Franzose gewinnt 84. Critérium International

Péraud schafft unverhofft die Titelverteidigung

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Jean-Christophe Péraud (Ag2R) wurde Zweite der Tour de France 2014. | Foto: Cor Vos

29.03.2015  |  (rsn) – Eigentlich wollte sich der Franzose Jean-Christophe Péraud (Ag2r) auf der abschließenden Königsetappe des Criterium International (2.HC) in den Dienst der Mannschaft stellen und für seinen Kollegen Alexis Vuillermoz fahren. Als seiner Attacke am finalen Col de L`Ospedale sieben Kilometer vor dem Ziel niemand folgen konnte, zog der Titelverteidiger dann aber durch und sicherte sich souverän nicht nur den Tagessieg, sondern auch noch die Gesamtwertung.

„Dieser Sieg ist sehr wichtig für mich, da ich im Winter mit zwei Operationen eine schwere Zeit hatte. Ich war mit meiner Vorbereitung später dran und hatte deshalb nicht gedacht, dass ich hier würde vorne mitfahren können,“ meinte Péraud, der im Schlussklassement zehn Sekunden vor seinem Landsmann Thibaut Pinot (FDJ) lag. Der Tour-Dritte war am Col de L`Ospedale eine Sekunde hinter Pierrick Fedrigo (Bretagne Séché/+0:15) Dritter geworden.

Eine starke Leistung zeigte auch das deutsche Bora-Argon 18-Team. Der Portugiese José Mendes fuhr auf Platz neun der Tageswertung und schloss die Rundfahrt auf Rang fünf ab, sein österreichischer Teamkollege Patrick Konrad wurde Dreizehnter, und der Deutsche Emanuel Buchmann komplettierte auf Rang 18 das gute Abschneiden des Raublinger Rennstalls.

„Der fünfte Platz von José ist ein Top-Ergebnis bei einem für uns so wichtigen Rennen. Das war eine hervorragende Teamleistung, bei der jeder seinen Maximalbeitrag geleistet hat. Glückwunsch an das gesamte Team“, freute sich der Sportliche Leiter Christian Pömer.

Als bester Deutscher belegte Linus Gerdemann (Cult Energy) Rang 15 in der Tageswertung, wodurch er auf Platz 16 auch bester Deutscher in der Gesamtwertung war. „Heute ist Linus stark gefahren. Schade, dass es gestern im Zeitfahren nicht wie gewünscht lief, denn sonst wäre hier auch ein Top Ten Platz möglich gewesen“, meinte Gerdemanns Sportlicher Leiter Michael Skelde.

Nicht ganz die Erwartungen erfüllen konnte dagegen der Schweizer Mathias Frank (IAM), der im Vorjahr an gleicher Stelle noch den Tagessieg errungen hatte. „Mathias litt ab etwa vier Kilometer vor dem Ziel an Krämpfen. Und seine Magenprobleme vom Mittwoch spielten vielleicht auch noch eine Rolle. Er hat dadurch Flüssigkeit und etwas Substanz verloren, das spürte er am letzten schweren Berg ganz sicher“, erklärte IAM-Sportdirektor Rubens Bertogliati, weshalb der Teamkapitän über sieben Minuten hinter Péraud ins Ziel rollte.

Bereits nach wenigen Kilometern hatte sich Christian Mager (Cult Energy) gemeinsam mit den Franzosen Romain Feillu (Bretagne Séché und Benjamin Giraud (Marseille 13-KTM), dem US-Amerikaner Chad Haga (Giant-Alpecin) und dem Italiener Marco Canola (United Healthcare) vom Feld abgesetzt.

Der Deutsche und seine Begleiter konnten sich bei der Fahrt über insgesamt sechs klassifizierte Anstiege einen Vorsprung von knapp vier Minuten herausfahren. „Christian ist jung und noch unerfahren. Er hat mich heute wirklich beeindruckt“, lobte Magers Sportlicher Leiter Michael Skelde seinen Schützling für dessen Auftritt.

Zur Halbzeit der Etappe waren vom Vorsprung nur noch 2:30 Minuten übrig geblieben. Während das Feld langsam, aber sicher näher kam, hatte es der Franzose Romain Guillermois (Europcar) eiliger und schloss bereits beim Rennkilometer 120 zur Spitze auf.

Das neuformierte Sextett hatte allerdings nur kurze Zeit Bestand, denn Giraud verlor im Col du Bacinu (1. Kat) den Anschluss. Als nach 160 gefahrenen Kilometern noch immer knapp zwei Minuten zwischen Spitze und Feld lagen, nahmen Feillu und Haga in der Ausreißergruppe das Heft in die Hand und distanzierten ihre drei Begleiter. Doch auch die beiden waren zu Beginn des 14 Kilometer langen Schlussanstieges gestellt, so dass die Klassementfahrer nun auch beste Chancen auf den Tagessieg hatten.

Als der Ben King (Cannondale Garmin), der Träger des Gelben Trikots, acht Kilometer vor dem Ziel Probleme hatte, setzte Pinot eine Attacke, der nur vier Fahrer folgen konnten – Péraud, Felline, Edet und Fedrigo. Aus dieser neuformierten Spitzengruppe heraus attackierte der Tour-Zweite bereits sechs Kilometer vor dem Ziel und konnte sich schnell einen Vorsprung von 30 Sekunden auf die erste Verfolgergruppe, die mittlerweile wieder auf gut 15 Fahrer angewachsen war, herausarbeiten.

Zwei Kilometer vor dem Ziel lösten sich Pinot und Fedrigo aus der Verfolgergruppe und halbierten den Rückstand zum Spitzenreiter. Doch Péraud fuhr einen letztlich ungefährdeten Solosieg ein, der ihm unverhofft auch noch das Gelbe Trikot einbrachte.

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