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23.02.2023 | (rsn) – Philip Walsleben und Marcel Meisen (Stevens) waren die letzten deutschen Querfeldein-Profis in Belgien, doch Judith Krahl wandelt mit sofortiger Wirkung auf ihren Spuren. Am Mittwoch gab die Deutsche Cross-Meisterin auf ihrem Instagram-Kanal ihren Transfer zu Proximus – Alphamotorhomes – Doltcini bekannt. Sie wird dort sowohl im Gelände als auch auf der Straße aktiv sein.
Deutsche Crosser im Ausland sind eine Seltenheit, doch mit ihren guten Resultaten hat sich Krahl im Mutterland des Querfeldeinsports interessant gemacht. “Anfangs der Saison bin ich mit Jinse Peeters viele Rennen zusammen gefahren“, erinnerte sich die 21-Jährige gegenüber radsport-news.com an die Duelle mit ihrer neuen Teamkollegin. Ihre Zweikämpfe verliefen zwar oft knapp, die Deutsche hatte aber sechs von sechs Mal die Nase vorn.
“Ich habe mich mit dem Team in Verbindung gesetzt und dann ging alles relativ schnell. Im November oder Dezember war eigentlich schon alles geklärt“, so Krahl. Bei Heizomat – Kloster Kitchen erlebte sie in den letzten beiden Jahren ihren Durchbruch, doch eines konnte ihr die deutsche Mannschaft nicht bieten:
___STEADY_PAYWALL___ Ab auf die Straße
“Der Hauptgrund für den Wechsel war eine ordentliche Straßensaison mit vielen guten Rennen in Belgien - auch im Cross. Das Team bekommt Startgenehmigungen bei WorldTour-Rennen wie dem Omloop Het Nieuwsblad. Es ist auch schön für eine Mannschaft anzutreten, das andere Fahrerinnen in meiner Kategorie hat“, freute sich die Achte der U23-Cross-Weltmeisterschaft in Hoogerheide.
Foto: Kevin Kempf
Auf den asphaltierten Strecken ist Krahl recht unerfahren. “In den letzten drei Jahren bin ich nicht sehr viele internationale Rennen gefahren. Ich will mich vor allem weiterentwickeln und Erfahrung sammeln – und dann mal gucken was geht“, blickte sie voraus. “Ich muss mich auch an alles im Team gewöhnen und habe mir noch kein konkretes Ziel gesetzt, aber die Rennen, die ich fahren werde, sind jedenfalls schon mal ein ziemlicher Traum. Da werde ich natürlich versuchen das bestmögliche Ergebnis einzufahren“, fügte sie an.
Ihren ersten Einsatz im neuen Team hat sie bereits am Wochenende. Am Sonntag steht der Omloop van het Hageland (1.1) auf ihrem Programm. Damit erfüllt sich Krahl gleich ein erstes Anliegen: “Besonders die belgischen Rennen möchte ich fahren. Deren Profil sollte mir sehr liegen. Ich habe sehr Lust und freue mich, dass es los geht.“
Umzug nach Belgien
Trotz ihrer Ambitionen auf der Straße bleibt Krahl natürlich auch Querfeldein-Athletin. “Mir ist die Straße sehr wichtig, aber sie zählt auch zur Vorbereitung auf die Crosssaison“, meinte sie. “Im Winter plane ich nach Belgien zu ziehen oder dort zu wohnen. Aktuell wohne ich sehr weit im Osten, sodass jede Fahrt nach Belgien sehr aufwendig ist und enorm viel Energie kostet“, verriet sie.
Judith Krahl bei der WM in Hoogerheide. | Foto: Kevin Kempf
Mit dem Superprestige, der X2O Badkamers Trofee und vielen Weltcup-Rennen liegt das Epi-Zentrum ihrer Paradedisziplin ganz klar in Flandern. “Wenn ich eine vollständige Crosssaison fahren will, komme ich da nicht drum herum. Ich freue mich jedenfalls, den Cross in Belgien noch näher zu erleben. Wenn man dort wohnt, bringt das alles auf eine neue Stufe“, befand Krahl.
2023/2024 mehr Crossrennen
Erste Gedanken darüber, wie der nächste Winter aussehen sollte, hat sie sich schon gemacht, bevor der aktuelle zu Ende ist. “Der Plan ist, dass ich mehr Rennen fahre. Dieses Jahr ist es relativ überschaubar ausgefallen“, sagte Krahl, die im Dezember wegen einer Krankheit lange aussetzen musste.
2022 wurde Krahl auch Dritte bei der Zeitfahr-DM der U23 hinter den heutigen WorldTour-Fahrerinnen Ricarda Bauernfeind und Linda Riedmann. | Foto: Cor Vos
Am Mittwoch veröffentlichte die UCI den Weltcup-Kalender für die nächste Saison. “Es gibt vier Wochenenden, an denen der Weltcup nicht in der Nähe Belgiens ist“, resümierte Krahl. “Ich will versuchen eine Weltcupsaison durchzufahren - mit vielleicht ein oder zwei Ausnahmen. Für ein Rennen in die USA zu fliegen, macht wenig Sinn“, urteilte sie weiter.
Doch auch neben den Rennen der wichtigsten Serie möchte die Sächsin bei den großen belgischen Rennen antreten. "Wenn kein Weltcupwochenende ist oder ein Weltcup in Belgien stattfindet, möchte ich die belgischen Rennen aus dem Superprestige oder der Badkamers Trofee auch mitnehmen“, kündigte sie an. An Rennen der nach dem Weltcup wichtigsten Rennserien hatte Krahl diesen Winter gar nicht teilgenommen.
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