Betsema bleibt im Klassement knapp vorn

Alvarado gewinnt in Zolder clever ihren dritten Superprestige

Von Kevin Kempf

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Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) feiert in Zolder ihren dritten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

27.12.2022  |  (rsn) – Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) hat in Zolder das fünfte von acht Rennen im Superprestige gewonnen und dabei nach Niel und Merksplas ihr drittes Rennen in dieser Serie für sich entschieden.

In der Vorschlussrunde setzte sie sich entscheidend von der Tageszweiten Inge van der Heijden (777) ab. Das Podium komplettierte Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) vor Silvia Persico (Valcar - Travel & Service) und Denise Betsema (Pauwels Sauzen – Bingoal), die die Gesamtführung knapp verteidigte.

Mit sage und schreibe genau hundert Konkurrentinnen musste sich Alvarado in Zolder messen. Das Riesenfeld stellte die Siegerin vor allem in der Anfangsphase vor Probleme. “Ich musste ein wenig ins Rennen finden. In den ersten beiden Runden lief es nicht so. Andere Fahrerinnen kamen vor Kurven an mir vorbei und ich musste ständig Lücken zufahren“, blickte sie auf den schwierigen Beginn des Rennens zurück. Dann aber änderte sie clever ihre Taktik. “Als das Feld sich etwas mehr lichtete, fuhr ich selbst von vorn – und dann lief es immer besser“, sagte die Rotterdamerin.

Sie löste sich mit van der Heijden von der Konkurrenz und befand sich in einer mit Blick aufs Klassement interessanten Ausgangslage. In der Gruppe hinter ihr fuhr die Gesamtführende Betsema mit zwei starken Sprinterinnen, sie selbst hatte mit van der Heijden eine weitere Fahrerin bei sich, die Betsema Punkte wegnehmen konnte. “Ich wollte Inge eigentlich zum Ziel mitnehmen, aber letztendlich musste sie mich doch ziehen lassen“, erzählte Alvarado. Zu ihrem Glück hielt sich ihre Landsfrau trotzdem bis zum Schluss vor den Verfolgerinnen.

Dort musste Betsema im Finale - wie erwartet - Brand und Persico den Vortritt lassen. “Ich habe mich eigentlich die ganze Zeit sehr gut gefühlt. Ich habe aber einen Fehler gemacht, der mir letztendlich teuer zu stehen kam. Ich hatte plötzlich eine Lücke – und die bekam ich nicht wieder zu“, erklärte die Inselbewohnerin, warum sie Alvarado und van der Heijden ziehen lassen musste. “Brand und Persico wollten es auch nicht zufahren, was ich auch verstehe, denn ich bin die Gesamtführende“, fügte sie an. “Ich bin schon enttäuscht, aber ich habe auch einen Trostpreis, denn ich bleibe gerade so vorn“, resümierte die 29-Jährige.

Im Klassement bleibt sie mit einem Punkt Vorsprung auf Alvarado vorn. Mit insgesamt drei Punkten Rückstand liegt van der Heijden auf Position drei. “Ich bin enorm zufrieden. Ich habe meine Position im Klassement super verteidigt und hatte gute Beine. Ich habe gut mit Ceylin zusammengearbeitet, aber in der letzten Runde wurde es mir wirklich zu viel“, bilanzierte die Tageszweite. Das nächste Rennen im Superprestige findet bereits am morgigen Mittwoch in Diegem statt.

So lief das Rennen:

In der Auftaktrunde sorgte Alvarado zunächst für das Tempo, bevor ihr im schwereren zweiten Teil des Parcours die Arbeit von Betsema abgenommen wurde. Die sorgte dafür, dass das Feld in viele Teile zerbrach. Betsema, Persico, Alvarado und van der Heijden überquerten als Spitzenreiterinnen die Ziellinie, doch Annemarie Worst, Aniek van Alphen (alle 777), Brand und Marion Norbert Riberolle (Crelan – Fristads) fanden wenig später Anschluss.

Im dritten von fünf Umläufen teilte Betsema die Gruppe. Alvarado folgte ihr am Hinterrad, van der Heijden kehrte noch auf der langen Zielgerade schnell zurück. Brand und Persico taten sich schwerer und kamen erst zur Mitte des Kurses wieder nach vorn, Worst und van Alphen blieben mit wenigen Sekunden Rückstand hängen, Norbert Riberolle fiel weit zurück. Im technischen zweiten Teil bestimmte dieses Mal Alvarado das Geschehen. Ihr folgte van der Heiden, Betsema, Brand und Persico mussten eine Lücke lassen.

Alvarado zog nun voll durch, sodass die Verfolgerinnen kaum näher kamen. Die Alpecin-Fahrerin setzte sich in den technischen Passagen kurz vor der Zielgeraden von ihrer Landsfrau ab und lag, als die Glocke erklang, fünf Sekunden vor ihr. Betsema, Brand und Persico lagen 13 Sekunden zurück.

Im ersten Teil der Runde büßte van der Heijden keine Zeit auf die Spitzenreiterin ein; auf ihre Verfolgerinnen gewann sie einige Sekunden. Auf den technischen Passagen aber löste sich Brand aus dem Verfolgertrio. Während Alvarado ungefährdet gewann, wurde es im Kampf um Position zwei noch eng. Van der Heijden konnte sich aber knapp vor der Baloise-Fahrerin über den Zielstrich retten.

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