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13.10.2023 | (rsn) – Ben Zwiehoff (Bora – hansgrohe) hat auf der 6. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.1) den vierten Platz belegt und im Kampf um den Gesamtsieg gegenüber dem Kasachen Alexej Lutsenko (Astana Qazaqstan) wohl entscheidenden Boden eingebüßt. Der Kasache musste nach 193,3 Kilometern von Bodrum nach Selcuk zur zweiten Bergankunt dieser 58. Ausgabe nur dem Monegassen Victor Langellotti (Burgos - BH) den Vortritt lassen.
Der 28-Jährige holte sich seinen zweiten Profisieg vor dem zeitgleichen Lutsenko, Dritter wurde mit einer Sekunde Rückstand der Italiener Giulio Pellizzari (Green Project – Bardiani CSF - Faizanè), der nach seiner späten Attacke aus der Favoritengruppe heraus schon wie der sichere Sieger ausgesehen hatte.
“Ich habe nicht wirklich mit diesem Sieg gerechnet. Ich wusste zwar, dass mir das Finale hier ganz gut liegen würde und ich habe natürlich darauf gehofft, zumal ich in wirklich guter Form bin“ sagte Langellotti im Sieger-Interview. “Die Teamkollegen haben einen tollen Job gemacht. Ich habe dann im Finale lange gewartet und erst 200 Meter vor dem Ziel angegriffen und am Ende war das dann die richtige Entscheidung. Dieser Sieg bedeutet mir viel, ich hatte in dieser Moment nach gutem Start einige schlechte Momente und das hier bedeutet nochmal einen richtigen Schub für mich“, fügte der gebürtige Monegasse an.
Bora-Kapitän Zwiehoff, der am Schlussanstieg einige Male vergeblich versucht hatte, Lutsenko abzuschütteln, kam mit vier Sekunden Rückstand vor dem Franzosen Alexis Guerin (Bingoal WB / +0:08) ins Ziel, 20 Sekunden hinter dem Sieger wurde der Schweizer Matteo Badilatti (Q36.5) Neunter vor dem zeitgleichem Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe).
Im Gesamtklassement baute der 31-jährige Lutsenko seinen Vorsprung gegenüber Zwiehoff auf 26 Sekunden aus. Sein Teamkollege Harold Tejada (+0:51) bleibt Dritter vor Lipowitz (+1:24) und Badilatti (+1:31), die ihre Positionen behaupteten. Lutsenko baute zudem seine Führung in der Bergwertung aus, der Italiener Luca Colnaghi (Green Project – Bardiani) ist weiterhin Erster der Punktewertung.
Eine zwölfköpfige Spitzengruppe um den Deutschen Tobias Nolde (P&S Benotti) dominierte den Großteil der Etappe, die auf den ersten 140 Kilometern über welliges Terrain führte, ehe danach zunächst ein nicht kategorisierter Hügel, anschließend einer der 2. Kategorie und schließlich der fünf Kilometer lange und knapp acht Prozent steile Schlussanstieg wartete, an dem sich Adam Yates im Jahr 2014 seinen ersten Profisieg holte.
Im Feld teilten sich Astana Qazaqstan und Bora – hansgrohe die Tempoarbeit und hatten es dabei nicht eilig, die Ausreißer zurückzuholen. Knapp 50 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand nach offiziellen Angaben noch rund fünf Minuten. Bis zum Fuß des vorletzten, im Schnitt 8,6 Prozent steilen Anstiegs verkürzte er sich auf rund drei Minuten. Nach Tempoverschärfungen von Robigzon Oyola (MedellÃn) und Antonio Agnulo (Burgos – BH) fiel die Spitzengruppe am Berg auseinander, wobei auch Nolde, der kurz zuvor noch den zweiten Zwischensprint gewonnen hatte, den Anschluss verlor.
Oyola holte sich 21 Kilometer vor dem Ziel den Bergpreis der 2. Kategorie und zog dadurch in der Bergwertung mit Lutsenko und Jay Vine (UAE Team Emirates) gleich. Das vom Australier angeführte und deutlich geschrumpfte Feld folgte rund 1:30 Minuten später. In der schnellen und kurvigen Abfahrt kam es im Peloton zu einem Sturz, bei dem Ryan Gibbons (UAE Team Emirates) gegen die Leitplanke prallte und ein weiterer Athlet den Abhang dahinter hinabflog. Kurz darauf rutschte auch noch ein abgehängter Fahrer gegen den am Straßenrand stehenden Südafrikaner.
Das Profil der 6. Etappe der Türkei-Rundfahrt | Foto: Veranstalter
In der sich teilenden Spitzengruppe erwischte es ebenfalls in der Abfahrt den Italiener Alexander Konychev (Corratec - Selle Italia) und den Türkischen Meister Burak Abay (Konya Buyuksehir), die aber das Rennen mit Hautabschürfungen fortsetzen konnten. Oyola, Angulo Pavel Novak (Q36.5), Mauro Verwilt (Tarteletto – Isorex) und Patryk Stosz (Voster - ATS) erreichten den Schlussanstieg mit knappem Vorsprung auf das Feld, in dem nun Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) Tempo bolzte. Der Österreicher, der am Saisonende zu Lidl – Trek wechseln wird, sorgte dafür, dass bereits im unteren Teil des Berges die verbliebenen Ausreißer gestellt wurden.
Gut drei Kilometer vor dem Ziel attackierte Domen Novak (UAE Team Emirates). Der Slowene fuhr einen Vorsprung von rund zehn Sekunden heraus, wurde aber auf dem mehr als zehn Prozent steilen Schlusskilometer zunächst von den Verfolgern eingefangen. Zunächst fuhr Pellizzari an Novak vorbei, ehe auch die Favoriten reagierten.
Es war dann jedoch Langellotti, der auf den letzten Metern noch an dem Monegassen vorbeizog und sich den Sieg holte. Auch der souveräne Lutsenko, der Zwiehoff abschüttelte, passierte noch Pellizzari, um sich den zweiten Platz zu sichern. Zwiehoff blieb der vierte Platz vor Guerin.
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