Fahrer sollen Rechte an Teams abtreten

Europäischer Radsportverband kritisiert Velon-Verträge

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Die UEC kritsiert die Velon-Gruppe wegen dubioser Vertragszusätze. | Foto: UEC

05.12.2015  |  (rsn) – Die Ende 2014 gegründete Team-Vereinigung Velon, der aktuell elf von 17 WorldTour-Rennställen angehören, fordert die Fahrer in einem „Velon Addendum“ genannten Vertragszusatz auf, bestimmte Rechte wie etwa Bildrechte, das Recht auf geistiges Eigentum und ihre Rechte an personenbezogenen Daten an ihre Mannschaften abzutreten.

Dieses Vorgehen stößt auf die massive Kritik nicht nur der Fahrervereinigung (CPA, Cyclistes Professionnels Associés), sondern auch des Europäischen Radsportverbandes UEC (Union Européenne de Cyclisme). In einer aktuellen Pressemitteilung bezweifelt die UEC die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme, „die von einem nicht offiziell von den internationalen Radsportinstanzen anerkannten Verbund durchgeführt wird“, wie es in dem Schreiben heißt. Deshalb rät der Verband die Fahrer dringend davon ab, diesen Vertragszusatz zu unterschreiben.

Zudem fordert der leitende Ausschuss der UEC in dieser Frage den Radsportweltverband UCI auf, „solche Praktiken“ zu beenden, die – wie es ergänzend hieß – „nicht ohne das Wissen des Weltradsportverbandes oder der Internationalen Vereinigung der Profiradmannschaften (AIGCP, Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels) durchgeführt werden konnten.“ Zudem solle die UCI gemeinsam mit der CPA einen rechtlichen Rahmen setzen, der die „Übertragung der persönlichen Rechte der Rennfahrer“ regele. Zudem sollten diejenigen Fahrer nach ihrer Meinung befragt werden, denen der Vertragszusatz bereits vorgelegt worden sei.

Die Fahrergewerkschaft (CPA) und verschiedene Fahrerberater haben bereits von einer Unterzeichnung der Vereinbarung abgeraten. Diesem Ratschlag wollte beispielsweise der von radsport-news.com befragte Simon Geschke folgen, der wie seine Giant-Alpecin-Kollegen das „Velon Addendum“ erhalten hat. „Wir haben beim Teamtreffen diesbezügliche Verträge bekommen“, bestätigte der Tour-Etappensieger von Par-Loup auf Anfrage von radsport-news.com, fügte aber an: „Wir sollte aber noch nicht unterschreiben, sondern sie uns erstmal zu Hause in Ruhe durchlesen. Ich halte mich da erstmal an den Rat der Fahrervereinigung“, fügte Geschke an.

André Greipel (Lotto Soudal) und Robert Wagner (LottoNL-Jumbo) erklärten dagegen, dass ihnen keine solchen Vertragszusätze vorgelegt worden seien. „Ich habe davon noch nie etwas gehört, deswegen brauche ich da auch nichts kommentieren“, sagte Greipel, dessen Vertrag ebenso wie der Wagner und Geschke Ende 2016 ausläuft, gegenüber radsport-news.com. Ähnlich äußerte sich Wagner: „Ich hatte letztes Jahr einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Da stand nichts diesbezügliches, und nachträglich kam bisher nichts auf meinen Tisch“, so der 32-Jährige.

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