South Aegean Tour: Lotto - Kern Haus jubelt

Dreßlers spontane Planänderung bringt den ersten UCI-Sieg

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Dreßlers spontane Planänderung bringt den ersten UCI-Sieg"
Luca Dreßler (Lotto - Kern Haus) hat den Auftakt der South Aegean Tour (2.2) gewonnen. | Foto: Team Lotto - Kern Haus

12.03.2022  |  (rsn) - Luca Dreßler (Lotto - Kern Haus) hat nach Lennard Kämnas Tagessieg bei der Andalusien-Rundfahrt für den zweiten deutschen UCI-Erfolg des Jahres gesorgt. Der 20-Jährige setzte sich auf Rhodos bei der neuen Rundfahrt South Aegean Tour (2.2) im Bergaufsprint aus einer fünf Fahrer starken Spitzengruppe durch und sicherte seinem Team den ersten Sieg der Saison. "Es war ein megageiler Tag", sagte Dreßler entsprechend freudig zu radsport-news.com.

Der Bayer war in der entscheidenden Phase der 172 Kilometer langen Auftaktetappe rund um Koskinou aufmerksam, als sich eine fünf Fahrer starke Gruppe aus dem Feld löste. "Am vorletzten Berg hat ein Fahrer von Coop (Embret Svestad-Bardseng, Anm. d. Red) attackiert, einer von Vorarlberg (Alexis Guerin) ist hinterher. Eigentlich sollte ich mich nur für das Finale bereithalten und vorher nichts mitgehen. Aber der Moment war günstig und mir war klar, dass in dieser Gruppe einer von uns dabei sein muss", erklärte Dreßler, der als Solist der kurz zuvor davongefahrenen Gruppe nachsetzte und aufschließen konnte.

In der Gruppe herrschte schnell Einigkeit, man holte die Ausreißergruppe des Tages ein und hängte diese an einer Welle direkt wieder ab. "Wir sind dann zu sechst auf den Schlussanstieg zugefahren. Ich wusste, dass der Vorarlberg-Fahrer stark am Berg ist und dachte mir, dass er direkt in den Berg reinattackieren wird. Und so war es auch", berichtete Dreßler, der selbst zunächst im Berg defensiv fuhr, da "ich wusste, dass ich mich auf meinen Sprint verlassen konnte.". Zunächst konnten die Kontrahenten Guerin bei dessen Vorstoß mit vereinten Kräften wieder stellen, danach attackierte der Franzose im letzten Steilstück nochmals, doch Dreßler saß direkt an dessen Hinterrad.

100 Meter vor der Linie war sich Dreßler seines Sieges sicher

Der Sprint wurde dann 250 Meter vor dem Ziel in der auf fünf Fahrer geschrumpften Spitzengruppe eröffnet. "In einer leichten Linkskurve bin ich direkt innen durch und nach vorne gefahren. Ich habe schließlich meinen Sprint richtig eröffnet und schon 100 Meter vor dem Ziel hatte ich gesehen, dass da niemand mehr vorbeikommen würde", erklärte das bayerische Talent.

Ein Lob hatte Dreßler auch für seine Teamkollegen parat. "Wir sind als Team im ersten Rennen direkt megastark zusammengefahren. Das hat alles sehr gut harmoniert." Dabei taten sich auch die beiden erst 18-Jährigen Cedric Abt und Daniel Schrag hervor, die die Ausreißergruppe des Tages kontrollierten und durch ihre Nachführarbeit dafür sorgten, dass das Loch nach vorne nicht zu groß wurde.

Teamkapitän Koch: "So kann es weitergehen"

Zufrieden zeigte sich auch Teamkapitän Christian Koch. "Wir waren immer sehr aufmerksam und bei den entscheidenden Attacken dabei. Eine super Teamleistung. Es hat alles geklappt, so kann es weitergehen", sagte der 25-Jährige zu radsport-news.com

Ein starkes Kollektiv wird auch am Sonntag zum Abschluss der zweitägigen Rundfahrt benötigt werden, um auch den Gesamtsieg bei der South Aegean Tour zu erringen. Die Entscheidung wird nach 169 Kilometern in Salakos an einem 2,2 Kilometer langen und im Schnitt 5,4% steilen Schlussanstieg fallen. "Alle sind top motiviert für morgen, wir haben ein starkes Team am Start und wir werden auf jeden Fall alles geben", so Dreßler, der auch zugab, dass das Team morgen "mit etwas Druck" ins Rennen gehe. "Aber auch mit einer gewissen Leichtigkeit, denn wir haben ja schon einen frühen Saisonsieg errungen", fügte er an.

 

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