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30.08.2024 | (rsn) - Lange ist es her, dass ich den letzten Blog-Eintrag gemacht habe: nach meinem WorldTour-Einsatz in Frankfurt. Seitdem ist wenig und doch viel passiert. Kurz darauf standen eigentlich die Tour of Norway und die Dauphiné als Highlight für mich an.
edoch wurde ich an einem All-Out-Trainingstag informiert, dass ich zwei Tage später zum ersten GP New York fliegen muss. Dementsprechend spontan ging es Freitagmittag nach Amerika. Dort kamen wir gegen 3 Uhr deutscher Zeit ins Bett. Das Rennen ging dann gut 35 Stunden später früh morgens los. Jedoch bin ich bereits mit Halsweh aufgewacht. Ich wollte natürlich die lange Reise nicht unnötig machen und bin gestartet, obwohl ich angeschlagen war. Es war ein komisches Rennen mit viel Verkehr. Wir gewannen durch Tibor Del Grosso und ich bin in einer Gruppe als Elfter durchs Ziel.
Auf dem Heimflug wurde ich dann richtig krank und zuhause angekommen zog sich das über drei Wochen. Norwegen wurde wegen New York eh schon abgesagt, aber somit verpasste ich auch die Dauphiné. Nach drei Wochen Training gab ich mein Comeback zur DM, aber eher als Formaufbau und ohne Ziel.
Ein paar Tage später ging es über 40 Stunden Flüge nach China. Dort stand die Tour of Qinghai Lake an: ein achttägiges Rennen mit der Besonderheit, dass die Etappen in über 2.500 Metern Höhe ausgetragen worden sind. Nach zwei Tagen einrollen war ich motiviert, gute Resultate zu holen, jedoch machte mir zwei Stunden vor Start eine erneute Krankheit einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück konnte ich am selben Tag noch abreisen und wieder 40h nach Hause fliegen.
Diese Krankheit hat mich wieder über zwei Wochen gekostet. Somit war zwischen Mai und Juli meine ganze Planung zunichte. Ohne viel Training lud mich das Team ein, mein erstes Höhentrainingslager zu machen. Dort merkte ich, wie es mir langsam besser ging, doch dann stürzte ich im Training und war wieder relativ am Boden. Nichtsdestotrotz freute ich mich auf die letzte Saisonhälfte.
Die sollte in Leuven starten, jedoch hatte ich erneut Pech: Mein Flug fiel aus und nach zwei Stunden im Service sagte das Team, ich solle heimfahren. Glücklicherweise hatte ich eine tolle Servicekraft, die mich auf einen Flug um 6 Uhr morgens umbuchte. Rückblickend betrachtet war das aber doch nicht die allerbeste Idee, am Renntag hin- und zurückzufliegen. Dementsprechend waren die Beine nicht da und ich opferte mich fürs Team auf.
Mit der Hoffnung, dass die Höhe ihren Job tut, stand ich motiviert bei der Deutschland Tour am Start. Nach einem miserablen Prolog konnte ich auf Etappe 1 Platz fünf belegen und somit endlich mal wieder ein Rennen vorne beenden. Endlich schien es zu laufen, doch ein Magen-Darm-Infekt warf mich die nächsten zwei Tage zurück. Am letzten Tag hatte ich es wieder im Griff und konnte nochmals als Sieger des Feldsprints Zehnter werden. Immerhin reichte es auch zu Position 16 im GC!
Die guten Beine waren endlich da und somit die Motivation für ein Top Resultat drei Tage später bei der Muur Classic Geraadsbergen. Bei der legendären Überfahrt der Muur war ich vorne dabei, nur ich schätzte eine Kurve in der Abfahrt falsch ein und kam relativ schwer zu Fall. Mit über 90 Sekunden Rückstand zum Feld war ich hoffnungslos unterwegs. Ich kam zwar gut 40 Kilometer vor dem Ziel nochmals zurück, da ich aber enorme Schmerzen hatte, wusste ich, dass es nach ganz vorne nicht reichen wird und habe mich für Tibor aufgeopfert.
Leider gibt es diesmal also nicht viel Positives zu berichten, aber das ist die Realität eines Berufsradfahrers. Jetzt steht in dieser Saison nicht mehr viel an, aber dennoch trainiere ich weiter hart, um nochmals irgendwo einen Erfolg zu haben!
Beste Grüße Henri
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