Katastrophaler Start, starkes Finale

Thomas vergaß, die Windweste vor dem Zeitfahren auszuziehen

Von Felix Mattis

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Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) | Foto: Cor Vos

01.07.2022  |  (rsn) - Die Bedingungen im Auftaktzeitfahren der 109. Tour de France in Kopenhagen erinnerten an den Auftakt zur Frankreich-Rundfahrt vor fünf Jahren in Düsseldorf: Nasse Straßen und Regen bestimmten das Bild. Der Sieger damals hieß Geraint Thomas (Ineos Grenadiers). In Dänemark reichte es für den Waliser nur zu Rang 18 – und Thomas gestand, dass das auch an einem dummen Fehler lag.

"Ich bin nicht wirklich happy", sagte der Tour-Sieger von 2018 nach seinem Kampf gegen die Uhr am Eurosport-Mikrofon und zeigte sich dann sehr offen und selbstkritisch.

"Die erste Hälfte des Zeitfahrens, ich glaube das waren die schlechtesten Kurvenfahrten, die ich je in einem Zeitfahren gezeigt habe", meinte er und fügte hinzu: "Das war eine Schande – und dann noch die verdammte Weste."

Thomas nämlich hatte das komplette Zeitfahren, wo alle sonst auf jedes Aerodynamik-Detail achten, mit seiner Windweste bestritten. Angesichts des Regens konnte man spekulieren, ob er sich damit nur vor Kälte und Nässe schützen wollte. Doch der Brite gestand:

Völlig vergessen

"Ich habe komplett vergessen, dass ich sie an hatte. Und am Start ist es auch niemand aufgefallen. Das hat mich etwas fertig gemacht. Ich habe dann überlegt, ob ich sie unterwegs ausziehe, aber das wäre auch riskant gewesen."

Ein Tag zum Vergessen war das Zeitfahren in Kopenhagen für den Tour de Suisse-Sieger von vor zwei Wochen trotzdem nicht. Denn dass er trotz der Windweste und einem fahrtechnisch schwachen Auftritt als Tages-18. nur 18 Sekunden auf Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) einbüßte, durfte er positiv sehen.

"Das Wichtigste ist, dass die Beine gut waren. Ich habe mich wirklich gut gefühlt und wenn es geradeaus ging, hatte ich die Power", bilanzierte er mit erhobenem Haupt.

Viertschnellster in zweiter Rennhälfte

Interessanterweise war Thomas in der zweiten Rennhälfte auch deutlich schneller als zu Beginn. "Als ich an der Zwischenzeit 18 Sekunden hinter van der Poel war, habe ich mir gesagt: Okay, vergiss die Ansagen, dass du es locker angehen und keine Risiken eingehen sollst – und dann lief es besser", so Thomas.

War er auf den ersten 6,6 Kilometern nur 39ter, so machte Thomas die Fehler vom Anfang auf den zweiten 6,6 Kilometern eindrucksvoll wett: Dort fuhr er die viertschnellste Zeit – nur Sieger Yves Lampaert (Quick-Step Alpha Vinyl) sowie Pogacar und Wout Van Aert (Jumbo – Visma) waren in der zweiten Hälfte des Zeitfahrens schneller.

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