In Öschelbronn war nur Tony Martin schneller

Heidemann nach der Zeitfahrmeisterschaft WM-Kandidat?

Foto zu dem Text "Heidemann nach der Zeitfahrmeisterschaft WM-Kandidat?"
Miguel Heidemann (Leopard) freut sich über seinen zweiten Platz bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften. | Foto: Cor Vos

21.06.2021  |  (rsn) – Auch wenn er mit der Empfehlung von zwei Deutschen Meistertiteln (2019/20) im U23-Zeitfahren angetreten war, so war Miguel Heidemanns zweiter Platz im Eliterennen von Öschelbronn eine große Übarrschung.

Auf dem schweren Kurs, der bei drückender Hitze über 30,5 Kilometer und fast 400 Höhenmeter führte, war  nur Seriensieger Tony Martin (Jumbo – Visma) 55 Sekunden schneller als der für das luxemburgische Leopard-Team fahrende Student aus Darmstadt. Die weiteren Zeitfahrasse wie Max Walscheid (Qhubeka Assos), Nils Politt (Bora – hansgrohe) oder Justin Wolf (Bike Aid) ließ Heidemann dagegen hinter sich.

“Damit habe ich nicht gerechnet“, gab Heidemann nach dem Rennen gegenüber radsport-news.com zu. Nicht nur die Konkurrenz schien übermächtig, auch die Vorbereitung des 23-Jährigen war nicht ideal verlaufen. "Vor drei Wochen habe ich mich erkältet. Ich hatte erst Panik, es sei Corona. Aber das konnte nach ein paar Tests ausgeschlossen werden“, so Heidemann, der fünf Tage pausierte, drei Tage trainierte, dann zur Oberösterreich-Rundfahrt fuhr und weitere sechs Tage später “nach ein paar Erledigungen für die Uni“ in Öschelbronn am Start stand.

Zudem bestritt Heidemann sein erstes längeres Zeitfahren in dieser Saison, zuvor standen nur bei drei sehr kurze Prologe in seinem Programm, die ihm nicht wirklich liegen. “Da lande ich dann irgendwo um Rang 60. Jeder, der mich schon mal sprinten gesehen hat weiß, dass ich das nicht ganz so gut kann“, gestand er ein.

In Öschelbronn den Plan perfekt umgesetzt

Dagegen lief es in Öschelbronn deutlich besser, auch dank guter Streckenkenntnis. “Ich habe mir im Vorfeld einen Plan gemacht, habe den Parcours mehrmals angeschaut, mein Pacing hatte ich im Kopf“, erklärte  Heidemann, der von Teamchef Markus Zingen aus dem Begleitfahrzeug heraus nur die Kurven angesagt bekommen haben wollte. "Nur am Schluss sollte jeder, der im Auto saß, mich anfeuern“, verriet er lachend.

Mit der Silbermedaille im Gepäck tun sich für Heidemann nun plötzlich neue Perspektiven auf. Da sich der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei seinen Nominierungen für internationale Titelkämpfe im Zeitfahren gerne an den Ergebnissen der nationalen Meisterschaften orientiert, sollte Heidemann sehr gute Chancen auf ein EM- und WM-Ticket haben.

“Meinen Anspruch würde ich schon anmelden. Aber als Kontinental-Fahrer wird es schwer, sich da reinzumogeln. Aber klar, natürlich hoffe ich auf einen WM-Platz“, so Heidemann zu seinen Aussichten. Realistischer scheint aber wieder ein Start bei der EM, wo er 2020 im Mixed Team Relay mit der deutschen Auswahl die Goldmedaille holte. “Das fände ich eine coole Sache, da wieder zu fahren“, verriet er.

In den kommenden Wochen ist Heidemanns Fokus aber auch auf die Uni gerichtet. Der Zeitfahrspezialist studiert an der TU Darmstadt Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau und steht vor dem Bachelor-Abschluss. “Ich bin ja kein Vollprofi, mir ist es sehr wichtig, das Studium abzuschließen und mir macht es auch mega viel Spaß“, fügte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

21.06.2021Einzelkämpfer Steimle ist stolz auf sein Ergebnis

(rsn) - Die blanken Zahlen täuschen etwas: Rang sieben bei den Deutschen Meisterschaften und 2:46 Minuten Rückstand auf den neuen Titelträger Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) geben nicht an

20.06.2021Zimmermann und Koch brachten Bora gehörig ins Schwitzen

(rsn) – Es ist bei Deutschen Meisterschaften immer schwer, das zahlenmäßig weit überlegene Team zu schlagen. Doch in Suttgart wäre es dem Duo Jonas Koch und Georg Zimmermann (beide Intermarché

20.06.2021Zeitfahrmeisterin Brennauer triumphiert auch im Straßenrennen

(rsn) - Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT) hat nach dem Zeitfahren auch das Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften gewonnen. Die 33-jährige Allgäuerin setzte sich auf dem Rundkurs in Stuttgart

20.06.2021Schachmann löst in Stuttgart eine schwere Aufgabe mit Bravour

(rsn) - Nachdem das Team Bora - hansgrohe im vergangenen Jahr auf dem Sachsenring im Kampf um das Deutsche Meistertrikot eine überraschende Niederlage einstecken musste, weil Marcel Meisen (Alpecin -

20.06.2021Schachmann holt sich als Solist sein zweites Meistertrikot

(rsn) - Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) ist in überlegener Manier zum zweiten Mal Deutscher Meister im Straßenrennen geworden. Der zweimalige Paris-Nizza-Gewinner setzte sich in Stuttgart

20.06.2021Tony Martin hält die Konkurrenz ein weiteres Mal auf Distanz

(rsn) - Tony Martin (Jumbo - Visma) hat in seiner Paradedisziplin den Ansturm der Jugend ein weiteres Mal abgewehrt und bewiesen, dass er nach wie vor Deutschlands bester Zeitfahrer ist. Mit einem imp

19.06.2021Ein Rennen ums Meistertrikot und zwei Olympia-Startplätze

(rsn) – Einen Vorteil hat es, am Sonntagmorgen um 8 Uhr in Filderstadt an der Startlinie stehen zu müssen: Wenn die Frauen ihr Meisterschaftsrennen in Angriff nehmen, dürfen sie darauf hoffen, das

19.06.2021Mit Tipps von Martin: Heßmann wird U23-Zeitfahrmeister

(rsn) - Nur wenige Minuten, nachdem sich Tony Martin in Öschelbronn seinen zehnten Zeitfahrtitel geholt hatte, konnte das niederländische Jumbo-Visma-Team ein weiteres Mal bei den Deutschen Meisters

19.06.2021Tony Martin holt sich seinen zehnten Zeitfahrtitel

(rsn) - Tony Martin (Jumbo - Visma) hat seine Rekordserie ausgebaut: Der Titelverteidiger fuhr seinen insgesamt zehnten Sieg bei Deutschen Zeitfahrmeisterschaften ein, neun davon in Serie. In Öschelb

19.06.2021Titelverteidiger Tony Martin droht die Wachablösung

(rsn) - War in der Vergangenheit der Ausgang der Deutschen Zeitfahrmeisterschaften aufgrund der Überlegenheit von Tony Martin (Jumbo - Visma) leicht vorhersehbar, so könnten der Titelkampf am Samst

18.06.2021Politt rechnet in Öschelbronn mit einer “engen Geschichte“

(rsn) – In den vergangenen Jahren biss sich Nils Politt (Bora – hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften die Zähne an Seriensieger Tony Martin (Jumbo – Visma) aus. Bei den letzten

18.06.2021Walscheid: “Tony Martin ist der Mann, den man schlagen muss“

(rsn) – Bei der letzten Zeitfahr-DM vor zwei Jahren war Max Walscheids vierter Rang eine kleine Überraschung. In Spremberg verpasste der Heidelberger damals das Podium um zehn Sekunden. In Öschel

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Ein kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet lange Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)