RSN-Rangliste, Platz 17: Jannik Steimle

Im Deceuninck-Star-Ensemble auch als Helfer Akzente gesetzt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Im Deceuninck-Star-Ensemble auch als Helfer Akzente gesetzt"
Jannik Steimle (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

03.12.2021  |  (rsn) – Jannik Steimle (Deceuninck – Quick-Step) hatte sich für die Klassikersaison 2021 viel vorgenommen. Doch ein schwerer Sturz bei Nokere Koerse Mitte März sorgte dafür, dass er die wichtigsten Frühjahrsrennen verpasste. Dennoch betonte Steimle gegenüber radsport-news.com: “Am Ende fällt meine Saisonbilanz sehr positiv aus.“

Dies lag vor allem daran, dass er nach seinem Comeback Mitte Mai zügig in die Erfolgsspur zurückkehrte. Bei der Straßen-DM in Stuttgart etwa wurde der Lokalmatador als Einzelkämpfer beeindruckender Siebter, nachdem er kurz davor im Auftaktzeitfahren der Tour de Suisse ebenfalls den siebten Platz belegt hatte.

Ambitioniert startete Steimle im August auch in die Dänemark-Rundfahrt, die er auf Rang 15 abschloss und dabei zwei fünfte Etappenränge herausfuhr. Ein noch besseres Ergebnis im Gesamtklassement kostete allerdings ein Malheur seines Kapitäns Remco Evenepoel. Nachdem der Belgier in der entscheidenden Phase der Königsetappe gestürzt war, musste Steimle alle Kräfte mobilisieren, um Evenepoel wieder in die Spitzengruppe zurückzubringen. So konnte sich der Jungstar nicht nur den Tagessieg, sondern später auch noch die Gesamtwertung sichern.

Steimle selbst erhielt dafür bei der Deutschland Tour freie Fahrt. Mit den Plätzen vier, fünf und sieben konnte der 25-Jährige beim Heimspiel auch Akzente setzen. Dass es im Gesamtklassement nur zu Rang zwölf reichte, lag maßgeblich daran, dass Steimle auf den Etappen jeweils knapp die Zeitbonifikationen verpasste.

Nach der enttäuschend verlaufenen Straßen-EM, wo er vorzeitig vom Rad steigen musste, konnte der Schwabe schließlich bei der Slowakei-Rundfahrt wieder groß auftrumpfen. Der als Titelverteidiger gestartete Steimle fuhr im Prolog auf Rang zwei, gewann die 2. Etappe und musste sich als Vierter des Schlusstages im Klassement nur Lokalmatador Peter Sagan (Bora – hansgrohe) geschlagen geben. “Das war ein sehr schöner Abschluss“, kommentierte Steimle seinen zweiten Rang in der Schlusswertung.

Das entgangene WM-Ticket war die große Enttäuschung

Als große Enttäuschung entpuppte sich nicht der Sturz im Frühjahr, in dessen Folge für ihn "viele Highlights weggefallen“ waren, sondern die Nicht-Nominierung für die Straßen-Weltmeisterschaften in Flandern. "Ich war mehr als in Topform und habe aus meiner Sicht ohne Gründe zu Hause bleiben müssen“, übte Steimle deutliche Kritik am Bund Deutscher Radfahrer (BDR).

Danach musste er auch noch auf den Münsterland Giro sowie auf Paris – Roubaix verzichten. Stattdessen sollte Steimle zum Saisonabschluss beim belgischen Eintagesrennen Binche – Chimay – Binche auf eigene Rechnung fahren. Dort reichte es dann aber nur zu Rang 17. "Ich hatte einfach nicht mehr die Beine, weil ich relativ lange auf hohem Niveau trainiert habe und Rennen gefahren bin. Da war der Akku einfach leer“, erklärte er.

Für die nächste Saison hat sich Steimle, der auch in den kommenden beiden Jahren das Quick-Step-Trikot tragen wird, umso mehr vorgenommen und dabei auch die Unterstützung seines Teams sicher. "Ich habe raushören können, dass ich ein anderes Rennprogramm bekomme. Es soll mehr in Richtung Klassiker gehen und ich soll dann zur Vorbereitung auch größere Rundfahrten fahren, so dass ich fit am Start stehe. Dass das Team da mit mir plant, motiviert mich. Und ich hoffe, dass ich die Chance bekomme, mich mehr in die erste Reihe reinzufahren“, sagte der junge Deutsche.

Steiimle will aber auch weiter seine Chancen bei kleineren Rundfahrten suchen. "Ich will dabei das Zeitfahren mehr ins Visier nehmen und ansonsten einfach so weitermachen, wie ich aufgehört habe“, kündigte er selbstbewusst an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

29.12.2025Gravelteams als Gamechanger?

(rsn) – Während viele Gravelspezialisten noch als "Privatiers" über Sponsorenverträge hauptberuflich Radfahren können, sind in jüngster Vergangenheit strukturelle Tendenzen zu beobachten, die

29.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

29.12.2025Giro-Siege, Flandern-Podium und ein bitteres Saisonende

(rsn) – Den Deutschen Meistertitel musste sie zum zweiten Mal in Folge Franziska Koch (Picnic – PostNL) überlassen und krankheitsbedingt endete die Saison 2025 für Liane Lippert (Movistar) bei d

28.12.2025Evenepoel an Kwaremont und Paterberg gesichtet

(rsn) – Red-Bull-Neuzugang Remco Evenepoel hat laut der Zeitung Het Nieuwsblad am Sonntag am Oude Kwaremont und am Paterberg trainiert. Der Doppel-Olympiasieger habe demnach in einem neutralen schw

28.12.2025Van Aert: “Zwei Runden vor Schluss ging es schief“

(rsn) – Während Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine bisherigen fünf Crossrennen dieses Winters gewinnen konnte, fährt Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) seinem ersten Sieg wei

28.12.2025Nys tut in der letzten Runde von Dendermonde die richtigen Dinge

(rsn) – In Abwesenheit des in den letzten Wochen übermächtigen Matthieu van der Poels (Alpecin – Deceuninck) eröffnete sich der Konkurrenz beim heutigen Cross-Weltcup Dendermode die Gelegenhei

28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz

(rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b

28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf

(rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet

28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben

(rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst

(rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)