Der Blick geht schon nach Zürich

Küng: “Vizeeuropameister ist keine Schande“

Von Peter Maurer (Hasselt)

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Stefan Küng musste sich im EM-Zeitfahren Edoardo Affini geschlagen geben und mit Silber begnügen. | Foto: Cor Vos

12.09.2024  |  (rsn) – Mit seinem ersten Grand-Tour-Etappensieg und dem Vizeeuropameistertitel im Einzelzeitfahren in der Tasche sollte bei Stefan Küng (Groupama – FDJ) im Hinblick auf die in Kürze anstehenden Heimweltmeisterschaften in der Schweiz alles perfekt laufen, doch am Podium bei den Europameisterschaften spürte man nichts davon. Wieder einmal musste der 30-Jährige eine empfindliche Niederlage einstecken, unterlag er dem Italiener Edoardo Affini (Visma – Lease A Bike).

"Am liebsten hätte ich hier gewonnen, aber man kann nicht alles haben im Leben", erzählte der Schweizer dann im Gespräch mit radsport-news.com nach dem Rennen und fügte an: "Die Uhr lügt nicht und ich gratuliere Edoardo." Alle seine prominenten Gegner hat Küng in den letzten Jahren geschlagen, wurde zweimal Europameister. Aber bei Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen und den Grand Tours fand er immer wieder einen, der noch besser war als er selbst.

Und da war es auch wenig Trost für den Schweizer, dass er der aktuell erfolgreichste Athlet bei Europameisterschaften in der Disziplin Einzelzeitfahren ist. Mit seinen zwei Gold- und Silbermedaillen überholte er nun in Belgien Victor Campenaerts, der auch zweimal den Titel einfahren konnte, dazu aber nur eine Silber- und eine Bronzemedaille.

"Ich hätte lieber eine dritte Goldmedaille gehabt als eine Silbermedaille, aber so ist es. Letztendlich kann man im Nachhinein das Resultat nicht mehr ändern und es ist auch keine Schande Vizeeuropameister zu sein", resümierte Küng, der als größte Schwierigkeit auf dem flachen, aber technisch anspruchsvollen Parcours den Regen ausmachte. Denn nicht nur im Rennen der U23-Frauen machte ein Schauer die belgischen Straßen nass, sondern eben auch bei den Männern.

Noch zwei gute Einheiten und dann soll es in Zürich laufen

"Der Regen, der gerade im ersten Teil hereinkam, hat es schwierig gemacht. Da musst du viel mehr aufpassen in den Kurven und stärker herausbeschleunigen. Im ersten Teil gab es viele Rhythmuswechsel, im zweiten Teil ging es viel gerade aus", beschrieb es der 30-Jährige, der speziell im finalen Teil nicht gegen Affini gegenhalten konnte. Küng konnte sein Tempo nicht zu 100 Prozent durchziehen: "Das hat dann am Ende den Unterschied ausgemacht. Ich verlor zwar nur eine Sekunde pro Kilometer, aber das summiert sich auch am Ende."

Der Auftritt im Einzelzeitfahren war auch sein letzter vor der Heim-WM, die in weniger als zwei Wochen mit seiner Spezialdisziplin beginnt. “Ich freue mich auf Zürich und ich weiß, dass das auch eine andere Geschichte und ein anderes Rennen sein wird. Es war trotzdem ein guter rennmäßiger Test, auch für Zürich, und ich brauche jetzt noch eine oder zwei gute Sessions auf dem Zeitfahrrad und dann läuft das schon", war er sich abschließend sicher. Der nächste Anlauf auf einen großen Erfolg wartet also in seiner Heimat. Vielleicht kann er dort ja alle anderen bezwingen.

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