Kumpel Chris Froome - auf der Schlussetappe des Criterium du Dauphine in erster Linie gegen ihn gefahren sei, hat sein britischer Freund den Tasmanen nun zum Top-Favorit für die Tour de France erklärt.

"Ich würde sagen, dass Richie bei weitem der stärkste Mann im Rennen war", erklärte Titelverteidiger Froome cyclingnews.com nach dem Critérium du Dauphiné, das Porte am Schlusstag nur knapp gegen Jakob Fuglsang (Astana) verlor. "Er wurde taktisch geschlagen und sein Team wurde taktisch geschlagen. Aber ich sage immer noch, dass er der Favorit für Juli ist und momentan der stärkste Fahrer im Peloton."

Vor der spektakulären und von vielen Attacken sowie direktem Schlagabtausch der Favoriten durchzogenen Schlussetappe des Critérium du Dauphiné am Sonntag hatte Froome 1:02 Minuten hinter Porte den zweiten Rang im Gesamtklassement belegt. Und der Brite attackierte den Australier auf dem 115 Kilometer kurzen Teilstück von Beginn an an jedem der drei Berge vor der Schlusssteigung zum Plateau de Solaison.

In der Abfahrt vom Col de la Colombiere schloss Froome schließlich zu den enteilten Fuglsang, Daniel Martin (Quick-Step Floors) und Alberto Contador (Trek-Segafredo) nach vorne auf und fuhr im Schlussanstieg zeitweise in Richtung Gesamtsieg, als Porte knapp eine Minute zurücklag. Doch der Australier blieb cool, fuhr sein Tempo weiter, erholte sich und kam noch einmal zurück, um Froome einzuholen und schließlich sogar noch stehen zu lassen.

Zwar verlor er den Kampf um den Gesamtsieg gegen Fuglsang dank dessen Zeitbonifikationen für den Tagessieg, doch das mit Blick auf die Frankreich-Rundfahrt psychologisch wohl wichtigere Duell mit Froome riss Porte noch einmal herum.

"Ich war in seiner Situation schon oft. Da fällt das ganze Gewicht des Gelben Trikots auf Deine Schultern. Es fühlt sich an, als ob Dich die ganze Welt jagt", erklärte Froome und zollte seinem Freund wohl auch mit diesen Worten Respekt, denn getreu dem PR-Slogan des BMC-Teams 'Don't crack under pressure', brach der Tasmane nicht unter dem Druck zusammen, dass er von allen Seiten attackiert wurde. Und hätte sein Team sich nicht schon am ersten der vier Berge des Tages komplett auseinander nehmen lassen, so wäre es vielleicht auch in Sachen Gesamtsieg für Porte besser ausgegangen.

Wie stark das BMC-Team ist, das wird auch im Juli bei der Tour von großer Bedeutung sein, wenn Porte bei der wohl offensten Frankreich-Rundfahrt seit vielen Jahren um seinen ersten Grand-Tour-Sieg kämpfen will. Dass seine eigene Form stark ist, das hat er nun noch einmal bewiesen. Und auch dass er im Kopf stark genug sein kann, deutete Porte auf dem Weg zum Plateau de Solaison an. Beides muss er nun aber noch gut fünf Wochen bleiben.

Und durch Aussagen wie die seines Freundes - Froome und Porte trainieren seit Jahren zusammen, der Australier war 2013 und 2015 Froomes wichtigster Helfer auf dem Weg zum Tour-Sieg und im gemeinsamen Training 2015 sogar bereits stärker als der Brite, als Porte am Col de la Madone einen neuen Rekord aufstellte - wird der Druck für Porte nicht geringer und die Mission 'Tour-Sieg' daher nicht leichter. Die Psychospielchen sind eröffnet.

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