--> -->
20.06.2015 | (rsn) - Im englischen Nieselregen hat Lisa Brennauer den 20. Juni zu einem perfekten Tag für das Team Velocio-SRAM gemacht. Die Deutsche Meisterin gewann in Stevenage die 103,8 Kilometer lange 4. Etappe der Aviva Women's Tour (2.1) im Sprint vor der Schwedin Emma Johansson (Orica-AIS) sowie der Finnin Lotta Lepistö (Bigla) und holte sich damit die Gesamtführung von Christine Majerus (Boels-Dolmans) aus Luxemburg zurück, die nach ihrem gestrigen Sieg diesmal Vierte wurde.
Wenige Stunden zuvor hatte schon die Weißrussin Alena Amialiusik mit ihrem Sieg bei den Europaspielen in Baku für Jubel bei der deutschen Equipe gesorgt. „Ich habe das im Ziel erfahren und freue mich sehr für sie", sagte Brennauer, für die es in England an diesem Samstag wie am Schnürchen lief. Denn vor dem Endspurt um den Tagessieg fuhr die 27-Jährige auch am zweiten Zwischensprint bereits als Erste über die Linie, so dass sie in der Summe 13 Bonifikationssekunden ergatterte: „Das war wirklich ein super Tag."
Vor dem Erfolg lag zwischen Waltham Cross und Stevenage aber eine Menge Arbeit auf der Straße, denn ein spätes Ausreißerduo wurde sowohl Brennauers Sprint-Ambitionen als auch Majerus' Gelbem Trikot gefährlich. Elisa Longo Borghini (Wiggle-Honda) und Sabrina Stultiens (Liv-Plantur) fuhren dem Feld kurz nach der letzten Bergwertung 25 Kilometer vor dem Ziel davon und erarbeiteten sich schnell knapp eine Minute Vorsprung.
„Das war so nicht gewollt", musste Majerus zugeben. „Aber wir waren nach dem Berg etwas in Unterzahl und sie sind irgendwie weggeschlichen." Longo Borghini, die im April die Flandern-Rundfahrt mit einem 33-Kilometer-Solo für sich entschieden hat, und Stultiens, die zuletzt bei den Auensteiner Radsporttagen Top-Form bewies, durfte man nicht durchkommen lassen, und so übernahm Boels-Dolmans unter Mithilfe von Velocio-SRAM die Verfolgung.
Kurzzeitig versuchten Johansson und Trixi Worrack (Velocio-SRAM) zum Ausreißerduo nach vorne zu springen, doch daraus wurde nichts. „Sie wollte nicht mehr. Ich weiß nicht wirklich warum", beklagte Johansson gegenüber radsport-news.com. „Vielleicht, weil ich da war." Immerhin musste Worrack bewusst sein, dass die Schwedin als Gesamtvierte gute Chancen auf das Gelbe Trikot hatte, wenn sie das Ziel vor dem Feld erreichen würden.
Auf den letzten zehn Kilometern verkleinerte sich der Vorsprung von Longo Borghini und Stultiens kontinuierlich, und so bog das Duo nur rund fünf Sekunden vor den Verfolgerinnen auf den sehr winkligen mit vier engen 90-Grad-Kurven gespickten Schlusskilometer ein, um letztlich 200 Meter vor dem Ziel übersprintet zu werden. Auf den Plätzen neun und zehn rollten die Beiden über den Zielstrich.
Da es im Finale zu regnen begonnen hatte, war auf dem Schlusskilometer besondere Vorsicht geboten, doch Johanssons Helferin Gracie Elvin (Orica-AIS) führte die Gruppe mit hoher Geschwindigkeit um alle Ecken. Das Team Orica-AIS war gut vorbereitet in die Etappe gestartet, da Betreuer Martin Barras am Vorabend die Schlusskilometer mit dem Auto abgefahren war und gefilmt hatte.
„Wir wussten, was kommt, und dass wir vorne fahren mussten. Gracie hat einen sehr guten Job gemacht", erklärte Johansson. „Es ist schön, wenn man jemand vor sich hat, dem man vertrauen kann und der auch weiß, was kommt."
Auf der rund 350 Meter langen Zielgeraden war es dann auch die Schwedin, die den Sprint eröffnete. „Ich habe superfrüh angefangen, weil ich weiß, dass ich nicht so schnell bin wie die Anderen", sagte sie. Es hätte beinahe funktioniert, doch am Ende zog Brennauer doch noch vorbei und besorgte ihrem Team nach drei zweiten Plätzen auf den ersten drei Etappen endlich den ersehnten Tagessieg.
„Das Finale war eng und durch den Regen knifflig, aber ich bin vorsichtig um die Kurven und habe an Johanssons Hinterrad eine gute Position gefunden", sagte die Allgäuerin auf der Sieger-Pressekonferenz. Von da aus ging sie auf den letzten 200 Metern in den Wind und zog in der Straßenmitte dem Sieg entgegen.
Während Brennauer und Johansson problemlos durchs kurvige Finale kamen, hatte Majerus mit dem nassen Asphalt zu kämpfen. Die Luxemburgerin zeigte in der letzten Kurve eine Einlage aus ihrem Wintersport, dem Crossfahren: „Ich musste den Fuß rausnehmen, so rutschig war es. Danach war der Schwung weg und Platz vier das Maximum." Damit blieb Majerus zwar ohne Zeitbonifikation, bei neun Sekunden Rückstand auf Brennauer ist sie vor der Schlussetappe aber trotzdem deren schärfste Verfolgerin.
Vor dem Vorstoß von Longo Borghini und Stultiens konnte sich auf den ersten 75 Kilometern des Rennens dank hoher Geschwindigkeiten des Feldes niemand für längere Zeit absetzen. Das Feld erreichte somit geschlossen den Anstieg zur zweiten Bergwertung am Golfplatz von Therfield Heath. Dort riss es in zwei Teile, wobei die Gesamtzweite Jolien D'Hoore (Wiggle-Honda) im hinteren festsaß. Die Belgische Meisterin kam mit einigen Kolleginnen zwar wenig später wieder nach vorne, spielte im Spurt um den Sieg aber keine Rolle.
Den Anschluss zur Spitze nicht mehr herstellen konnten Anna Knauer (Rabobank-Liv) und Madeleine Ortmüller (Nationalteam Deutschland), die im Verlauf der Etappe das Rennen beide aufgaben. Ariane Horbach (Optum p/b Kelly Benefit Strategies) wurde mit 14:16 Minuten in der letzten Gruppe gewertet, kam de facto aber deutlich später ins Ziel - sie war mit einigen anderen Kolleginnen fehlgeleitet worden.
Corinna Lechner und Lisa Küllmer erreichten das Ziel 7:55 Minuten nach Brennauer, während ihre Nationalmannschafts-Kolleginnen Stephanie Pohl (45. / + 24 Sekunden) und Kathrin Hammes (36. / + 18) sowie Worrack (33. / + 11), Claudia Lichtenberg (Liv-Plantur / 32. / + 11) und Romy Kasper (Boels-Dolmans / 24. / + 7) erst auf dem Schlusskilometer zugunsten der Sicherheit herausnahmen.
Siegerinterview mit Lisa Brennauer im Video:
Video-Interview mit Christine Majerus nach dem Verlust des Gelben Trikots:
(rsn) - So wirklich verstehen konnte die Entscheidung der Jury wohl niemand: Gracie Elvin (Orica-AIS), die lediglich auf den ersten 40 Kilometern des Rennens in einer recht ungefährlichen vierköpfig
22.06.2015Dem Team sei Dank: Brennauer feiert Riesenerfolg in England(rsn) - Lisa Brennauer wusste, bei wem sie ich zu bedanken hatte. Deshalb versammelte die Gesamtsiegerin der 2. Aviva Women´s Tour sofort ihre Teamkolleginnen um sich, als sich die Fotografen für di
21.06.2015Brennauer lässt sich am letzten Tag das Gelbe nicht mehr nehmen(rsn) – Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) hat am letzten Tag der Aviva Women´s Tour (2.1) ihr Gelbes Trikot verteidigt und sich bei der 2. Auflage der fünftägigen Rundfahrt durch Großbritannien den
21.06.2015L.L. Sánchez gewinnt Gold in Baku, Knauer von Auto umgefahren(rsn) – Luis Léon Sànchez (Astana) hat im Straßenrennen der European Games in Aserbaidschan die Goldmedaille gewonnen. Der 31 Jahre alte Spanier setzte sich auf dem Rundkurs in der Hauptstadt Bak
20.06.2015Täglicher Überlebenskampf: Ortmüller heimliche Heldin der Women´s Tour(rsn) - Spätestens nach der 3. Etappe, dem mit 139 Kilometern längsten Teilstück von Oundle nach Kettering, war sie die heimliche Heldin der Aviva Women´s Tour: Madeleine Ortmüller. Die 20-jähri
20.06.2015Brennauer holt sich das Gelbe Trikot von Majerus zurück(rsn) – Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) hat sich bei der Aviva Women´s Tour (2.1) nach nur einem Tag das Gelbe Trikot zurückgeholt, das sie am Freitag an die Luxemburgerin Christine Majerus (Boels-D
20.06.2015Majerus rast der Konkurrenz im technisch schweren Finale davon(rsn) - Mit einem langen Sprint, aber auch mit Mut und zumindest theoretischer Streckenkenntnis hat Christine Majerus (Boels-Dolmans) in Kettering die 3. Etappe der Aviva Women´s Tour für sich entsc
19.06.2015Majerus fährt Brennauer aus dem Gelben Trikot(rsn) – Nur einen Tag hat sich Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) bei der Aviva Women's Tour (2.1) in Großbritannien über das Gelbe Trikot freuen dürfen. Auf der 3. Etappe musste die Deutsche Meisteri
19.06.2015Nachmittags freundet sich Brennauer auch mit Gelb noch an(rsn)- In Clacton-On-Sea konnte sich Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) auch über das Gelbe Trikot endlich freuen. Wenige Stunden vorher hatte sie das Leibchen der Gesamtführenden am Start in Braintree n
18.06.2015Lechner: „...dann nimmt uns Deutsche keiner mehr ernst."(rsn) - Das hatte sie sich selbst eingebrockt: Nach knapp 45 der 138 Kilometer am zweiten Tag der Aviva Women´s Tour befand sich Corinna Lechner (Nationalteam Deutschland) auf dem Weg von Braintree n
18.06.2015D´Hoore siegt entgegen dem eigenen Plan(rsn) - Schon mehrfach im Verlauf der Saison wurde deutlich, dass Jolien D´Hoore inzwischen die stärkste Sprinterin bei Wiggle-Honda ist. Auf der 138 Kilometer langen 2. Etappe der Aviva Women´s To
18.06.2015Brennauer übernimmt als Etappenzweite die Gesamtführung(rsn) – Lisa Brennauer (Velocio-SRAM) hat auf der 2. Etappe der Aviva Women´s Tour (2.1) in England die Spitze der Gesamtwertung übernommen. Die Deutsche Meisterin musste sich nach 138 Kilometern
(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue
18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b
18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb
18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata
18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no
18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn
18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom
18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst
18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie
18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen
17.04.2024Highlight-Video des 27. Flèche Wallonne Femmes(rsn) – Nach einem dritten (2017) und einem zweiten Platz (2021) hat Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) erstmals in ihrer Karriere den Flèche Wallonne Femmes gewonnen. Bei der 27. Ausgabe des Arden
17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe