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24.04.2007 | (Ra) - Bernd Moos-Achenbach ist seit Ende 2002 Veranstalter des hessischen Frühjahrsklassikers „Rund um den Henninger Turm“. Bereits vor drei Jahren hatte er sich vergeblich um Aufnahme in die damals neu entstandene ProTour bemüht. Nach der Absage der „Züri-Metzgete“ könnten die Chancen für das Traditionsrennen wieder steigen, einen Platz in der Elite-Rennserie zu finden. „Das deutsche Publikum hätte ein weiteres ProTour-Rennen verdient", so Moos-Achenbach im Gespräch mit Radsport aktiv.
Herr Moos-Achenbach, vor einigen Tagen wurde die Züri-Metzgete aus finanziellen Gründen abgesagt. Kann da „Rund um den Henninger Turm“ nicht in die Bresche springen?
Moos-Achenbach: Ich habe nur gehört bzw. gelesen, dass für Zürich keine ProTour-Punkte vergeben werden. In diesem Jahr wäre es sowieso nicht aktuell für uns, weil wir nicht alle ProTour-Teams an den Start bekommen würden.
Wie sehen Sie die Chancen, dass Ihr Rennen demnächst ProTour-Status erhält?
Moos-Achenbach: Ich habe mich schon vor rund drei Jahren bei der Einführung der Pro Tour für die Serie beworben. Die Bewerbung müsste als noch bei der UCI liegen. Ich werde mich jetzt, da die Meisterschaft von Zürich abgesagt worden ist, natürlich wieder bemühen. Vielleicht könnte UCI-Präsident McQuaid ja am 1. Mai nach Frankfurt kommen, um sich das Rennen und die einmalige Atmosphäre einmal selber anzuschauen. Wie die Chancen stehen, dass „Rund um den Henninger Turm“ ProTour-Rennen wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht beurteilen.
Beim „Henninger Turm“ stimmt eigentlich alles: Organisation, Zuschauerresonanz, sportliche Qualität, meistens sogar das Wetter. Warum ist das Rennen noch nicht in der ProTour?
Moos-Achenbach: Wie gesagt: Ich wollte von Anfang an in die ProTour, leider wollte das die UCI nicht. Die offizielle Begründung für die Ablehnung lautete, dass der Termin 1. Mai ungünstig wäre. Für mich war und ist das nicht nachvollziehbar und ich bewerte das auch als Ausrede. Im Gegenteil spricht vieles für den Termin 1. Mai: Er ist ein europaweiter Feiertag, es gibt keine Konkurrenzveranstaltungen und nicht weniger als acht ausländische Sender übertragen das Rennen live! Die Bedingungen sind also optimal. Ich kann nicht sagen, woran es liegt, dass wir noch kein ProTour-Rennen sind.
Wie wichtig ist es Ihnen, in die ProTour zu kommen?
Moos-Achenbach: Wir können auch ohne die ProTour leben. Am 1. Mai werden auch diesmal wieder die besten deutschen Teams und die besten deutschen Fahrer starten. Zudem weiß man trotz der vorläufigen Einigung vom März immer noch nicht, wohin es letztlich mit der ProTour geht. Aber die UCI sollte an das deutsche Publikum denken, das es verdient hätte, ein weiteres ProTour-Rennen präsentiert zu bekommen.
Wäre ein ProTour-Rennen „Rund um den Henninger Turm“ nicht auch für den Veranstalter in kommerzieller Hinsicht attraktiver?
Moos-Achenbach: Ehrlich gesagt habe ich diesen Punkt noch gar nicht bewertet. Sportlich gesehen sind wir auch jetzt schon attraktiv. Ein ProTour-Rennen kostet ja auch mehr. Deshalb weiß ich nicht, ob sich dieser Status auch in puncto Sponsoren und höheren Einnahmen so direkt niederschlägt. Aber ganz sicher würden Sponsoren wie T-Mobile, Gerolsteiner und Milram die Möglichkeit begrüßen, im Rahmen eines ProTour-Rennens werben zu können.
Warum ist das Team Astana mit den beiden Deutschen Andreas Klöden und Matthias Kessler nicht am Start?
Moos-Achenbach: Ich hatte am Rande der Flandern-Rundfahrt mit Walter Godefroot und Mario Kummer über eine mögliche Teilnahme von Astana gesprochen. Nach einigem Hin und Her sagte Astana dann ab mit der Begründung, dass sich vor allem Andreas Klöden auf die Tour de France konzentrieren möchte und deshalb nicht noch ein schweres Eintagesrennen fahren möchte. Ich hatte Godefroot und Kummer damals gesagt, dass ich gerne einige gute Fahrer wie Klöden, Kessler oder Ivanov dabei gehabt hätte, mindestens aber einen der beiden Deutschen. Leider hat das nicht geklappt.
Mit Bernd Moos-Achenbach sprach Matthias Seng
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