Tour-Zweiter will 2023 wieder angreifen

Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

Foto zu dem Text "Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) | Foto: Cor Vos

17.11.2022  |  (rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen wie Strade Bianche, den GP de Montreal oder Il Lombardia und feierte Gesamtsiege bei der UAE Tour oder Tirreno - Adriatico. Ausgerechnet bei der Tour de France jedoch musste er sich als Titelverteidiger dem Vorjahreszweiten Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) geschlagen geben.

"Ich sehe meinen zweiten Platz bei der Tour de France nicht als Niederlage", sagte Pogacar nun in einem ausführlichen Gespräch mit cyclingnews.com in dem er auf seine vierte Profisaison zurückblickte und einen Ausblick auf 2023 gab. “Ich habe trotzdem drei Etappen und das Weiße Trikot als bester Nachwuchsfahrer gewonnen. Wenn das eine Niederlage ist, dann ist es die beste Möglichkeit, ein Rennen zu verlieren“, fügte er an.

Angesichts seiner Tour-Bilanz zeigte sich Pogacar auch überzeugt, dass er im kommenden Jahr nicht viel ändern müsse. “Ich hatte einen schlechten Tag“, spielte er auf die diesjährige 11. Etappe an, auf der er das Gelbe Trikot an den späteren Gesamtsieger Vingegaard abgeben musste. Tatsächlich zeigte sich Pogacar schnell erholt von der Niederlage am Col du Granon – wo er immer noch Tagessechster geworden war -, gewann noch eine weitere Etappe und rückte im Klassement noch vom dritten auf den zweiten Platz vor.

“Vielleicht habe ich dort (auf der 11. Etappe, d. Red.) einen Fehler gemacht, aber es war in der Hitze des Gefechts gegen die beiden großen Rivalen aus ein und derselben Mannschaft“, sagte Pogacar rückblickend. “Jumbo - Visma war an diesem Tag sehr stark und sie hatten nur eine Mission: mich zu knacken. Das ist ihnen damals gelungen. Natürlich habe ich diesen Tag nicht genossen, es tut immer noch weh, aber es muss toll gewesen sein, ihn im Fernsehen zu sehen“, zeigte sich der UAE-Kapitän als fairer Verlierer.

“Wir werden mit noch mehr Moral zur Tour zurückkehren“

Sein zweiter Platz aus diesem Jahr werde ihm nur noch größerer Ansporn für die 110. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt sein, die am 1. Juli 2023 im spanischen Bilbao beginnt. “Wir werden nächstes Jahr mit noch mehr Moral zur Tour zurückkehren. Wir werden alle alles geben, um zu gewinnen. Wir hoffen, dass wir nicht das gleiche Pech und die gleichen Probleme haben wie letztes Jahr“, sagte Pogacar und verwies auf die zahlreichen Ausfälle in seinem Team, das mit Vegard Stake Laengen, George Bennett (beide nach positiven Coronatests), Marc Soler (außerhalb der Karenzzeit) und Rafal Majka (Muskelfaserriss) gleich vier Fahrer einbüßte.

Zu seinen größten Gegnern in den kommenden Jahren zählte Pogacar auch Weltmeister Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl). Der Belgier gewann im Herbst als Debütant im Alter von 22 Jahren die souverän die Spanien-Rundfahrt und wird spätestens 2024 erstmals auch die Tour bestreiten.

“Er ist einfach ein guter Fahrer. Ich denke, er hat auch gute Gene. Er sitzt sehr aerodynamisch auf seinem Rad, bringt viele Watt pro Kilogramm auf die Pedale und ist sowohl physisch als auch mental sehr stark. Er ist schwer zu schlagen“, sagte Pogacar über Evenepoel, den er in dieser Saison bei Tirreno-Adriatico hinter sich ließ, wogegen sein Gegner “bei den Eintagesrennen viel besser als ich“ gewesen sei.

“Ich weiß nicht, ob wir 2023 aufeinander treffen werden, aber es wird wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern, bis wir seine wirklichen Möglichkeiten und Grenzen kennen. Aber er ist schon sehr stark, vielleicht sogar stärker als ich“, zollte Pogacar seinem Konkurrenten höchstes Lob.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

24.07.2023Pogacar vs. Vingegaard: Wer ist der beste Rundfahrer?

(rsn) – Wer ist der beste Rundfahrer der Welt? Für diesen inoffiziellen Titel kommen derzeit nur zwei Profis in Betracht: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). D

Weitere Radsportnachrichten

13.07.2025Ein Tour-Sonntag für die Sprinter

(rsn) – Wer die ganze 9. Etappe im Fernsehen verfolgt, wird wohl einiges über die Sehenswürdigkeiten und die Geschichte der Region erfahren. Auch werden bestimmt ausführlich die drei Siege von Ma

13.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.07.2025Rührende Szenen: Niedermaier tröstet Konkurrentin Reusser

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) war schwer enttäuscht, als sie am Monte Nerone im Ziel der vorletzten Etappe des Giro d´Italia Women ankam und das Rosa Trikot um 22 Sekunden an Titelverteidigeri

12.07.2025“Schmerzhaft, aber nichts gebrochen“: Entwarnung bei Rutsch

(rsn) – Jonas Rutsch ist bei seinem schweren Sturz knapp 20 Kilometer vor dem Ziel der 8. Etappe der Tour de France glimpflich davongekommen. Das bestätigte der Intermarché-Wanty-Profi im Ziel dem

12.07.2025Bauhaus abgedrängt und ohne Chance

Zwei Aktionen gab es im Finale der 8. Etappe der Tour de France nach Laval, die Auswirkungen auf die Ergebnislisten hatten. Szenario eins: Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird vom spät

12.07.2025Van Aert: “Nächstes Mal kündige ich es auf Twitter an“

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) ist auf der 8. Etappe der Tour de France (2.UWT) endgültig im Rennen angekommen. Einem van Aert in Topform wäre im Verlauf der ersten sieben Tage

12.07.2025Van der Poel: “Mit Jasper wäre vielleicht mehr drin gewesen“

(rsn) – Für Alpecin – Deceuninck änderte sich die gesamte Dynamik der Tour de France 2025 mit dem Aus von Jasper Philipsen auf der 3. Etappe. Er war der Mann für die Sprints und der Mann für

12.07.2025Jury bestraft Etappensieger Milan

(rsn) – Die Tour-Jury hat Etappensieger Jonathan Milan (Lidl – Trek) nach dem 8. Teilstück bestraft. Der Italiener habe demnach auf dem letzten Kilometer Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuni

12.07.2025Ackermanm verzichtet auf Risiko: “Da bremse ich lieber“

(rsn) – Bislang war von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten Tour de France noch nicht allzu viel zu sehen. Allerdings hatte die Rundfahrt bis zur 8. Etappe auch erst zwei M

12.07.2025Als “neuer Cipollini“ musste Milan mehr als eine Woche warten

(rsn) - Es war ein langer Anlauf. Acht Tage lang musste Jonathan Milan (Lidl – Trek) bei der Tour de France 2025 warten, bis er den ersten Tour-Etappensieg seiner Karriere feiern konnte. Sein Hei

12.07.2025Highlight-Video der 8. Etappe der Tour de France

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 8. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Dabei sicherte er sich auch das Grüne Trikot, das er sowieso – allerdings nur leihweise – trug. Für e

12.07.2025Bauhaus: “Das war nicht die schlaueste Aktion von Kaden Groves“

(rsn) – Bis zur 8. Etappe der Tour de France 2025 musste Jonathan Milan (Lidl – Trek) warten, um seinen ersten Etappensieg zu feiern. Nun hat der Italiener zugeschlagen und seine Favoritenrolle

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • GP Torres Vedras (2.2, POR)
  • Tour of Ankara (2.2, TUR)
  • GP Visegrad 4 GP Slovakia (1.2, SVK)
  • The Road Race Tokyo Tama (1.2, JPN)
  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)