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09.03.2016 | (rsn) - Schritt für Schritt erobert sich der Deutsche Radsport auch in der Heimat wieder den Stellenwert zurück, den er im Ausland durch die vielen Erfolge von André Greipel, John Degenkolb und Co. schon lange genießt. Nach der Rückkehr der ARD zur Tour de France 2015 und dem Start der Frankreich-Rundfahrt 2017 in Düsseldorf wird auch die Deutschland Tour wieder reanimiert! Schon im nächsten Jahr, realistischer wohl aber 2018, soll die Rundfahrt in den Rennkalender zurückkehren.
"Der Erfolg unserer Profis hat den Weg geebnet. Die ASO hat schon lange Interesse an der Deutschland Tour", verriet BDR-Vize Günter Schabel radsport-news.com. "Die Gespräche mit TV-Partnern wegen der Übertragungsrechte laufen bereits", bekräftigte BDR-Generalsekretär Martin Wolf gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Dabei geht es in erster Linie auch darum, wann das Rennen ausgetragen werden soll! Im Mai, wie nach dem letzten Restart von 1999 bis 2004? Das würde dann wohl das endgültige Aus der Bayern-Rundfahrt bedeuten, die in diesem Jahr schon aus finanziellen Mitteln abgesagt werden musste.
Wohl auch deshalb reagierte Ewald Strohmeier, der Chef der Bayern-Rundfahrt, nicht gerade euphorisch, als er die Nachricht von der neuen Deutschland Tour erfuhr. "Grundsätzlich sind alle Initiativen zu begrüßen, die den Radsport in Deutschland fördern. Davon können nur alle Beteiligten profitieren. Gerade mit Blick auf das Jahr 2017 gibt es einige Indikatoren, die zeigen, dass der Radsport in Deutschland wieder an Aufwind gewinnt. Wir wollen diese Entwicklung nutzen und setzen dabei auf ein konstruktives Miteinander mit allen anderen Akteuren", erklärte Strohmeier auf Anfrage von radsport-news.com.
Zu wünschen wäre deshalb, dass die Deutschland Tour wie zuletzt von 2005 bis 2008 als Tour-de-France-Revanche im August ausgetragen wird. Fakt ist, dass der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und der Tour-Veranstalter ASO einen Vertrag über zehn Jahre abgeschlossen haben. Den Deal zwischen beiden Parteien hatte SAT.1-Nachrichtensprecher und Radsport-Berater Marc Bator auf den Weg gebracht.
"Ich glaube, dass die Deutschland Tour im Bemühen, dem deutschen Radsport wieder den Stellenwert zurückzugeben, den er verdient, ein Meilenstein wird", sagte Bator und sprach von der "Realisierung eines Traums".
"Als Radsport-Fan freue ich mich total, dass die Deutschland Tour wiederbelebt wird. Natürlich wäre es mir noch lieber gewesen, wenn meine Organisation den Zuschlag bekommen hätte", zeigte sich auch Kai Rapp gegenüber radsport-news.com begeistert. Rapp hatte das Rennen zuletzt für die Upsolut Sports AG organisierte, die nach dem Verkauf an die Lagardère Unlimited Events AG mittlerweile zum Ironman-Unternehmen gehört.
Doch die "Triathleten" kamen zu spät im Kampf um das Traditionsrennen, das seit 1911 mit zahlreichen Unterberechungen und unter verschiedenen Namen immerhin 32 Mal ausgetragen wurde. Die ASO stach auch große Sportvermarkter wie IMG und Infront aus.
Die ASO, die inzwischen weltweit Radrennen organisiert, hat auch in Deutschland viel vor. "Wir wollen zusammen mit dem BDR die Deutschland Tour wieder attraktiv machen. Wir wollen zeigen, wie viel Spaß Radsport machen kann", erklärte ASO-Manager Yann Le Moënner.
Das freut natürlich BDR-Präsident Rudolf Scharping, der ebenfalls an dem Deal mit strickte. "Die Vereinbarung ist für den BDR richtungsweisend. Die neue Deutschland Tour ist ein weiteres Element, um die Radsport-Begeisterung auszubauen und die Popularität des Radfahrens in seiner gesamten Breite zu fördern. 27 Millionen Deutsche fahren regelmäßig Rad, und viele Städte erkennen den Wert des Fahrrads in ihren Mobilitätsstrategien", erklärte der Ex-Politiker, der sich aber auch der Verantwortung gegenüber der Bayern-Rundfahrt gewiss ist.
Der deutsche Radsport hat beide Rennen verdient!
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