Gilbert erster Top-Fahrer mit Klassikersieg in 2011

Der Favoriten-Bann ist gebrochen

Von Guido Scholl

Foto zu dem Text "Der Favoriten-Bann ist gebrochen "

Der belgische Radprofi Philippe Gilbert hat erneut das Amstel Gold Race gewonnen.

18.04.2011  |  (rsn) - Sieht man einmal von Tom Boonens (Quick Step) Sieg bei Gent-Wevelgem ab, so sind die Topleute unter den Klassikerjägern in dieser Saison bis zum gestrigen Amstel Gold Race leer ausgegangen. Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) hat somit den Favoriten-Bann gebrochen. Doch für die beiden folgenden Ardennenklassiker heißt dies keineswegs, dass die Ausreißer von nun an schlechtere Chancen haben.

Als Matthew Harley Goss (HTC Highroad) mit den Topfavoriten bei Mailand-San Remo über den Poggio stürmte, schwante den Gilberts und Cancellaras bereits, dass der Sprinter sie im Finale stehen lassen würde. So kam es dann auch. Doch es blieben ja noch genügend Gelegenheiten für die besten Eintagesfahrer, sich ein großes Stück vom Klassiker-Kuchen abzuschneiden.

Bei der Flandernrundfahrt düpierte mit Nick Nuyens dann ein Mann die vermeintlichen Topleute, dessen beste Zeit bereits vorüber zu sein schien. Auch bei Paris-Roubaix gingen Fabian Cancellara (Leopard Trek), Thor Hushovd (Garmin Cervelo), Boonen und die anderen höchstgehandelten Sieganwärter leer aus – Johan Vansummeren (Garmin Cervelo) fuhr als Erster ins Velodrom ein. Selbst mit seinem Triumph von Wevelgem in der Tasche, war spätestens nach diesem Rennen auch Boonen frustriert. Zu sehr hätte er sich einen ganz großen Sieg gewünscht. Seine Klassikerkampagne ist zudem vorüber.

Gilbert war die Favoritenbürde am Sonntag nicht zu schwer. Clever und mit einer starken Mannschaft im Rücken, spielte er seinen unwiderstehlichen Antritt am Cauberg aus und ließ die bedröppelte Konkurrenz hinter sich. Die Ardennen sind eben ein anderes Terrain als die Kopfsteinpflasterstrecken in Flandern und Nordfrankreich, könnte man jetzt sagen. Hier, wo allein Steigungsprozente und Anstiegslängen entscheiden, gewinnen die Stars auf Ansage.

Das ist selbstverständlich Unsinn. Auch in Ans und an der Mur de Huy können sich Außenseiter durchsetzen. Allerdings ist die Gruppe der Favoriten auch wesentlich größer. Die Top-Rundfahrer gesellen sich bei den Ardennenklassikern schon mal zu den Eintagesspezialisten. Bestes Beispiel: Andy Schleck (Leopard Trek), der beim Amstel Gold Race mehr als nur einen Test absolvierte. Doch gerade Schlecks starker Auftritt und Gilberts Triumph könnten beim Flêche Wallone am Mittwoch und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich am Sonntag wieder die "Nebendarsteller" begünstigen.

Leopard Trek und Omega Pharma-Lotto könnten sich ähnlich belauern wie es die „Leoparden“ und Quick Step bei der Flandernrundfahrt getan haben. Maximal Katjuscha scheint in den Ardennen in derselben Liga zu spielen wie diese beiden Teams. Und wenn sich die Besten wieder gegenseitig neutralisieren, was ja auch bei Paris-Roubaix geschah, könnte der Weg erneut frei sein für die zweite Reihe.

Die muss nicht zwingend ein anderes Trikot tragen als Schleck, Gilbert und Joaquin Rodriguez (Katjusha). Auch Siege von Fabian Wegmann (Leopard Trek), Jelle Vanendert (Omega Pharma Lotto) oder Alexander Kolobnev (Katjuscha) wären denkbar.

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)