--> -->
12.08.2022 | (rsn) - Marcel Peschges scheint einfach ein Händchen für spektakuläre Starts bei TV-Beteiligung zu haben. Im Höhenprofil war es nicht so ganz deutlich eingezeichnet, aber auch heute ging es wieder direkt vom Start weg auf der Küstenstraße bergauf/bergab – und nach sieben Kilometern ging es in einen fünf Kilometer langen Anstieg hinein. Marcel erwischte einen sehr schlechten Start und fiel sofort zurück, was von der Kamera sehr gut eingefangen wurde. Nur wenig später erschien auch Thomas (Lienert) im TV-Bild. Fabian (Kruschewski) bewegte sich zwar am Ende des Feldes, aber wollte nicht so recht abreisen lassen.
Oli (Mattheis) hingegen bekam von alldem nichts mit, da er sich bei erstbester Gelegenheit im Berg in die Spitzengruppe begeben hatte. Ich konnte dies sehr gut verfolgen, da ich heute einen recht guten Start erwischt hatte und im Feld blieb. Eine kleine Lücke, die über die Kuppe aufging, konnte ich in der Abfahrt wieder recht schnell schließen.
Die Gruppe mit Oli hielt sich dann recht lange mit nicht allzu viel Vorsprung vor unserem Feld, weswegen auch noch einige Leute dachten, sie könnten noch nach vorne fahren. Dies führte zu vielen Attacken, die zunächst vom Team des Gelben Trikots (Alexys Brunel) neutralisiert wurden. Hin und wieder sprang ich auch mit, hatte dabei aber kein Glück. Da ich nicht wusste, dass die anderen drei sich noch hinter dem Feld bewegten, fing ich auch schon an, mich verärgert zu fragen, wo denn alle sind und warum niemand beim Abdecken der Angriffe hilft?
Schlussendlich machte sich dann noch eine größere Gruppe – natürlich ohne mich – auf den Weg nach vorne und fusionierte mit der schon nicht kleinen Gruppe um Oli. Im Feld machte das Team von Brunel Tempo, aber so die Lücke ging dennoch weiter auf. Irgendwann schienen sie sich damit abgefunden zu haben und fuhren etwas kontrollierter hinterher. So kam es auch, dass Marcel und Fabian nach rund 60 Kilometern wieder den Anschluss an das Feld schafften. Sie fuhren auch sofort zu mir nach vorne und fragten mich nach der Rennsituation. Zudem berichteten sie mir von ihrer Verfolgungsjagd und dem Verlust unseres Veteranen Thomas. Bis dato ging ich noch davon aus, dass sie sich einfach nur hinten im Feld aufgehalten hatten.
Marcel hatte zwar als erster Probleme, seine Beine gingen aber nochmals etwas auf, so dass er dann Thomas am Berg passierte, über die Kuppe noch Fabian einsammelte und die beiden in einer kleinen Gruppe dann dem Feld hinterherjagten. Für Thomas war der Zug oben schon abgefahren. Er steckte jedoch nicht den Kopf in den Sand, organisierte im Stile eines Puppenspielers ein schönes Gruppetto und versuchte, die anderen Fahrer für sich tanzen zu lassen.
Dies funktionierte nur mäßig gut, speziell als das Rennen sehr nahe am Hotel vorbeifuhr und einige Fahrer einfach abbogen, ohne dies vorher mit ihm abgesprochen zu haben. Ein Fahrer aus Guadeloupe attackierte das Gruppetto und war nach einer Kurve 50 Meter weiter wie vom Erdboden verschluckt. Sein Materialwagen auch. Ein anderer Fahrer wollte wohl ausprobieren, ob es möglich wäre, ohne auch nur eine Führung zu übernehmen, im Zeitlimit in das Ziel zu kommen. Die Antwort vorweg: Ja, es funktioniert – Thomas schaffte es mit seinen Puppen ins Ziel, musste dafür selbst aber mehr arbeiten als geplant.
Im Feld war es ab diesem Zeitpunkt eine extrem langweilige Fahrt. Wir fuhren dem vorne kontrollierenden Team hinterher, bis wir irgendwann den finalen Rundkurs erreichten. Doch auch von dort waren es noch drei Runden á 27 Kilometer bis zum Zieleinlauf, da es heute mit 174 Kilometern die längste Etappe war. Der Vorsprung war auf bis zu 3:30 Minuten angewachsen, verringerte sich daher schlagartig, als sich plötzlich Fahrer in die Tempoarbeit einschalteten, die eigentlich kein Interesse daran gehabt hätten sollen.
Anscheinend ist der Träger des Gelben Trikots einfach sympathischer als die Fahrer in der Spitzengruppe. Der Vorsprung schmolz dahin, allerdings auch die Kräfte des Teams um den Gesamtführenden. So kam es, dass Brunel schon 40 Kilometer vor dem Ziel isoliert war und selbst in die Nachführarbeit eingriff. Dies sahen anderen Klassementfahrer natürlich sehr gerne. Sie attackierten bei nächstbester Gelegenheit und fuhren die noch verbleibenden zwei Minuten innerhalb einer Runde zu. Da die Jungs an der Kuppe des einzigen Anstieges losfuhren, habe ich davon gar nichts mitbekommen. Ich hätte ihnen aber auch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht folgen können. Vorne folgte zwischenzeitlich eine Attacke der anderen gefahren, im Feld wurde hartes Tempo gefahren und Thomas kämpfte mit seiner Gruppe gegen die Zeit.
Schlussendlich konnte ein Fahrer aus Guadeloupe nach einer starken Solofahrt die Etappe gewinnen, Oli kam im Sprint der immer noch sehr großen Verfolgergruppe auf den zehnten Platz. 1:16 Minuten danach folgte das Feld, aber in den Sprint um Platz 29 griffen wir nicht mehr mit ein. Thomas kam zu unserer Überraschung noch innerhalb des Zeitlimits an. Wir hätten damit nicht gerechnet, da er schon nach etwa fünf Kilometern abgehängt worden war.
Im Endeffekt müssen wir mit dem Ausgang zufrieden sein. Natürlich hatten wir gehofft, Oli könnte ein paar Minuten mehr im Gesamtklassement rausholen, wenn er sich in eine Gruppe schmuggelt, aber dafür war das Feld durch die etwas überraschenden Allianzen bei der Nachführarbeit einfach zu schnell.
Morgen (Freitag) steht das Einzelzeitfahren über 30 Kilometer an – hier gilt es für Oli, tief die Auflieger zu gehen, den Kopf unten zu lassen und mit seinem Hybridzeitfahrrad möglichst wenig zu verlieren. Wir anderen peilen ungefähr einen 38er Schnitt an, um im Zeitlimit zu bleiben und möglichst wenig Energie zu verschenken.
Bis dahin
Euer Hermann
(rsn) - Wie gestern schon erwähnt, ging es heute (Sonntag) nach kurzer Fahrt direkt in den Passanstieg zum Vulkan. Jeder wusste, dass die heutige Etappe entscheidend sein würde im Kampf um das Gesam
(rsn) - Als wir gestern einschliefen, hatten wir uns schon immens gefreut, etwas länger schlafen zu können, da der Bus erst um 9 Uhr abfahren sollte. Dieser Bus transportiert übrigens von Tag zu Ta
(rsn) - Heute standen 148 schwere Kilometer auf dem Programm. Wie gestern erwähnt, war der Plan, jemanden in der Spitzengruppe unterzubringen, um dann nach dem Anstieg zum Vulkan noch einen Helfer f
(rsn) - Das Tolle an Rundfahrten wie dieser sind auch der rege Austausch mit anderen Teams und die Begegnungen mit alten Bekannten. So fährt Matias Fitzwater, ein Neuseeländer, der 2019 mit uns als
(rsn) - Wieder einmal klingelte um 6 Uhr der Wecker, allerdings war es heute der erste Morgen, an dem ich mich nochmal auf die andere Seite gedreht habe und erst später zum Frühstück kam. Auch am B
(rsn) - Wie jeden Morgen klingelte auch heute um 6 Uhr der Wecker und wir begaben uns auf zum Frühstück. Danach ging es dann zum Verladen der Räder – im strömenden Regen. Somit wurden wir auch
(rsn) - Hallo zusammen, heute stand nach dem gestrigen Auftaktzeitfahren die erste Straßenetappe der Tour der Guadeloupe (2.2) an. Diese wurde auf dem östlichen Inselteil über 156 Kilometer ausget
(rsn) - Hallo zusammen, ich darf euch die nächsten Tage von unseren Erlebnissen bei der Tour Cycliste International de la Guadeloupe (2.2) berichten. Die Tour wird über zehn Etappen und insgesamt 1
(rsn) – Giovanni Carboni (Unibet – Tietema Rockets) wurde vom Weltradsportverband UCI wegen auffälliger Werte im sogenannten Blutpass vorläufig gesperrt. Die ermittelten Daten stammen aus der le
(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom
(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als
(rsn) – Eigentlich war es eine schnelle Angelegenheit für Filippo Ganna. Nach genau 13 Minuten auf der Strecke der 18. Etappe der Vuelta a Espana war sein Arbeitstag auch schon wieder beendet. Doch
(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D
(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne
(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j
(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm
(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw
(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt