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24.08.2008 | (rsn) – Björn Schröder (Milram) hat mit seinem Gesamtsieg bei der 24. Auflage der Regio-Tour gezeigt, dass er dabei ist, sich vom Etappenjäger zu einem kompletten Fahrer zu entwickeln. Im Interview mit Radsport-News lobte der 27-jährige Berliner sein junges Team und gestand, dass er bis zum Schluss zittern musste.
Sie haben vier Sekunden auf Markus Fothen ins Ziel gerettet. Haben Sie damit gerechnet, dass es am Ende noch so knapp werden würde?
Schröder: Auf jeden Fall. Die Abstände unter den Erstplatzierten waren ja ziemlich gering. Von daher wusste ich, dass es am Ende eine knappe Sache werden würde.
Wann waren Sie sich sicher, dass es reichen würde?
Schröder: Eigentlich erst, als der Sprecher im Ziel die Platzierungen durchgab. Ich bin auf den letzten Kilometern mit Paul Martens nochmal weggefahren, dann kam die Konterattacke von Markus Fothen, der in der Gesamtwertung ja nur 12 Sekunden hinter mir lag. Da wurde es dann nochmal extrem knapp und ich habe schon ein bisschen gezittert, ob es noch reichen würde.
Wie wichtig ist dieser Sieg für Sie?
Schröder: Schon extrem wichtig. Ich bin mit dem Ziel hierher gekommen, im Rahmen meiner Vorbereitung auf die Deutschland Tour eine Etappe zu holen. Ich wollte in diesem Jahr einfach noch mal was Großes gewinnen. Ich bin ja eher ein Etappenjäger, aber dieser Sieg zeigt mir, dass ich mich zu einem kompletten Rennfahrer entwickele. Außerdem tut es auch deshalb gut zu gewinnen, weil man dann sieht, dass sich die ganze Schinderei lohnt.
Milram ist mit einem sehr jungen Team angetreten. Hatten Sie Bedenken, dass Sie nicht genügend unterstützt werden würden?
Schröder: Nein. Aber unsere jungen Fahrer haben mich wirklich überrascht. Sie haben bis zum Umfallen gekämpft. Daran hätte es also nicht gelegen, wenn es für mich nicht gereicht hätte Aber es hat extrem gut geklappt. Wir hatten hier von Anfang an eine tolle Stimmung in unserer Mannschaft.
Mit welcher Taktik ist Milram ins Rennen gegangen?
Schröder: Die Taktik war einfach, auf die anderen Fahrer aufzupassen, die noch Chancen in der Gesamtwertung hatten. Und wir mussten auch ein bisschen aufs Glück hoffen. Vor allem die sieben Anstiege zum Texaspass hinauf wurde extrem viel attackiert, da sind wir jedesmal voll Anschlag gefahren. Und auf den letzten beiden Runden hab ich mir dann nur noch gesagt: Jetzt darf mir keiner mehr wegfahren.
Die Regio-Tour wird im nächsten Jahr wahrscheinlich nur noch als Amateurrennen ausgetragen. Sie könnten der letzte Profi sein, der die Rundfahrt gewonnen hat…
Schröder: Es wäre schon wichtig, wenn die Rundfahrt bestehen bleibt und wenn Profis hier starten können. Wir haben in Deutschland wegen der Dopingproblematik eh' nicht mehr besonders viele Rennen. Ich bin die Regio-Tour jetzt achtmal gefahren und ich würde auch gerne im nächsten Jahr hier wieder antreten. Das Rennen ist top organisiert und das Drumherum stimmt auch. Auch heute hatten wir wieder viele Zuschauer, vor allem zum Texaspass hinauf. Wenn Du im Gelben Trikot dort hochfährst und die Leute Dich bejubeln, gibt das noch mal extra Motivation.
Was rechnen Sie sich jetzt für die Deutschland Tour aus?
Schröder: Mein Ziel ist, dort in Topform anzutreten und ein Etappensieg wäre natürlich toll. Wir werden wieder mit einer jungen Mannschaft an den Start gehen, und ich bin auch zuversichtlich, weil es momentan bei uns richtig gut läuft.
Mit Björn Schröder sprach Matthias Seng.
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