Niederländer gewinnt 69. Dwars door Vlaanderen

Terpstra imponiert mit 30 Kilometer-One-Man-Show

Foto zu dem Text "Terpstra imponiert mit 30 Kilometer-One-Man-Show"
| Foto: ROTH

26.03.2014  |  (rsn) – Nach einer Attacke am bis zu 20 Prozent steilen Paterberg, einem der schwersten Anstiege in ganz Flandern, und einer anschließenden Solofahrt im Zeitfahrmodus über 30 Kilometer hat sich Niki Terpstra (Omega Pharma Quick Step) zum zweiten Mal nach 2012 den Sieg beim flämischen Klassiker Dwars door Vlaanderen (Kat. 1.HC) gesichert.

Der Niederländer war an der Kuppe des Paterbergs, an dem er auch schon vor zwei Jahren die entscheidende Attacke lanciert hatte, an den letzten acht von ursprünglich 22 Ausreißern vorbeigerauscht. Auch als Einzelkämpfer konnte Terpstra eine prominent besetzte Verfolgergruppe, bestehend aus dem Belgier Stijn Devolder (Trek), dem Dänen Nicki Sörensen (Tinkoff Saxo), dem Spanier Alejandro Valverde (Movistar) und seinem belgischen Teamkollegen Gert Steegmans auf Distanz halten und seinen dritten Saisonsieg einfahren.

„Wir sind zu dritt volle Kanne gefahren, sind aber keinen Meter näher gekommen. Terpstra war zu stark“, zollte Devolder dem Sieger größtmögliches Lob.

„Ich bin am Paterberg angetreten. Ich wusste, dass es funktionieren kann, denn 2012 hat es ja schon mal geklappt“, sagte Terpstra nach den 200 Kilometern von Roeselare nach Waregem. „Ich hatte auf den letzten Kilometern Schmerzen. Ich habe nicht mehr nachgedacht." Der 29-Jährige biss aber die Zähne zusammen - und wurde belohnt. „Das war ein verdammt langes Zeitfahren, vor allem da die ganze Zeit Gegenwind geherrscht hat. Das heute war ein ganz großer Coup“, stellte Terpstra zu Recht fest.

Gar nicht zufrieden war dagegen der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Sharp), und das, obwohl er 15 Sekunden hinter Terpstra den Sprint um den zweiten Platz vor dem Slowenen Borut Bozic (Astana) für sich entschieden und damit sein bestes Saisonergebnis eingefahren hatte.

Wütend hämmerte der 29-Jährige mit seiner Faust auf den Lenker, nachdem er den Zielstrich überquert hatte. „Auf dem Podium zu stehen ist schön. Aber dieses Ergebnis tut mir auch in der Seele weh. Denn ich habe hier schon einmal den Sprint des Feldes gewonnen und den Sieg dennoch verpasst“, spielte Farrar auf die Austragung von 2011 an, als er eine Sekunde hinter dem Spitzenduo Nick Nuyens und Geraint Thomas das dezimierte Peloton ins Ziel geführt hatte.

„Heute wollte ich unbedingt gewinnen“, so der Garmin-Profi, der sogar auf Mailand-San Remo verzichtet hatte, um sich ganz auf die flämischen Klassiker zu konzentrieren. „Das war ein Risiko, aber die Rechnung scheint aufzugehen. Für die nächsten Rennen ist nichts unmöglich“, zeigte sich Farrar dann doch wieder optimistisch.

Bevor im Finale Terpstra seine große Show abzog, hatten 22 Fahrer, darunter auch der Österreicher Daniel Schorn (NetApp-Endura) das Rennen geprägt. Die große Gruppe konnte sich allerdings auch erst nach 80 heiß umkämpften Kilometern vom Feld lösen. Mehr als drei Minuten an Vorsprung gestand das Peloton der Spitzengruppe aber nicht und hatte bis zum vorentscheidenden Paterberg 30 Kilometer vor dem Ziel bis auf acht wieder alle Ausreißer eingesammelt.

Da die verbliebene Spitzengruppe nur noch wenige Sekunden vor dem Feld fuhr, konnte Terpstra mit seiner Attacke im Anstieg nicht nur aufschließen, sondern ließ die Konkurrenten auch gleich stehen lassen und seinen zweiten Sieg einfahren.

„Meine schönsten Siege waren hier bei diesem Rennen, den niederländischen Meisterschaften und dem Teamzeitfahren bei der WM. Die habe ich alle zwei Mal gewonnen“, meinte Terpstra zu seinen doppelt schönen Erfolgen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine