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09.12.2021 | (rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 32-Jährige dennoch zufrieden sein.
“Solide Rennen, stabile Ergebnisse, die Form gut. So schlecht war die Saison eigentlich gar nicht“, erklärte Degenkolb gegenüber radsport-news.com, fügte aber auch an: “Klar, das Topergebnis fehlte. Das eine oder andere Sturzpech hätte ich mir zudem auch gerne erspart.“
In seiner zweiten Saison bei Lotto Soudal erzielte Degenkolb über das ganze Jahr hinweg ordentliche Resultate. Im Februar wurde er Etappenachter beim Etoile de Besseges (2.1) in Frankreich, holte ebendort einen fünften Platz zum Abschluss der Tour de la Provence (2.Pro) und wurde Siebter beim belgischen Eintagesrennen Le Samyn (1.1). Anschließend folgte bei Paris-Nizza ein sechster Etappenrang, ehe es zu den Klassikern ging.
Bei seinen Lieblingsrennen lieferte der Oberurseler konstant ordentliche Leistungen ab. Bei Mailand-Sanremo, der E3 Saxo Bank Classic, Gent – Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt landete Degenkolb jeweils zwischen Platz 27 und 32. Von den Top Ten war er allerdings ein deutliches Stück entfernt.
Nach der Klassikerkampagne folgte die beste Phase
Seine beste Phase der ersten Saisonhälfte hatte der 32-Jährige im Anschluss an die Klassikerkampagne. Bei der Valencia-Rundfahrt (2.Pro) verpasste er als Auftaktzweiter nur knapp den Sieg, und auch bei den Eintagesrennen Tro Bro Leon (1.Pro) und Ronde van Limburg (1.1) wusste er mit den Rängen sechs und drei zu überzeugen.
Umso enttäuschender war es dann, dass er von seinem Team nicht für die Tour de France nominiert wurde. Doch Degenkolb ließ den Kopf nicht hängen und brachte sich motiviert für die zweite Saisonhälfte in Form. Über die Tour de Wallonie (2.Pro), wo er einen zehnten Rang erzielte, und die Polen-Rundfahrt (2.WT), bei der er zwei Mal in die Top Ten fuhr, ging es zur Deutschland Tour (2.Pro).
Beim Heimspiel trat Degenkolb im Trikot der deutschen Nationalmannschaft an und fuhr auf drei der vier Etappen unter die besten Elf. Ein Podiumsplatz sprang allerdings nicht heraus. “Die Deutschland Tour im Nationaltrikot zu fahren, war definitiv ein Highlight“, befand Degenkolb, für den es danach über den GP Fourmies (1.Pro), bei dem er Sechster wurde, zum nächsten Saisonhöhepunkt ging.
Bei seinem Heimrennen Eschborn – Frankfurt zeigte er sich von seiner besten Seite, konnte fast alle seine Konkurrenten hinter sich lassen und musste sich vor der Alten Oper in Frankfurt nur dem überragenden Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix) geschlagen geben. “Dass ich bei meinem Heimrennen auf dem Podium stehen durfte, war schon auch ein Highlight“, kommentierte Degenkolb seinen zweiten Platz.
Bitterer Sturz im WM-Straßenrennen
Im Gegensatz zur Tour reichte es für den Routinier zum WM-Ticket. Im Straßenrennen in Flandern stürzte Degenkolb allerdings schwer und musste mit Prellungen und Schürfwunden aufgeben. Hinter seiner Teilnahme an Paris-Roubaix, das in diesem Jahr vom Frühjahr auf den 3. Oktober verschoben werden musste, stand lange ein dickes Fragezeichen. Zwar konnte der Roubaix-Gewinner von 2015 starten, doch mehr als Rang 53 sprang im berühmten Velodrom nicht heraus.
“Bei der WM in Topform bei Vollgas zu stürzen, das war sicher enttäuschend. Die Woche drauf dann aber wieder bei meinem Lieblingsrennen Paris Roubaix am Start zu stehen und ins Velodrom zu rollen bei diesen epischen Bedingungen, das war ein absolutes Highlight“, sagte Degenkolb und bestätigte, dass angesichts des Sturzes aus der Vorwoche diesmal nicht das Resultat im Vordergrund stand.
Paris-Roubaix war auch Degenkolbs letzter Renneinsatz für Lotto Soudal. Den belgischen Rennstall verlässt er nach zwei Jahren wieder und kehrt zum Team DSM zurück, für das er von 2012 bis 2016 die meisten seiner großen Siege einfuhr und bei dem er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. “Ich hatte zwei super Jahre in Belgien. Das ‘perfect match‘ war es aber für beide Seiten nicht. Da bot es sich an, im Guten auseinanderzugehen und neue Schritte einzuleiten“, erklärte Degenkolb, weshalb es nun wieder “back to the roots“ geht, wie er es nannte.
“Iwan Spekenbrink und ich hatten sehr gute Gespräche. Wir kennen uns sehr lange und ehrlich gesagt schätzen wir uns sehr. Das sind perfekte Voraussetzungen für eine erneute Zusammenarbeit. Jeder weiß, worauf er sich einlässt und ich freue mich riesig auf die nächsten drei Jahre, mein neues Team und die neuen Aufgaben“, sagte Degenkolb, ohne konkrete Ziele für die Saison 2022 zu benennen.
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