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06.05.2015 | (rsn) – Gleich vier Debütanten finden sich im Giro-Aufgebot des BMC-Teams – drei davon stehen sogar erstmals in ihrer Karriere am Start einer dreiwöchigen Landesrundfahrt. Sowohl die beiden Schweizer Silvan Dillier und Stefan Küng als auch der Deutsche Rick Zabel freuen sich auf ihre Premiere bei einer Grand Tour. Zabels erfahrener Landsmann Marcus Burghardt kommt zwar auf bereits sieben Teilnahmen an der Tour de France und auf einen Start bei der Vuelta a Espana. Der Giro d’Italia fehlet bisher allerdings noch im Programm des 31-jährigen Sachsen.
Angeführt wird BMC bei der ersten der drei großen Rundfahrten vom Italiener Damiano Caruso, der auf Gesamtwertung fahren, sowie vom Belgier Philippe Gilbert, der auf Etappenjagd gehen soll. Zudem ist im Teamzeitfahren von San Lorenzo, mit dem der 98. Giro am Samstag eröffnet wird, das Rosa Trikot das große Ziel. „Wir werden versuchen, gleich mit einem guten Mannschaftszeitfahren in den Giro zu starten und wenn möglich auch eine der ersten Etappen zu gewinnen“, kündigte Sportdirektor Valerio Piva an.
Der 27-jährige Caruso, Neunter der Vuelta a Espana 2014, peilt einen Platz unter den besten Zehn des Schlussklassements an, sein Landsmann Piva traut ihm sogar noch mehr zu. „In den Bergen kann er auf die Unterstützung von Darwin Atapuma zählen, was ihm vielleicht am Ende einen Platz in den Top-5 ermöglichen soll“, schraubte der 56-Jährige die Erwartungen an seinen Kapitän recht hoch.
Caruso dagegen hielt den Ball etwas flacher, auch wenn er betonte, dass der Giro „eine große Chance“ für ihn sei. „Im letzten Jahr bin ich eine gute Vuelta gefahren und jetzt möchte ich diese Leistung beim Giro weiterführen. Realistisch ist mein Ziel ein Platz in den Top-10, aber im Herzen möchte ich natürlich mehr“, fügte er an. Während Caruso wie geplant die Tour de Romandie als Generalprobe bestreiten konnte, steht hinter der Verfassung des 32-jährigen Gilbert noch ein Fragezeichen.
„Der Giro wird für mich schwer werden, da ich immer noch an den Nachwirkungen von meinem Sturz bei Flèche Wallonne leide“, sagte der Weltmeister von 2011, dem bei bisher vier Teilnahmen ein Sieg gelang: 2009 gewann Gilbert nach einer langen Soloflucht die vorletzte Giro-Etappe. Ob es diesmal zum anvisierten Tagessieg reichen könnte, ließ der Klassikerspezialist offen: „Ich habe mich zwar gut erholt, jedoch haben sich meine Ziele geändert, weil ich nicht weiß, auf welchem Level ich fahren kann. Ich hoffe auf einen guten Start beim Mannschaftszeitfahren und dann werden wir von Tag zu Tag schauen.“
Der Streckenplan spielt Gilbert dabei nicht unbedingt in die Karten, denn vor allem in der ersten Woche finden sich dort mehrere Etappen, die über anspruchsvolles Klassikerterrain führen, mithin also prädestiniert sind für Ausreißversuche oder Zielsprints aus kleineren Gruppen heraus.
Möglicherweise wird aber für den Routinier aus Belgien Neoprofi Küng in die Bresche springen können. Der 21-Jährige aus Will im Kanton St. Gallen absolviert bisher eine sensationelle Saison und konnte bereits zwei Siege verbuchen, darunter den auf der 4. Etappe der Tour de Romandie, wo er sich als Solist durchsetzte. Beim Giro d’Italia soll es für Küng wie auch für Zabel und Dillier in erster Linie allerdings darum gehen, erste Grand Tour-Erfahrungen zu sammeln.
„Eine dreiwöchige Rundfahrt zu bestreiten hebt einen in der Entwicklung auf die nächste Stufe zu einem starken und erfahrenen Fahrer“, erklärte Sportdirektor Fabio Baldato. „Der Körper und die Einstellung ändern sich bei einer Grand Tour mehr als bei einem anderen Etappenrennen oder einem Klassiker.“
Allzu hohe Erwartungen wollte der Italiener an das talentierte Nachwuchstrio allerdings nicht richten: „Das (der Giro) wird eine sehr gute Erfahrung für ihn und ich bin mir sicher, dass er und die weiteren jungen Fahrer wie Rick und Silvan ihren Beitrag leisten werden“, sagte Baldato.
Das neunköpfige BMC-Team wird vervollständigt durch den Belgier Klaas Lodewyck und den US-Amerikaner Brent Bookwalter, der übrigens als einziger bereits im Aufgebot für den letztjährigen Giro stand. Damals belegte BMC, vom mittlerweile zurückgetretenen Cadel Evans angeführt, im Auftaktzeitfahren von Belfast den dritten Platz.
Das BMC-Aufgebot: Darwin Atapuma, Brent Bookwalter, Marcus Burghardt, Damiano Caruso, Silvan Dillier, Philippe Gilbert, Stefan Küng, Klaas Lodewyck, Rick Zabel
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