Lutsenko bleibt in der Türkei Leader vor Zwiehoff

Vine revanchiert sich in Izmir für Babadag-Niederlage

Von Kevin Kempf

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Jay Vine (UAE Team Emirates) holt sich seinen “Trostpreis“. | Foto: Cor Vos

14.10.2023  |  (rsn) – Auf der Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.1) verlor Jay Vine (UAE Team Emirates) wegen Magenproblemen viel Zeit und alle Chancen auf eine vordere Platzierung in der Gesamtwertung. Doch für die schmerzhafte Niederlage am Babadag revanchierte er sich auf der 7. Etappe. Nach 160 Kilometern zwischen Selcuk und Izmir fuhr der Australier als Solist über die Ziellinie. Den Sprint des Feldes gewann Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) vor Cees Bol (Astana Qazaqstan), Timothy Dupont (Tarteletto – Isorex) und Giovanni Lonardi (Eolo – Kometa). Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan) verteidigte die Gesamtführung.

Schon in den letzten Tagen war Vine auf Wiedergutmachung aus, fuhr angriffslustig und sicherte sich so das Bergtrikot. Am zweiten und letzten Berg der 7. Etappe ergriff der UAE-Fahrer erneut die Initiative. “Das war heute zu 90% Wut und zu 10% Glück“, begann er im Ziel-Interview zu erzählen. Auf seinen Social-Media-Kanälen offenbarte Vine zuletzt mehrmals, wie schwer ihm diese Saison mit Stürzen und Krankheiten gefallen war. “Ich bin aus der Vuelta rausgecrasht. Das hier war die Chance, die Saison, für die ich so hart trainiert hatte, erfolgreich abzuschließen. Und dann hatte ich hier die ganze Woche einfach Pech; erst die Krankheit und gestern hatte ich dann auch noch ein Platten, durch den ich nicht um den Etappensieg kämpfen konnte“, so Vine weiter.

“Mit dem Angriff habe ich auf den Etappensieg abgezielt, die Bergpunkte hätte ich wohl leichter gewinnen können“, stellte der Zeitfahr-Meister seines Landes klar. “Ich habe mich komplett leer gefahren. Acht Kilometer vor dem Ziel fuhr der Sportdirektor fuhr und teilte mir mit, dass ich noch 50 Sekunden habe. Ich dachte, dass das genug sein könnte“, blickte Vine zufrieden zurück. “Letztendlich ist das ein Trostpreis, aber es ist schön, meine Form nochmal bewiesen haben zu können“, urteilte der 27-Jährige.

Nach bereits drei Etappensiegen reichte es für Philipsen am Samstag nur zum zweiten Rang. Damit hat er nur noch am Sonntag in Istanbul die Chance, seinen 19. Saisonerfolg zu feiern und somit der alleinige Siegkönig des Jahres zu werden. Diesen Titel muss er sich momentan mit dem inzwischen suspendierten Kolumbianer Miguel Angel Lopez teilen.

An der Spitze des Klassements blieb alles beim Alten. Lutsenko führt weiter vor Ben Zwiehoff (Bora – hansgrohe), seinem Teamkollegen Harold Tejada und dem zweiten Bora-Fahrer Florian Lipowitz. In der Bergwertung baute Vine seinen Vorsprung aus, im Punkteklassement übernahm Philipsen die Spitzenposition von Luca Colnaghi (Green Project – Bardiani CSF – Faizanè).

So lief die 7. Etappe der Türkei-Rundfahrt:

Auf einer Etappe, die auf dem Papier zu schwer für die Sprinter und zu leicht für die Klassementfahrer war, sahen die Ausreißer ihre Chance. Die aber konnten sich trotz unzähliger Versuche, vor allem Bora – hansgrohe zeigte sich sehr aktiv, partout nicht bleibend lösen. Vine holte sich die erste Bergwertung nach 53 Kilometern.

Erst gut 50 Kilometer später setzte sich Patryk Stosz (Voster – ATS) ab. Der Pole begann als Solist mit 45 Sekunden dem zweiten Anstieg sowie den letzten 36 Kilometern des Tages. Der Türke Mehmet Sampiyonbisiklet (Global 6) - der 2021 und 2022 in Spanien Profi war und seitdem seine französische Staatsbürgerschaft und seinen Geburtsnamen Gabriel Müller abgelegt hat, um ihn durch einen Wortwitz zu ersetzen – machte sich auf die Verfolgung. Doch 29 Kilometer vor dem Ziel wurde auch diese beiden Fahrer wieder eingeholt.

Mit 25,5 zu fahrenden Kilometern ergriff Vine die Initiative. Er erreichte den Bergpreis rund 1:30 Minuten vor dem Feld, doch Alexis Guerin (Bingoal – WB) war ihm dichter auf den Fersen. Andrea Pietrobon (Eolo – Kometa) und und Clément Alleno (Burgos – BH) stiegen den beiden Ausreißern in der Abfahrt nach. Doch das Duo sowie Guerin wurde am Sechs-Kilometer-Banner vom jagenden Feld gestellt.

Nico Denz (Bora – hansgrohe), zunächst oft offensiv zu sehen, war nur der Staubsauger des Feldes. Unermüdlich zog er die Meute hinter sich her und Sekunde um Sekunde näher an Vine heran. Ein Sturz in der letzten Kurve teilte das Feld, doch Vine war außer Reichweite und gewann. Sieben Sekunden hinter dem Sieger kam Philipsen als erster Verfolger ins Ziel.

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