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02.08.2006 |
Vielleicht hätte man zwei Wertungen erstellen sollen: eine mit den Fahrern, die im Regen fuhren und eine andere mit denen, die davon verschont blieben.
Gleich zwei unserer stärksten Fahrer wären dann im „Regen-Klassement“ geführt worden. Stefan Schumacher, mit großen Ambitionen in diese Rundfahrt gestartet, wird es schwer haben, die eineinhalb Minuten, die ihn gestern der Sturz gekostet hat, wieder aufzuholen. Unser Mechaniker Jochen, der Stefan das Ersatzrad brachte, musste sich als Eiskunstläufer versuchen, so spiegelglatt war die Straße nach den plötzlichen Regenfällen.
Stefan hatte gleich mehrfach Pech: zuerst der Sturz, bei dem die Kette absprang. Ich hatte als Beifahrer schon das Ersatzrad vom Dach genommen, aber Stefan wollte mit seiner Maschine weiterfahren. Als der Mechaniker die Kette endlich wieder auf das Blatt gebracht hatte, merkte Stefan, dass er einen Platten hatte. Unser Fahrzeug befand sich zu dem Zeitpunkt aber rund 100 Meter hinter ihm. Bis wir zu Stefan hingefahren waren und er endlich auf dem Ersatzrad saß, waren weitere wertvolle Sekunden verstrichen. Kein Wunder, dass die Enttäuschung groß war.
Verregnet war auch Levi Leipheimers Fahrt. Nach dem Rennen wurden Vermutungen angestellt, wonach Levi in Gedanken schon bei Discovery Channel ist. Dazu kann ich nur sagen: Erstens haben wir in den letzten Wochen überhaupt nicht diesen Eindruck gehabt. Und zweitens wird sich auch erst in den Bergen herausstellen, ob an diesem „Verdacht“ etwas dran ist. Für mich jedenfalls ist die Geschichte klar: Der Grund für Levis Rückstand ist das Wetter, nicht fehlende Motivation.
Besser, aber auch nicht ganz störungsfrei, lief es für Sebastian Lang. „Seppel“ fuhr zwar auf’s Podium, aber ihm platzte unterwegs die Armschale im Lenker und flog davon. Vielleicht war das die eine Sekunde, die ihm am Ende fehlte.
Ein Satz noch zu Linus Gerdemann, dem knapp geschlagenen Prolog-Zweiten: Für mich ist er einer der Favoriten auf den Gesamtsieg bei dieser Deutschland-Tour, und zwar nicht erst seit gestern.
Hans-Michael Holczer hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem der bekanntesten Teammanager der Radsportszene entwickelt. Der 52-jährige Gerolsteiner-Chef scheut selten ein klares Wort, was er auch in den Diskussionen um die jüngsten Dopingskandale bewies. Aber nicht nur deshalb zählt der wortgewandte Schwabe zu den profiliertesten und glaubwürdigsten Vertretern seiner Zunft. Für Radsport aktiv analysiert Holczer in einer täglichen Kolumne den Verlauf der Deutschland-Tour.
Der nervenaufreibende Krimi vom Arlberg hat mir wieder einmal gezeigt, dass der Radsport kein Metier ist, in dem man als Sportlicher Leiter alt werden kann. Das flachere letzte Stücke des Anstieg
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