Münsterland Giro: Nationalteam mit Kanter in Top Ten

“Ausreißer-Motoren“ Borresch und Theiler belohnten sich

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "“Ausreißer-Motoren“ Borresch und Theiler belohnten sich "
Die Ausreißergruppe des Tages mit Ole Theiler (Lotto - Kern Haus), Julian Borresch (Saris Rouvy Sauerland) und dem Bike Aid-Duo Jesse de Rooij und Sebastian Niehues| Foto: Cor Vos

03.10.2022  |  (rsn) – Beim Münsterland Giro (1.Pro) haben die drei deutschen Kontinental-Teams und die Nationalmannschaft ihre Einladungen mit einem offensiven Rennen gerechtfertigt und durch Max Kanter (Nationalmannschaft) sogar ein Top-Ten-Ergebnis erzielt: Der üblicherweise für Movistar fahrende Cottbuser war auf dem neunten Platz nach 205,9 Kilometern zweitbester deutscher Fahrer.

Saris Rouvy Sauerland war durch Julian Borresch, Lotto – Kern Haus durch Ole Theiler, Bike Aid durch Jesse de Rooij und Sebastian Niehues und die Nationalmannschaft durch U23-Meister Jannis Peter in der fünfköpfigen Ausreißergruppe vertreten, die sich knapp fünf Minuten auf das Hauptfeld herausfuhr und – von Peter abgesehen - das Rennen bis 25 Kilometer vor dem Ziel anführte.

Sämtliche Zwischenwertungen auf dem Weg von Telgte nach Münster machten die Ausreißer unter sich aus, wobei sich Borresch die Berg- und Theiler die Sprintwertung sicherte. “Borresch und Theiler waren vorne die Stärksten, die Motoren. Sie haben die Gruppe am Laufen gehalten“, gingen nach Meinung von Florian Monreal die Sonderwertungen völlig verdient an die beiden Fahrer. “Wir sind ein sehr aktives Rennen gefahren“, fügte der Teamchef von Lotto – Kern Haus gegenüber radsport-news.com an.

Borresch holt das Berg-, Theiler das Sprinttrikot

Ähnlich sah es auch sein Kollege Wolfgang Oschwald. “Das Fazit fällt sehr positiv aus. Wir konnten wie erhofft die erste Gruppe besetzen. Mit Borri (Julian Borresch) hat das wunderbar geklappt. Wir waren den ganzen Tag vorne präsent und haben uns mit dem Bergtrikot belohnt“, so der Sportliche Leiter von Saris Rouvy Sauerland zu radsport-news.com.

Zuvor war Peter als erster Fahrer des Quintetts bereits 70 Kilometer vor dem Ziel aufgrund von Magenproblemen aus der Spitzengruppe herausgefallen. "Er konnte dann leider nicht mehr sein Leistungsvermögen abrufen", sagte Bundestrainer Ralf Grabsch zu radsport-news.com. Doch dies konnte die Nationalmannschaft verkraften. Schließlich sorgte der zuletzt so starke Kanter im Sprint vor dem Schloss in Münster für das angepeilte Resultat.

"Die Top Ten sind ein tolles Ergebnis, gerade mit den vielen Sprintern hier ist es nicht einfach, weil wir Max auch nicht den absoluten Sprintzug bieten konnten. Auf der anderen Seite fährt in seinem Movistar-Team auch mehr oder weniger ohne Sprintzug. Platz neun in dem hektischen Finale ist super", bilanzierte Grabsch.

Geschwächtes Bike-Aid-Team ging leer aus

Lotto – Kern Haus, Saris Rouvy Sauerland und Bike Aid hatten gegen die versammelte Sprinterelite erwartungsgemäß keine Chance. Beim Sieg von Olav Kooij (Jumbo – Visma) war Leslie Lührs (Lotto – Kern Haus) auf Rang 16 bester Fahrer der drei heimischen Kontinental-Mannschaften. “Es war ein Weltklasse-Sprinterfeld, schade, dass wir die Top Ten verpasst haben. Ich denke, wir sind im Finale gut als Team zusammengefahren, waren dann aber ein bisschen eingeklemmt. Im Großen und Ganzen war es aber ein guter Abschluss für uns“, sagte sein Teamchef Monreal zu radsport-news.com.

Saris Rouvy Sauerland setzte auf Max Briese, der aber auf dem Kopfsteinpflaster von Münster mit Problemen an seinem Umwerfer zu kämpfen hatte. “Im Finale hatten wir leider ein bisschen Pech, denn unser Plan mit Max ist nicht so zum Tragen gekommen wie erhofft“, meinte Oschwald, dessen bester Fahrer schließlich Abram Stockman auf Rang 21 war. “Im Finale hätte ich schon gerne einen unserer Fahrer in den vorderen Rängen gehabt“, fügte er an.

Bei Bike Aid, das schon wegen einiger erkrankter Fahrer nur mit einem Quintett starten konnte und früh auch noch Enzo Decker verlor, schaffte es kein Fahrer mit der ersten Gruppe ins Ziel. Der Franzose Leo Bouvier war mit 3:37 Minuten Rückstand auf Rang 100 bester Akteur der saarländischen Equipe.

"Es war gut, dass wir heute im Rennen sichtbar waren. Leider ist nichts Zählbares herausgesprungen. Nachdem die letzten beiden Austragungen für uns hier nicht gut gelaufen waren, war es toll, zwei Mann in der Gruppe zu haben, dazu mit Sebastian sogar einen Münsteraner", bilanzierte Teamchef Timo Schäfer gegenüber radsport-news.com den Tag aus Sich von Bike Aid.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.10.2022Münster feiert Sprint Royal der Weltklasse

(rsn) - Der Sparkassen Münsterland Giro war ein mehr als würdiger Abschluss der deutschen Radsport-Saison! Sonnenschein, ein Weltklassefeld, das sich vor vielen tausend Zuschauern auf einen Sprint R

04.10.2022Gamper blieb mit dem Daumen im Absperrgitter hängen

(rsn) - Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) hat den kuriosen Sturz im Finale des Sparkassen Münsterland Giro wohl ohne schlimmere Folgen überstanden. "Der Daumen war ausgekugelt und konnte noch vo

04.10.2022Schwarzmann und Zabel schreckt der Abstieg nicht

(rsn) - Im Kampf um einen der 18 Plätze, die zur Teilnahme an der WorldTour berechtigen, liegen Lotto Soudal auf Rang 19 und Israel – Premier Tech (20) hoffnungslos zurück. Rund 1000 bzw. 2000 Pun

04.10.2022Walscheid: “Hier in Münster zählte definitiv nicht nur der Sieg!“

(rsn) - Max Walscheid (Cofidis) hat sich beim Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) wieder in der Weltelite zurückgemeldet. Der Heidelberger belegte nach 205,9 Kilometern von Telgte nach Münster im S

03.10.2022Kooij gewinnt überlegen Münsterland Giro, Walscheid Dritter

(rsn) – Olav Kooij (Jumbo – Visma) hat den Sparkassen Münsterland Giro 2022 (1.Pro) gewonnen. Der 20-jährige Niederländer setzte sich zum Finale der deutschen Straßensaison über 205,9 Kilome

03.10.2022Ackermann: “Wird für mich heute eine echte Überraschung“

(rsn) - Nachdem letztes Jahr Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl) im Regen seine beiden Fluchtgefährten besiegte, hoffen diesmal beim Münsterland Giro am Tag der Deutschen Einheit die besten Spri

03.10.2022Können die Teams der Topsprinter das Feld kontrollieren?

(rsn) – Am Tag der deutschen Einheit steht das drittwichtigste deutsche Eintagesrennen des Radsportkalenders auf dem Programm: Der Sparkassen Giro Münsterland wird zum 16. Mal ausgetragen. Zwischen

02.10.2022Münsterland Giro: Deutsche KT-Teams peilen die Top Ten an

(rsn) - Für die drei deutschen Kontinental-Teams Lotto - Kern Haus, Saris Rouvy Sauerland und Bike Aid sowie die Deutsche Nationalmannschaft bedeutet der Münsterland Giro (1.HC) am Montag ein High

01.10.2022Münsterland: Philipsen verlängert Reihe der Weltklassesprinter

(rsn) – Das bisher schon erstklassig besetzte Starterfeld des Sparkassen Münsterland Giro 2022 (1.Pro) wird um einen weiteren Top-Fahrer bereichert. Wie die Organisatoren des deutschen Eintagesrenn

15.09.2022Münsterland Giro 2022 mit zehn Teams aus der WorldTour

(rsn) – Zehn Teams aus der WorldTour - und damit doppelt so viele wie im vergangenen Jahr - stehen am 3. Oktober am Start des Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro), der traditionell den Abschluss de

27.04.2022Münsterland Giro: Finale vor dem Schloss, Start in Telgte

(rsn) – Nach zweijähriger Unterbrechung wird das Finale des Münsterland Giro wieder vor dem Münsteraner Schloss ausgetragen. Zudem werden nach dem Ende der Corona-Maßnahmen wieder Zuschauer an d

Weitere Radsportnachrichten

02.03.2025Rutsch: “Im entscheidenden Moment haben wir es verkackt“

(rsn) – Für das deutschsprachige Klassiker-Duo von Intermarché – Wanty ist der Klassiker-Auftakt beim Omloop Nieuwsblad frustrierend zu Ende gegangen. Nachdem Jonas Rutsch und Laurenz Rex im Ren

02.03.2025Technischer Defekt Grund für Degenkolbs Aufgabe beim Omloop

(rsn) – In den aus deutscher Sicht nicht optimal verlaufenen Start in die Klassikersaison reiht sich auch das Ergebnis von John Degenkolb (Picnic – PostNL) nahtlos ein. Für den Kapitän der niede

02.03.2025Jan Christen bricht sich das Schlüsselbein

(rsn) - Vor einer Woche war er noch einer der Stärksten bei der Volta ao Algarve (2.Pro) in Portugal, jetzt steht er vor einer Zwangspause: Jan Christen (UAE - Emirates - XRG) hat sich bei einem Stur

01.03.2025Machtkampf der Sportdirektoren bestimmte Ausgang beim Omloop

(rsn) – Der Sensationserfolg der Belgierin Lotte Claes (Arkéa – B&B Hotels) und ihrer polnischen Begleiterin Aurela Nerlo (Winspace), die aus der frühen Ausreißergruppe des Tages bis ins Ziel d

01.03.2025Küng holt alles aus sich raus: “Das zählt für mich“

(rsn) – Seit einigen Jahren darf sich der Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) zu den besten Klassikerfahrern im Peloton zählen. Seine dritten Plätze bei Dwars door Vlaanderen 2024, dem E3 S

01.03.2025“Komisch“! Politts Team beim Omloop unter ferner liefen

(rsn) – Mit noch vier Fahrern ging das Team UAE - Emirates - XRG in das Finale des 80. Omloop Nieuwsblad. Vom Papier her durfte die Auswahl, der unter anderem auch der Vorjahreszweite Nils Politt an

01.03.2025Philipsen: “Im Endeffekt hatte ich heute nicht die besten Beine“

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2021 endete das große Auftaktrennen der belgischen Klassikersaison mit dem Sprint eines großen Feldes, in welchem sich der Norweger Sören Waerenskjold (Uno – X Mobil

01.03.2025Faun Ardèche: Ausreißer biegen im letzten Kreisel falsch ab

(rsn) – Nachdem er als Gesamtvierter der Algarve-Rundfahrt bereits überzeugen konnte, hat Romain Grégoire (Groupama – FDJ) in der Heimat einen frühen ersten Saisonsieg eingefahren. Dabei profit

01.03.2025Gee baut Führung aus, unterliegt Chumil aber im Tigersprung

(rsn) – Nach einer souveränen Vorstellung auf der Königsetappe des 4. O Gran Camino (2.1) hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) beste Aussichten auf den Gesamtsieg bei der fünftägigen spanisc

01.03.2025Claes entscheidet Duell der krassen Außenseiterinnen für sich

(rsn) – Mit einer Sensation ist die 20. Ausgabe des Omloop Nieuwsblad der Frauen (1.WWT) zu Ende gegangen. Im ersten Klassiker der Saison jubelte nach 137,9 Kilometer von Gent nach Ninove keine der

01.03.2025Küngs Attacke platzt im Gegenwind, Waerenskjold siegt in Ninove

(rsn) - Sören Waerenskjold (Uno X Mobility) hat den 80. Omloop Nieuwsblad gewonnen. In Sprint einer größeren Gruppe setzte sich der Norweger knapp vor dem Franzosen Paul Magnier (Soudal – Quick S

01.03.2025Reusser: “Liane und ich sind ein Superduo“

(rsn) – Mit dem 17. Omloop Nieuwsblad wird heute in Belgien auch die Klassikersaison der Frauen eingeleitet. Auf die Fahrerinnen warten in Ostflandern knapp 140 hügelige Kilometer von Gent nach Nin

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Rwanda (2.1, RWA)
  • O Gran Camino - The Historical (2.1, ESP)
  • Visit South Aegean Islands (2.2, GRE)
  • Faun Drome Classic (1.Pro, FRA)
  • Kuurne - Brussel - Kuurne (1.Pro, BEL)