RSNplusDie Entdeckung der Tour de Suisse

Riccitellos Ziel: “Podiums-Kandidat bei den Grand Tours“

Von Jan Zesewitz

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Matthew Riccitello (Israel - PremierTech wurde Vierter beim Abschlusszeitfahren der Tour de Suisse (2. UWT). | Foto: Cor Vos

16.06.2024  |  (rsn) - Schneller als Tom Pidcock, schneller als Egan Bernal (beide Ineos Grenadiers), schneller als Enric Mas (Movistar), schneller als viele Stars – Vierter in der Tageswertung, Fünfter in der Gesamtwertung: Matthew Riccitello (Israel – Premier Tech) ist bei dieser Tour de Suisse (2. UWT) 87. Tour de Suissein der Weltspitze der Kletterer angekommen.

Der US-Amerikaner ist erst 22 Jahre alt und eines der größten Talente im Radsport. Bei der anspruchsvollen Rundfahrt in der Schweiz zeigte er sein Können nicht nur beim abschließenden Bergzeitfahren, in dem er nur 38 Sekunden langsamer als Tagessieger Joao Almeida (UAE Team Emirates) war.

Bei allen fünf Bergetappen der Rundfahrt landet Riccitello in den Top Ten. Der junge Mann aus Tucson, Arizona, ist ein Fahrer, den man auf dem Zettel haben sollte.

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Erfolge bei Giro und Tour de l’Avenir

Je höher hinaus es geht und je steiler es wird, desto stärker scheint Riccitello zu werden. Sein Talent wurde in den USA früh erkannt, als Teenager fuhr er gemeinsam mit Michael Woods, der auf den Jungen aufmerksam wurde. Zwei Jahre verbrachte er in der Talentschmiede von Axel Merckx, Hagens Bergman Axeon, das auch andere Stars hervorgebracht hat – etwa Almeida, Tao Geoghegan Hart, Neilson Powless.

Seine ersten Auftritte in Europa deuteten aber nicht auf sein wahres Talent hin – beim U23-Giro etwa wurde er zweimal von einer Erkrankung gebremst, die Istrian Spring Trophy 2022 war sein einziger Sieg in diesem Zeitraum.

Ein erstes Ausrufezeichen: Platz 11 beim Giro-Zeitfahren am Monte Lussari 2023. | Foto: Cor Vos

Das Team Israel – Premier Tech jedoch hatte genug gesehen, verpflichtete den damals 19-Jährigen als Stagiare und stattete ihn schließlich mit einem Dreijahresvertrag aus. Ein erstes Ausrufezeichen setzte er beim Giro d’Italia 2023, für den er überraschend nominiert wurde. Das extrem schwierige letzte Zeitfahren am Monte Lussari ging wegen des Zweikampfs zwischen Geraint Thomas und Primoz Roglic in die Geschichte ein. Lange Zeit auf dem "Hot Seat“ des Führenden saß: Riccitello. Am Ende der Etappe wurde der Grand-Tour-Neuling damals Elfter.

Bei der Tour de l’Avenir Ende August trug Riccitello vor der Schlussetappe nach einem Sieg im Einzelzeitfahren das Trikot des Gesamtführenden. Der Mexikaner Isaac del Toro, mittlerweile Profi bei UAE Team Emirates, entriss ihm den Sieg nach einer taktischen Meisterleistung auf dem Weg nach Sainte-Foy-Tarentaise.

Riccitello & Gee: US-Amerikanische Zukunft für Israel – Premier Tech

Nun scheint Riccitello bereit für größere Aufgaben. Israel – Premier Tech absolviert nicht nur dank ihm eine überraschend starke Saison. Beim Critérium du Dauphiné zeigte mit dem Kanadier Derek Gee ein weiterer Nordamerikaner die neuen Gesamtwertungsambitionen des Teams. Riccitello profitiert in dieser Mannschaft aber auch von der großen Erfahrung von Fahrern wie Chris Froome.

Mit Derek Gee zeigte beim Critérium du Dauphin ein weiterer Nordamerikaner im Team auf - er wurde Dritter der Gesamtwertung. | Foto: Cor Vos

"Ich habe viel Zeit mit Chris Froome in Höhentrainingslagern verbracht und bin mit Domenico Pozzovivo den Giro gefahren“, blickte Riccitello zurück. "Ihre lange aktive Zeit hat ihnen so viel Wissen über verschiedene Dinge wie Stressmanagement und dem Kräftesparen vermittelt. Sie zu beobachten hat mir sehr geholfen.“

Mit einer Körpergröße von 1,72 Metern und einem Gewicht von 55 Kilogramm ist Riccitello für das Hochgebirge wie geschaffen. Aber auch seine Zeitfahr-Fähigkeiten können sich sehen lassen, wie er zum Abschluss der Tour de Suisse gezeigt hat. Seine Ziele setzt er hoch an – ohne überheblich zu werden.

"Wenn ich jedes Jahr besser werde, dann bin ich auf einem sehr guten Weg. Ich kann dann in diese Rennen gehen und mehr auf Resultate achten als nur darauf, Erfahrungen zu sammeln. Ich freue mich darauf, solche Rennen mit einer ordentlichen Zielsetzung anzugehen.“ Schon bei der diesjährigen Vuelta könnte sich ihm diese Chance bieten. "Mein Ziel ist es, ein Podiums-Kandidat bei Grand Tours zu sein", sagte er.

Einen ersten Fingerzeig in Richtung einer möglichen Goldenen Zukunft gab Riccitello schon in der Schweiz.

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