RSNplusLetzter Formtest vor der Tourkapitänspremiere

Tour de Suisse 2023 war für Gall ein Augenöffner

Von Peter Maurer

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Felix Gall im Gelben Trikot der Tour de Suisse 2023 | Foto: Cor Vos

05.06.2024  |  (rsn) – Nachdem die letztjährige Tour de Suisse mit einem Etappensieg und einem Tag im Gelben Trikot für Felix Gall (Decathlon AG2R La Mondiale) sehr gelaufen war, bestreitet der 26-jährige Österreicher seine Generalprobe auf die Tour de France wieder in der Schweiz. Allerdings haben sich die Voraussetzungen gewaltig verändert. Kämpfte er im Vorjahr noch um sein Tourticket, so geht es diesmal um die ideale Vorbereitung für die Frankreich-Rundfahrt, die er 2024 als alleiniger Kapitän in Angriff nehmen wird.

"Es ist eine neue Erfahrung für mich. Der Plan im Winter war, dass die Tour das große Ziel ist. Vor einem Jahr stand diese ja bis April noch nicht einmal in meinem Programm, ich ging als Long-List-Fahrer in die Tour de Suisse und wusste, bei einem guten Rennen bin ich als Helfer in Frankreich mit dabei", erinnerte sich der Osttiroler in einer Presserunde. ___STEADY_PAYWALL___

Mit einem sehr starken Auftritt in der Schweiz schaffte er den Sprung in den Tourkader und nahm die gute Form gleich mit. Gall landete schon in Woche eins in den Pyrenäen einmal als Dritter auf dem Tagespodium, ehe dann in den Alpen mit dem Sieg auf der Königsetappe in Courchevel die Krönung folgte. Der Coup gelang ihm aus einer Ausreißergruppe heraus, aber dass er auch mit den Besten der Welt, Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease A Bike), mithalten konnte, unterstrich Gall am vorletzten Tourtag in den Vogesen, als er bei der Bergankunft in Le Markstein Zweiter hinter Pogacar wurde.

Gall an der Seite von Vingegaard und Pogacar bei der Tour 2023 - Ein Bild, dass sich 2024 wiederholen soll | Foto: Cor Vos

Mit seinem achten Gesamtrang zeigte der frühere Juniorenweltmeister, dass eer durchaus seine Stärken bei dreiwöchigen Landesrundfahrten hat und eine Option mehr als nur eine Option für die Kapitänsrolle ist. "Jetzt als Leader in die Tour de France zu gehen ist eine neue Verantwortung für mich, ich weiß aber auch was ich zu tun habe und wie ich mich vorbereiten zu habe", erzählte Gall.

Profil in der Schweiz perfekt für Gall

Direkt nach dem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada folgt nun der letzte Härtetest in der Schweiz. "Es gibt kein besseres Rennen für mich als Vorbereitung für die Tour, aber auch generell. Es gibt ein kurzes Zeitfahren, ein Bergzeitfahren und drei Bergankünfte. Das sollte mir liegen", blickte er auf die am Sonntag beginnende Tour de Suisse voraus.

Gall jubelt über seinen Tour-Etappenerfolg in Courchevel | Foto: Cor Vos

Zuletzt habe er viel Grundlage trainiert, so Gall, noch fehle die Rennintensität, die er sich nun holen will: "Die Tour de Suisse ist auch da, dass ich mir Selbstvertrauen holte." Dennoch wollte sich Gall zu keinem möglichen Ergebnis äußern, auch weil seine Klassement-Platzierung nicht wirklich eine große Rolle spielen sollte. Seine Mannschaft hat in der Teamwertung dieser Saison schon fleißig gepunktet und zählt bisher zu den allerbesten. "Rein vom Profil liegt mir die Rundfahrt sehr gut, aber ich will mir keinen ergebnisorientierten Druck machen", meinte Gall.

Starke Teamleistungen beflügeln den Österreicher

Mit neuem Sponsor und neuer Radmarke ging es für das Team in die neue Saison, vor allem auf dem Materialsektor scheint die französische Equipe ein glückliches Händchen gehabt zu haben. "Ich glaube vom Material her sind wir eines der besten im gesamten Feld. Es ist ein gutes Paket mit Reifen, Rahmen und Laufrädern. Eigentlich war 2024 als Übergangsjahr geplant, nun ist es schon sehr erfolgreich für uns gewesen", erklärte Gall. Zuletzt gewann Decathlon - AG2R La Mondiale die Teamwertung des Giro d'Italia, holte dort zwei Etappensiege und sein Kollege Ben O'Connor wurde zudem Vierter der Gesamtwertung.

Das neue Material von Decathlon AG2R La Mondiale soll auch im Zeitfahren dem Österreicher neue Flügel bescheren | Foto: Cor Vos

Gall weiß aber auch, dass vor allem die Tour für eine französische Equipe besonders wichtig sind: "Die Saison wird an der Tour gemessen, dementsprechend lastet ein bisschen Druck auf mir." Doch er hat sich dafür vorbereitet, arbeitet mit einem Mentaltrainer zusammen und ließ sich auch von kleinen Hindernissen in der Vorbereitung nicht aus der Ruhe bringen, wie der Baskenland-Rundfahrt, wo er zu Sturz kam, oder auch der auf ein Minizeitfahren reduzierten Ruta del Sol, wo er seine Saison startete. Seit Jahresbeginn konnte Gall schon zahlreiche Top-Ten-Platzierungen erzielen, jetzt ist es an der Zeit für die ganz großen Resultate.

"Die Top Ten in der Gesamtwertung und einen Etappensieg zu holen wie im Vorjahr, das würde ich sofort unterschreiben und nehmen. Das steht aber auch auf dem Papier und man vergleicht sich damit", blickte Gall auf sein Saisonhighlight voraus. Zuvor wartet aber noch die finale Vorbereitung in der Schweiz, bei einer Rundfahrt, die er selbst in sehr guter Erinnerung hat: "Das Rennen im Vorjahr war ein großer Schritt für mich. Erstmals konnte ich ganz vorne mitfahren in einem WorldTour-Rennen und meinen ersten Sieg feiern. Das hat mir echt die Augen geöffnet."

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