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03.06.2016 | (rsn) – Mit einer positiven und einer negativen Nachricht endete die 2. Etappe der 76. Luxemburg-Rundfahrt (2.HC) für das BMC-Team. Zwar sicherte sich der Belgier Philippe Gilbert auf der 2. Etappe über 162,8 Kilometer von Rosport nach Schifflingen in einem engen Sprintduell gegen den Niederländer Maurits Lammertink (Roompot) seinen zweiten Saisonsieg. Allerdings musste sein Teamkollege Jempy Drucker nach einem Sturz unmittelbar vor der 440 Meter langen und 13 Prozent steilen Schlusssteigung sein Gelbes Trikot abgeben.
"Es ist traurig, dass Jempy sein Trikot durch den Sturz abgeben musste. Aber für mich ist es ein schöner Sieg, gerade nach all den Problemen, die ich im Frühjahr hatte", meinte Gilbert, der wegen einer einer Fingerverletzung einige Wochen pausieren musste.
Der Luxemburger Drucker kam mit fast sechs Minuten Rückstand ins Ziel und muss damit auch alle seine Hoffnungen auf den Gesamtsieg fahren lassen. Zudem hatte BMC einen weiteren Rückschlag zu verkraften, denn mit dem Schweizer Tom Bohli gab der bisherige Gesamtdritte aus gesundheitlichen Gründen das Rennen auf. "Der Sieg von Phil hat uns den Tag gerettet"; meinte BMC-Sportdirektor Jackson Stewart entsprechend.
Dagegen ist der 25-jährige Lammertink, der das Weiße Trikot des besten Jungprofis gegen das Gelbe des Spitzenreiters eintauschen durfte, nun erster Kandidat auf die Nachfolge von Linus Gerdemann (Stölting), der wegen einer schweren Erkältung auf einen Start verzichten musste.
"Wir wussten, dass das ein Finale für mich war. Hier bestand die Chance, das Leadertrikot zu übernehmen und den Etappensieg zu holen. Mit dem Tagessieg hat es nicht geklappt, mit dem Gelben Trikot bin ich aber sehr zufrieden", freute sich Lammertink über den Ausgang der Etappe.
Für den abwesenden Titelverteidiger Gerdemann könnte dessen Teamkollege Alex Kirsch in die Bresche springen, denn als Etappendritter von Schifflingen machte der 25-jährige Luxemburger in der Gesamtwertung einen Sprung vom neunten auf den dritten Platz. "Es ist keine Schande, bei einer solchen Ankunft von Gilbert geschlagen zu werden. Am Ende musste ich über mein Limit gehen, mit Rang drei kann ich zufrieden sein"; so Kirsch.
Gilbert verbesserte sich um gleich 14 Positionen und hat als neuer Gesamtzweiter ebenso wie Kirsch nun neun Sekunden Rückstand auf Lammertink, der seine Führung in der Nachwuchswertung ausbaute.
Gilbert löste den gestrigen Etappengewinner André Greipel (Lotto Soudal) an der Spitze der Punktewertung ab. Beide haben jeweils 20 Zähler auf ihrem Konto. Der Belgier Thomas Deruette (Wallonie-Bruxelles) verteidigte sein Bergtrikot.
Bester deutscher Fahrer bleibt Alexander Krieger (Leopard), der mit der ersten größeren Verfolgergruppe auf Position 18 über die Ziellinie fuhr. Damit machte der 24-Jährige sogar einen Platz gut und hat als Sechster der Gesamtwertung nun 16 Sekunden Rückstand auf Lammertink.
Kurz nach dem Start hatte sich eine sieben Fahrer starke Spitzengruppe um Deruette formiert, die sich schnell einen Vorsprung von fast vier Minuten herausfuhr. Der Belgier sicherte sich nach knapp 30 Kilometern die erste von drei Bergwertungen des Tages, war dann aber ebenso wie Etienne van Empel (Roompot), sein Hauptkonkurrent im Kampf um das Bergtrikot, nicht mehr dabei, als nach etwa der Rennhälfte aus der ursprünglichen Fluchtgruppe Pierre-Luc Périchon (Fortuneo), Pontus Kastemyr (Differdingen-Losch) und Martin Mortensen (One Pro Cycling) davonzogen.
Kurz darauf schloss noch Tim Kerkhof (Roompot) zu dem Trio auf und mit vereinten Kräften verteidigte die neue Spitze ihren Vorsprung auf das von BMC angeführte Feld bis ins Finale hinein, das auf einer 40 Kilometer langen Schleife um den Zielort herum ausgetragen wurde.
15 Kilometer vor dem Ziel wurden zunächst Périchon, Kastemyr und Mortensen von den Jägern eingefangen, zehn Kilometer später war es auch um Kerkhof geschehen, der am hartnäckigsten Widerstand leistete. Kurz darauf kam es zu dem folgenschweren Sturz, der Drucker das Gelbe Trikot kostete. Der Prolog-Gewinner kam zwar innerhalb der letzten drei Kilometer zu Fall, doch da sich das Ziel am Ende eines Anstieges befand, griff die Regel nicht, wonach innerhalb dieser Zone gestürzte Fahrer zeitgleich mit ihren Konkurrenten gewertet werden.
Dennoch hatte BMC Grund zum Jubel. Für den sorgte Routinier Gilbert, der im Sprintduell am Ende des Anstiegs Lammertink mit knappem Vorsprung auf den zweiten Platz verwies und damit ein Comeback nach Maß feierte. Seit dem Flèche Wallonne nämlich hatte der Klassikerspezialist, der BMC zum Saisonende verlassen wird, kein Rennen mehr bestritten. Grund war ein dreifach gebrochener Mittelfinger – Ergebnis einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit einem Autofahrer während einer Trainingsausfahrt Mitte April.
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