--> -->
17.06.2025 | (rsn) – Ausreißer der ersten Stunde, 20 Kilometer vor dem Ziel fast gestellt und dann doch noch entspannter Solo-Tagessieger: Die 3. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) hielt für Quinn Simmons (Lidl – Trek) so einiges bereit – vor allem aber seinen dritten Saisonerfolg. Der US-amerikanische Meister war auf den 195 Kilometern zwischen Aarau und Heiden der stärkste Fahrer im Peloton und hat sich dafür auch belohnt.
Der 24-Jährige siegte trotz ausgiebigem Jubel noch mit 18 Sekunden Vorsprung auf Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) und Oscar Onley (Picnic – PostNL), die als Zweiter und Dritter die große Verfolgergruppe um alle klassementrelevanten Fahrer ins Ziel führten. Der Mann im Gelben Trikot, Romain Gregoire (Groupama – FDJ) wurde Vierter und verteidigte damit seine Spitzenposition. Bester Deutscher ist weiterhin Lennard Kämna (Lidl – Trek) als Siebenter mit 1:18 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung.
Der Tagessieger war unterdessen nicht nur sprichwörtlich wie beflügelt unterwegs. Auf der Ziellinie machte der Profi aus Durango, Colorado den Adler in Anlehnung an das Wappentier seines Landes – und sein Meistertrikot, dass er im Mai zum zweiten Mal nach 2023 errungen hatte. “Die erste Geste im Ziel, der Adler, war für mich. Das letzte Mal, als ich in diesem Trikot gefahren bin, habe ich kein einziges Rennen gewonnen, das war eine schreckliche Saison“, erklärte Simmons im Flash-Interview. “Es war also ein großer Ansporn, im Amerikanischen Meistertrikot zu gewinnen.“
Zudem richtete er einen weiteren Gruß in die Kameras. “Der war dann Gino gewidmet.“ Mäder war vor zwei Jahren bei der Tour de Suisse tödlich verunglückt. “Eigentlich wollte ich schon gestern gewinnen, weil wir ihn da genau vor zwei Jahren verloren haben. Ich wollte da schon für ihn gewinnen. Jetzt mache ich es einen Tag später“, so Simmons, der am Vortag bereits Vierter wurde. “Es war wirklich hart für mich, wieder hier zu sein und seine Mutter am Start zu sehen. Aber ich hatte die Chance, Tribut zu zollen und war so auch besonders motiviert.“
Dass es Simmons quasi mit der Brechstange versuchen wollte, zeigte sich schon direkt nach dem Start, als er wie zum Auftakt der Rundfahrt in die Fluchtgruppe ging. “Als wir nur zu sechst waren, hatte ich meine Zweifel, ob das heute klappen würde.“ Und zwischenzeitlich sah es auch nicht so aus, als sei der Sieg möglich. Denn als es in die entscheidende Phase des Rennens ging, war der Vorsprung der Ausreißer fast aufgebraucht. 20 Kilometer vor dem Ziel waren kaum 15 Sekunden übrig. Dann attackierte Simmons im Anstieg aus der Gruppe heraus, die kurz darauf gestellt wurde, und ward nicht mehr gesehen.
Derweil konnte Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) seine Führung in der Bergwertung verteidigen, obwohl der 24-Jährige in der Anfahrt zur ersten Bergwertung abgehängt wurde. Alle weiteren Wertungstrikots bleiben auf den Schultern von Gregoire.
Gleich zu Beginn des Tages attackierten sechs Profis. Neben dem Vortagesvierten Quinn Simmons (Lidl - Trek) waren auch Max Walker und Samuele Battistella (beide EF Education - EasyPost), Nans Peters (Decathlon - AG2R La Mondiale), Brent Van Moer (Lotto) und Emiel Verstrynge (Alpecin- Deceuninck) motiviert, den Tag lange zu bestimmen. Ihr Vorsprung blieb allerdings lange eher gering, weshalb sich gegen Rennhälfte eine Konterattacke um Stefan Küng (Groupama – FDJ) und Marco Haller (Tudor) formierte, die es aber nicht bis nach vorne schaffte.
In der Folge wuchs der Vorsprung der Ausreißer auf bis zu zweieinhalb Minuten an, erst 50 Kilometer vor dem Ziel schlug die Tendenz wieder um. Arkéa – B&B Hotels und Groupama - FDJ sowie Tudor übernahmen die Tempoarbeit vor den entscheidenden Kilometern und der Abstand schrumpfte nach langer Zeit wieder auf unter zwei Minuten. Am Zwischensprint 40 Kilometer vor dem Ziel waren weitere 30 Sekunden weg. Dann ging es in die heiße Phase.
Während Walker und Peters kurz darauf gestellt wurden, zogen das verbliebene Quartett, angeführt von Simmons weiter durch. 25 Sekunden nahm die Gruppe mit in den Anstieg der 2. Kategorie hinauf nach Knollhusen. Die Kuppe sah aber nur noch Simmons vor dem Feld, der sich Mitte des Anstieges zum Solo aufmachte.
Das Streckenprofil der 3. Etappe bei der Tour de Suisse. | Grafik: Tour de Suisse
Den kurz darauf folgenden Anstieg hinauf nach Büriswilen (3. Kategorie) nutzte Jan Christen (UAE – Emirates – XRG) für eine Attacke. Kämna zählte zu den Fahrern, die sofort mitgehen konnte. Genau wie sein Teamkollege Juan Pedro Lopez, der direkt zum Gegenangriff ansetzte – obwohl vorne immer noch Simmons mit einer halben Minute Vorsprung unterwegs war.
Sieben Kilometer vor dem Ziel versuchte sich in Neilson Powless (EF Education – EasyPost) noch ein weiterer Amerikaner. Auch für ihn sah es zunächst ganz gut aus, zumindest die große Verfolgergruppe auf Distanz zu halten. In der finalen Rampe über 3400 Meter wurde er trotz zwischenzeitlich 15 Sekunden Vorsprung aber doch wieder zurückgeholt.
Simmons hingegen machte auch der letzte Anstieg nichts mehr aus. Der US-Meister baute seinen Vorsprung zwischenzeitlich sogar nochmal bis auf 45 Sekunden aus und konnte die letzten Meter bis ins Ziel entspannt angehen und ausgiebig jubeln. 18 Sekunden hinter ihm führte ein sprintender Almeida die Verfolger ins Ziel.
Results powered by FirstCycling.com
25.06.2025Hauptsponsoren verlassen Arkéa - B&B Hotels am Jahresende(rsn) – In der vergangenen Woche konnten sich die Verantwortlichen von Arkéa - B&B Hotels bei der Tour de Suisse noch am überragenden Auftritt von Kévin Vauquelin erfreuen, der erst am letzten Ta
24.06.2025Kämna: “Konnte zeigen, dass ich wieder auf dem alten Level bin“(rsn) - In beeindruckender Manier gewann Joao Almeida (UAE – Emirates- XRG) die Tour de Suisse. Die im Verhältnis größere Leistung erbrachte aber Lennard Kämna (Lidl – Trek) auf Platz sechs de
24.06.2025Alaphilippe kommt pünktlich zur Tour de France in Top-Form(rsn) – Auch wenn er im abschließenden Zeitfahren der Tour de Suisse noch seinen Podiumsplatz abgeben musste, so konnte Julian Alaphilippe mit seinem Auftritt bei der Generalprobe auf die Frankreic
23.06.2025“Gute Wahl“: Meeus nutzt Ausnahmeregelung(rsn) – Von der Schweiz nach Kopenhagen in 48 Stunden – und dabei zwei Siege eingefahren: Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat dieses Kunststück möglich gemacht. Am 20. Juni gewann
22.06.2025Vauquelin verliert gegen Almeida im Kampf David gegen Goliath(rsn) - Obwohl die 88. Tour de Suisse in einem Einzelzeitfahren sozusagen Mann gegen Mann entschieden wurde, war es bei den Mannschaften eine Konstellation David gegen Goliath: Joao Almeida (UAE –
22.06.2025Almeida zieht mit Zeitfahrsieg noch an Vauquelin vorbei(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat 8. Etappe und die 88. Tour de Suisse (2.UWT) gewonnen. Im Bergzeitfahren von Beckenried nach Stockhütte war der Portugiese am Schlusstag nach 10,1
22.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe der Tour de Suisse(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat mit seinem dritten Etappensieg die 88. Ausgabe der Tour de Suisse für sich entschieden. Der 26-jährige Portugiese setzte sich im abschließenden
22.06.2025Startzeiten des Bergzeitfahrens der Tour de Suisse(rsn) - Olivier Le Gac (Groupama – FDJ) wird um 11:38 Uhr das entscheidende Einzelzeitfahren der 88. Tour de Suisse eröffnen. Die Strecke führt über 10,1 Kilometer von Beckenried zur auf 1.268 Me
21.06.2025Highlight-Video der 7. Etappe der Tour de Suisse(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat bei der 88. Tour de Suisse seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der 26-jährige Portugiese ließ auf 7. Etappe über 207,3 Kilometer zwischen Neu
21.06.2025Almeida schlägt Vauquelin, macht aber nur sechs Sekunden gut(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat die mit 207 Kilometern längste Etappe der der 88. Tour de Suisse (2.UWT) gewonnen. Der Portugiese war in Emmetten am Ende des 3,9 Kilometer langen
21.06.2025Küng & Co. unterlagen im Armdrücken mit dem Feld(rsn) – Für Stefan Küng (Groupama – FDJ) hält die diesjährige Tour de Suisse nicht viele Chancen bereit. Das einzige Zeitfahren der 88. Ausgabe führt am Sonntag den Berg hinauf zur Stockhütt
20.06.2025Highlight-Video der 6. Etappe der Tour de Suisse(rsn) – Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat auf der 6. Etappe der Tour de Suisse die perfekte Vorarbeit seines Anfahrers Danny van Poppel mit seinem zweiten Saisonsieg gekrönt. Der 26
02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil (rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das
02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab (rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und
02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück? (rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d
02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien (rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp
02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden (rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F
02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen (rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“ (rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade
01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026 (rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du
01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden (rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund