Koch im Flow auf Rang sieben

Ein kleiner Fehler kostete Brennauer das Podium in Roubaix

Von Joachim Logisch

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Lisa Brennauer (Ceratizit - WNT) und Emma Norsgaard (Movistar) beim 1. Paris-Roubaix für Frauen | Foto: Cor Vos

02.10.2021  |  (rsn) - Schlamm, glitschige Pflastersteine und viele Stürze! Das war das erste Paris-Roubaix der Frauen. Statt über die Schwierigkeiten des 116,5 Kilometer langen Rennens zu lamentieren, standen zwei deutsche Fahrerinnen im Ziel, strahlten und sagten unisono: "Das hat uns Spaß gemacht!"

"Wenn man es mit dem Positionieren gut drauf, kann man es auch genießen", meinte Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT), die nach einem starken Rennen auf dem unglücklichen vierten Platz das Ziel in der Radrennbahn von Roubaix erreichte.

"Ich war voll im Flow. Immer wenn ich über die ’Cobbles‘ gefahren bin, habe ich es genossen. Das war wichtiger, als sich vor ihnen zu fürchten. Ich liebe es", schwärmte die erste 21-jährige Franziska Koch (DSM), die nach eigenen Angaben besonders die glitschigen Passagen "liebt". "Ich bin technisch gut, deshalb habe ich mich gefreut, als es rutschiger wurde, weil ich da gelassen bleibe. Andere fürchten sich davor und verkrampfen, was dann zu Stürzen führt. Wenn man Angst hat, hat man schon verloren“, so Koch, die sensationelle Siebte wurde.

"Es war von Kilometer eins an total spannend. Man musste sich ständig fokussieren, immer vorne (positioniert) sein", erklärte Brennauer, die wie alle anderen die siegbringende Attacke von Elisabeth Deignan (Trek – Segafredo) gut 80 Kilometer vor Schluss nicht sehr ernst nahm. Brennauer: "Es war nicht zu erwarten, dass sie bis zum Ziel durchschießt. Ich dachte eher, das wäre die Vorbereitung auf eine andere Attacke gewesen. Ich habe erst mal abgewartet, dass mehr Fahrerinnen gehen."

Die Allgäuerin präsentierte sich eine Woche nach ihrem neunten Rang bei der Weltmeisterschaft in bestechender Form. Sie ließ sich auch von den vielen Stürzen nicht aus dem Konzept bringen. "Ich konnte zum Glück immer außen herumfahren, deshalb habe ich den Angriff von Marianne Vos verpasst, denn davor gab es einen Sturz, als ich hätte weiter vorne sein müssen. Ja, das war mein Fehler. Sonst hätte ich heute wirklich die Karten gehabt, um aufs Podium zu fahren", schilderte die 33-Jährige die einzige Aktion, in der sie nicht voll auf der Höhe war.

Brennauer hatte Vos (Jumbo – Visma) als stärkste Fahrerin ihrer Gruppe ausgemacht. Brennauer: "Sie war diejenige, die noch meisten Körner hatte. Ich war so an fünfter, sechster Position, als der Sturz passierte. Ich glaube, von Ellen van Dijk. Ich musste kurz rausnehmen, da war es schon passiert. Entweder man ist da am Rad oder nicht. Ich hätte versucht, an ihr (Vos) dranzubleiben. Ich kann nicht sagen, ob ich das draufgehabt hätte. Aber ich hatte mich gut gefühlt."

Da ihr auch Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) entwischt war, gab sie auf den letzten Kilometern noch mal alles, schaffte es aber nur noch, bis auf vier Sekunden an die Italienerin heranzukommen, die schließlich hinter Vos Dritte wurde. Brennauer: "Schade! Ich bin natürlich ein wenig enttäuscht, dass ich Vierte geworden bin und bei der ersten Ausgabe nicht auf dem Podium stehen darf."

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