2020 bei der Tour, nun in der Schweiz

Alaphilippe wieder wegen verbotener Verpflegung bestraft

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Alaphilippe wieder wegen verbotener Verpflegung bestraft"
Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

10.06.2021  |  (rsn) - Wenn der große Hunger kommt, kann Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) nicht anders. Auch wenn es verboten ist! Denn schon zum zweiten Mal wurde der Weltmeister bestraft, weil er innerhalb der letzten 20 Kilometer einer Etappe Verpflegung zu sich genommen hatte.

Jedes Mal bekam er 200 Schweizer Franken Strafe aufgebrummt. Viel Geld für einen Bidon mit Elektrolytgetränk oder einen Müsliriegel! Für diese Summe hätte er in einem Sternelokal ein köstliches Mahl und allerbesten Wein serviert bekommen.

Viel schwerer als die Geldbuße trifft Alaphilippe aber die Zeitstrafe von 20 Sekunden. Sie führte diesmal am Ende der 5. Etappe der Tour de Suisse dazu, dass er mit Maximilian Schachmann den Platz tauschte und in der Gesamtwertung vom dritten auf den vierten Rang bei nunmehr 53 Sekunden Rückstand auf den neuen Gesamtführenden Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) zurückgestuft wurde. Im vergangenen Jahr verlor der Franzose bei der Tour de France - übrigens ebenfalls bei der 5. Etappe - sogar das Gelbe Trikot, weil er zum verbotenen Zeitpunkt gegessen hatte.

"Ich war voll konzentriert. Ich musste trinken, und mein Sportlicher Leiter sagte, ich könne einen letzten Bidon nehmen, aber in dem Moment, als ich ihn nahm, zögerte er ein wenig", erklärte Alaphilippe. "Ich hatte gerade meinen Bidon weggeworfen, ich musste trinken, also habe ich ihn genommen. Anscheinend wurde ich deshalb bestraft, aber das ändert überhaupt nichts", versucht eer den erneuten Lapsus auf die leichte Schulter zu nehmen.

"Es war eine wirklich schöne Etappe - den ganzen Tag über schnell. Der letzte Anstieg war etwas taktischer, mit einigen Attacken, und ich war auf mein Tempo fokussiert, weil ich explodiert wäre, wenn ich jedem Angriff gefolgt wäre. Am Ende wurde es sportlich ausgefahren und ich war da, also nichts zu bereuen", sagte Alaphilippe, der die Etappe auf dem siebten Platz in einer Verfolgergruppe hinter Carapaz und Jakob Fuglsang (Astana – Premier Tech) bendete, die sich im Schlussanstieg absetzen konnten. 

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