Statt Sieg nur Platz vier beim Critérium du Dauphiné

Froome spielt alles oder nichts und verliert

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Im Finale der Dauphiné-Schlussetappe war Chris Froome (Sky) mit seinen Kräften am Ende. | Foto: Cor Vos

11.06.2017  |  (rsn) - Im Kampf um seinen vierten Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné spielte Chris Froome (Sky) am Sonntag Vabanque. Am Ende der 8. Etappe über 115 spektakuläre Kilometer zwischen Albertville und dem Plateau de Solaison stand der Brite mit leeren Händen da. Anstatt der Titelverteidigung blieb nur der vierte Platz bei der Tour-Generalprobe, die Froome in den beiden vergangenen Jahren jeweils für sich entschieden hatte, um danach auch bei der Frankreich-Rundfahrt zu triumphieren.

Dabei konnte Froome mit seiner Vorstellung auf der mit vier schweren Bergen gespickten Alpenetappe durchaus zufrieden sein. Der 32-Jährige ging bereits am ersten Anstieg des Tages in die Offensive, attackierte danach Spitzenreiter Richie Porte (BMC) am Col de la Colombière erfolgreich und startete eine Aufholjagd, die im Schlussanstieg sogar vom Erfolg gekrönt zu sein schien.

Doch dann war Froome mit seinen Kräften am Ende, als Daniel Martin (Quick-Step) und der spätere Gesamtsieger Jakob Fuglsang (Astana) attackierten und später auch noch der unermüdlich kämpfende Porte an ihm vorbeizog. 1:36 Minuten nach dem triumphierenden Dänen erreichte der dreimalige Tour-de-France-Gewinner schließlich das Ziel und verlor damit auch noch seinen Podiumsplatz.

“Ich war hier, um auf Gesamtsieg zu fahren und nicht, um den zweiten Platz zu verteidigen“, stellte Froome im Ziel klar. "In dem Fall wäre ich sehr viel konservativer gewesen und hätte nur Jakob und (Fabio) Aru folgen müssen. Das war aber nicht der Plan. Ich wollte auf Sieg fahren und das war, was wir als Team probierten.“ Wie Froome anfügte, sei die offensive Fahrweise auch seinen bisher erst 19 Renntagen geschuldet. Die fehlende Wettkampfhärte zumindest sollte er sich in der Dauphiné-Woche geholt haben.

Mut machen kann ihm mit Blick auf die in drei Wochen beginnende Frankreich-Rundfahrt jedenfalls sein Auftritt auf der spektakulären Schlussetappe, auf der die Gesamtwertung nochmals kräftig durcheinandergewirbelt wurde. Kein Fahrer aus den Top Ten behielt seine Position, die er beim Start in Albertville noch innehatte.

Für den Wirbel hatte auch Froome gesorgt, als er auf der letzten Abfahrt des Tages eine Gruppe initiierte, die erfolgreich Jagd auf die beiden Spitzenreiter Alejandro Valverde (Movistar) und Fabio Aru (Astana) machte, wobei der Sky-Kapitän fast im Alleingang für den Zusammenschluss sorgte. Dann aber war der Tank leer, wie Froome eingestand und das Alles-oder-Nichts-Spiel verloren: “An einem Punkt war ich nahe dran am virtuellen Gelben Trikot, aber ich denke, ich hatte vorher schon so viel gearbeitet, um diese Situation herbeizuführen, dass ich für den letzten Anstieg nicht mehr so viel übrig hatte"

Ob er nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte noch rechtzeitig zur Tour de France in Top-Form kommt, bleibt abzuwarten. Doch trotz seines Hoffnung machenden Auftritts vom Sonntag sieht Froome seinen ehemaligen Teamkollegen Porte in der Favoritenrolle, auch wenn der Australier in einem dramatischen Finale noch sein Gelbes Trikot abgeben musste. “Ich würde nach wie vor sagen, dass Richie der mit Abstand stärkste Mann im Rennen war. Er wurde heute taktisch erwischt, sein Team hat es heute taktisch erwischt, aber ich sage immer noch, dass er für Juli der Favorit und im Moment der stärkste Fahrer im Peloton ist“, so Froome.

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