U23-Weltmeister lobt sein Team

Walsleben gab 130 Prozent

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Philipp Walsleben gewinnt das U23-WM-Crossrennen in Hooogerheide.

Foto: Armin M. Küstenbrück

31.01.2009  |  (küs/rsn) – Den größten Sieg seiner noch jungen Karriere sicherte sich Philipp Walsleben, Profi beim belgischen Cross-Team BKCP-Powerplus, in fast schon selbstverständlicher Manier: Nachdem sich der 21-jährige Brandenburger in der vierten von acht Runden aus einer bis zu 21 Mann starken Spitzengruppe abgesetzt hatte, fuhr er im eiskalten Ostwind von Hoogerheide einem ungefährdeten Solosieg entgegen und konnte die Atmosphäre auf der dicht gefüllten Zielgerade genießen.

Walsleben hatte sein größtes Ziel der Cross-Saison 2008/09 erreicht. Zum ersten Mal seit Leeds (Großbritannien) 1992, als Mike Kluge Sieger bei den Profis wurde, konnte sich ein Deutscher wieder das weiße Regenbogentrikot überstreifen lassen.

Strahlender Sonnenschein, aber ein eiskalter Wind fegte über die größtenteils gefrorene Strecke von Hoogerheide im äußersten Südwesten der Niederlande, als Punkt 14:30 Uhr der Start zur U23-Weltmeisterschaft per Ampelanlage erfolgte. Walsleben, als haushoher Favorit ins Rennen gegangen, erwischte zwar einen schlechten Start, positionierte sich aber schnell vorne in einer rund 20-köpfigen Spitzengruppe, wo zunächst die mitfavorisierten Franzosen Aurelien Duval (am Ende 11.) und Arnaud Jouffroy (15.) sowie der Italiener Matteo Trentin das Tempo bestimmten.

Doch in der vierten Runde hatte der Deutsche Meister genug: "Die Gruppe war mir einfach zu groß - ich wollte sie ein bisschen reduzieren", sagte Walsleben in der anschließenden Pressekonferenz. Er profitierte bei seiner Attacke nicht nur von seiner eigenen Stärke, sondern auch davon, dass mit Marcel Meisen, Christoph Pfingsten und Sascha Weber gleich drei weitere starke deutsche Fahrer in der Spitzengruppe vertreten waren, die erfolgreich eine gemeinsame Verfolgsarbeit der Konkurrenten verhinderten.

Mit der schnellsten Runde des Tages setzte sich Walsleben von seinen Verfolgern ab und vergrößerte konstant seinen Vorsprung auf bis zu 20 Sekunden, so dass er in der letzten Runde sogar ein wenig das Tempo herausnehmen konnte. "Zwei Runden vor Schluss habe ich realisiert, dass es für den Sieg reichen würde. Ich hatte vorher 130 Prozent gegeben, um den Abstand zwischen mir und den Verfolgern zu vergrößern", so Walsleben. "Ich spürte schon früh, dass ich der Stärkste war. Aber bei einem so einem Rennen ist man so motiviert, dass das Gefühl auch trügen kann."

Bereits vor dem Rennen war Walsleben, der in der laufenden Saison von Sieg zu Sieg geeilt war und lediglich zwei kleinere U23-Rennen nicht gewonnen hatte, als der große Favorit gehandelt worden: So bezeichnete ihn Richard Groenendaal, niederländischer Weltmeister im Jahr 2000 und Live-Co-Kommentator des belgischen Fernsehens, als "besten Nachwuchsfahrer der Welt." Und auch der belgische Nationaltrainer Rudy de Bie meinte unmittelbar vor dem Start: "Nach dieser eindrucksvollen Saison hätte Walsleben den Sieg verdient."

Auch die beiden deutschen Bundestrainer Patrik Moster und Peter Schaupp waren nach dem Zieleinlauf begeistert: "Das Ergebnis übertrifft alle unsere Erwartungen" - und verwiesen damit nicht nur auf Walsleben, sondern auch auf die im Spurt der Verfolger errungene Silbermedaille von Christoph Pfingsten (Stahnsdorf) und den fünften Platz des Deutschen U23-Meisters Sascha Weber (St. Wendel). Auch der in Belgiern lebende Walsleben vergaß nicht, seine Mannschaftskollegen lobend zu erwähnen: "Der Erfolg von heute ist nicht nur mein eigener Erfolg. Es ist der Erfolg des ganzen deutschen Teams, bei dem ich mich ganz, ganz herzlich bedanke."

Aber noch ist die Cross-Saison für den neuen Weltmeister nicht ganz zu Ende: "Natürlich war heute das wichtigste Rennen, auf das ich all die Monate hingearbeitet habe. Aber hier in Belgien geht es noch ein drei Wochen lang weiter." So stehen noch die Finalläufe der Superprestige- und GvA-Serien an, die Walsleben derzeit beide anführt. "Für das Elite-Rennen in Maldegem am Mittwoch habe ich zwar noch keinen Vertrag, aber ich denke, das wird sich schnell ändern", meinte er augenzwinkernd, bevor er sich zur Dopingkontrolle verabschiedete.

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