Siebter beim Critérium International

Nerz zeigte auf Korsika endlich wieder, was in ihm steckt

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Dominik Nerz (Bora-Argon 18) | Foto: Cor Vos

27.03.2016  |  (rsn) – Nach einer enttäuschenden ersten Saison beim deutschen Bora-Argon 18-Team hat Dominik Nerz auf der Königsetappe des 85. Critérium International gezeigt, weshalb er zu den großen deutschen Rundfahrthoffnungen gehört.

Im 16 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zum Col de l’Ospedale hielt sich der 26-jährige Allgäuer bis kurz vor dem Ziel in der immer kleiner werdenden Spitzengruppe und kam schließlich 47 Sekunden hinter dem überragenden Thibaut Pinot (FDJ) als Siebter ins Ziel und verbesserte sich damit auch auf diese Position im Schlussklassement der Kurz-Rundfahrt auf Korsika, die der Franzose souverän gewann.

„Der siebte Platz ist ein tolles Ergebnis für mich und er gibt mir auch mächtig Selbstvertrauen für die nächsten Wochen nach all den Rückschlägen, die ich im letzten Jahr zu verkraften hatte“, freute sich Nerz. Am Ostersonntag machte er deutlich, dass mit ihm in dieser Saison zu rechnen sein dürfte, nachdem er 2015 aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen nicht die Erwartungen erfüllen konnte, die das Team-Management nach seiner Verpflichtung von BMC in ihn gesetzt hatte.

Auf der bei hohem Tempo ausgetragenen 3. Etappe – in der ersten Stunde wurden 50 Kilometer zurückgelegt – hielt sich Nerz bis auf die letzten zwei Kilometer in der zu diesem Zeitpunkt nur noch acht Fahrer starken Favoritengruppe, die sich in dem Ausscheidungsfahren am Berg herausgebildet hatte. Erst als der US-Amerikaner Lawson Craddock (Cannondale) das Tempo anzog und dann schließlich 1,5 Kilometer vor dem Ziel Pinot antrat, konnte Nerz nicht mehr mithalten.

Doch es reichte zum besten Saisonergebnis, was Bora-Sportdirektor Christian Pömer veranlasste, seinem Kapitän eine „unglaublich starke Leistung“ zu attestieren. Der Österreicher war „stolz, aber auch erleichtert, dass er (Nerz) endlich wieder zeigen konnte, was in ihm steckt. Ich bin sicher, dass da noch einiges kommen kann, wenn seine Vorbereitung weiter ohne Probleme und Krankheiten verläuft“, sagte Pömer und meinte schon mit Blick auf die Tour de France, zu der Bora-Argon 18 zum dritten Mal in Folge eine Einladung erhalten hat: „Er ist ein Fahrer, der jederzeit in die Top Ten der Gesamtwertung bei großen Rundfahrten fahren kann.“

Am zweiten und letzten Tag des Critérium International kam Nerz ausgerechnet das von Anfang an hohe Tempo zugute, wie Pömer erklärte: „Diese Rennen liegen Dominik. Er ist sehr stark, wenn das Tempo im Rennen den ganzen Tag sehr hoch ist und dann im Finale niemand mehr so richtig spritzig ist. Er kann einfach sehr lange ein sehr hohes Tempo gehen, Tempowechsel tun ihm aber weh. An Tagen wie heute kann aber fast niemand mehr attackieren, weil die ganze Zeit am Limit gefahren wird.“

Dabei hatte Nerz bereits im ersten der fünf kategorisierten Anstiege versucht, in die Gruppe des Tages zu gelangen. Am Ende erwies es sich als glückliche Fügung, dass ihm dies nicht gelang, wie er selber anmerkte. „Allerdings habe ich dort schon einige Körner liegen lassen“, gab der Allrounder zu. So konnte sich Bora-Argon 18 in der Folge darauf konzentrieren, den Kapitän zu unterstützen, der im Finale dann noch Paul Voß und Emanuel Buchmann an seiner Seite hatte.

 

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