Kritik am WM-Kurs nach Platz 19 in Dübendorf

Weber: “Es gibt Weltmeisterschaften, die Spaß machen...“

Von Felix Mattis & Peter Maurer

Foto zu dem Text "Weber: “Es gibt Weltmeisterschaften, die Spaß machen...“"
Sascha Weber, hier bei der WM 2019 im dänischen Bogense, gefiel der WM-Kurs von Dübendorf 2020 nicht wirklich gut. | Foto: Cor Vos

02.02.2020  |  (rsn) - Platz sechs von Marco Brenner im Rennen der Junioren am Sonntagmorgen blieb das beste Resultat des Bundes Deutscher Radfahrer bei den Cross-Weltmeisterschaften in Dübendorf. Denn nach Rang 21 von Elisabeth Brandau am Samstag bei den Frauen kamen auch die Männer in der Elite-Klasse nicht zu einer Top-Platzierung. Sascha Weber, dessen Fokus eigentlich auf dem Mountainbike-Sport liegt, wurde 19., nachdem der Deutsche Meister Marcel Meisen bereits in der dritten von sieben Runden aufgegeben hatte.

"Marcel hat sich schon gestern Abend nicht gut gefühlt, hatte etwas Bauchweh und heute Morgen auch etwas Fieber", erklärte Weber radsport-news.com nach dem WM-Rennen in Dübendorf, was auch Meisen später bestätigte.

Der Stolberger Weltranglistenzwölfte, der im Vorfeld laut Pressemitteilung des BDR von den Top 5 geträumt hatte, verlor schon am Start einige Positionen und war auf dem tiefmatschigen Kurs gesundheitsbedingt schnell am Leistungslimit angelangt. Nach der ersten Runde fand er sich bereits nur gerade so noch in den Top 30 wieder, im zweiten Umlauf standen schon knapp zweieinhalb Minuten Rückstand auf der Uhr, so dass alles andere als der Ausstieg in Runde drei sinnlos gewesen wäre.

"Wenn man krank ist, macht es keinen Sinn. Gerade auf dieser Runde. Da rollt man ja auch nicht nach einem guten Start einfach in einer Gruppe mit", sagte Weber, der hingegen von Beginn an in den Top 20 saß und zeitweise sogar in den Top 15. "Das Ergebnis ist okay. Ich bin so schnell gefahren, wie ich konnte", so der Freiburger, der aber wenig Spaß an den Weltmeisterschaften in Dübendorf hatte - und das lag vor allem an der Strecke:

"Geil war das nicht"

"Geil war das nicht. Es gibt Weltmeisterschaften, die Spaß machen, weil die Strecke geil ist. Aber das hier... Zeitverschwendung. Ich komme ja vom Mountainbike, und wenn hier das Highlight ist, eine gebaute Brücke aufm Teppich hoch und wieder runter zu fahren, dann ist das nicht mein Lieblings-Parcours", so Weber, und weiter: "Es war nichts drin, wo man sagen kann: Das hat Spaß gemacht. Wenn man wo hochfährt und hat dann eine schöne Abfahrt, auf der man mit Fahrtechnik etwas machen kann, das ist schön. Aber hier hast Du wie ein Idiot übern Acker rennen müssen, dann 180 Grad wieder zurück. Die Räder sind ja kaum mehr gerollt und man ist schneller über den Acker gerannt, als gefahren. Das sagt alles, oder?"

"Die Schweizer machen sonst so schöne Rennen!"

Besonders schade fand Weber das, weil er sonst so gerne in der Schweiz bei Crossrennen unterwegs sei, beispielsweise auf der EKZ Cross Tour. "Die Schweizer machen sonst so schöne Rennen! Hittnau, Eschenbach, Meilen in den letzten Jahren zum Beispiel: Da muss man wirklich fahren und hat Spaß", bedauerte er.

Die WM-Strecke von Dübendorf befand sich auf dem Areal eines Flugplatzes, so dass sie fast komplett flach war. Einzig ein knapp drei Meter hoher Wall, der mehrmals überfahren werden musste, und einige Gerüstbrücken sorgten für Anstiege und Abfahrten. Die durch die Rennen und Trainings völlig umgepflügte Wiese wurde durch den Regen außerdem zu tiefem Schlamm, so dass man durchgehend Druck auf dem Pedal haben oder eben teilweise sogar laufen musste.

Der alte und neue Weltmeister Mathieu van der Poel lobte das Rennen daher als "sehr ehrlich", weil von Beginn an die Stärksten vorne fuhren und es kaum Spielraum für taktische Spielereien gab. Außerdem sei es durch den dicken Schlamm eines der härtesten Rennen seiner Karriere gewesen. "Er hat die nötigen PS und fährt einfach besser. Er fährt über den Acker hier, als wenn das eine geteerte Straße wäre", sagte Weber anerkennend. "Er ist einfach der Beste der Welt."

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.02.2020Van Aert will bei Cross-WM 2021 um den Titel kämpfen

(rsn) - Vor der Cross-WM hatte Wout Van Aert angekündigt, sich im schweizerischen Dübendorf aufgrund seiner mangelnden Wettkampfpraxis als Edelhelfer in den Dienst seiner Mannschaftskollegen wie Too

03.02.2020Van der Poel: Auf die “beste Version“ wartet nun die Straße

(rsn) - Es war der erwartete Favoritensieg, den Mathieu van der Poel am Sonntagnachmittag bei den Cross-Weltmeisterschaften 2020 in Dübendorf in der Schweiz bejubeln konnte. Schon in der ersten Runde

02.02.2020Van der Poel mit beeindruckendem Start-Ziel-Sieg zum 3. Titel

(rsn) - Mathieu van der Poel ist zum dritten Mal Cross-Weltmeister. Der Niederländer hat auf dem Flugplatz von Dübendorf vom Start bis zum Ziel über sieben Runden keinerlei Zweifel daran aufkommen

02.02.2020Cross-WM lief für Brandau alles andere als nach Wunsch

(rsn) - Vor sechs Jahren erweiterte die Mountainbikespezialistin Elisabeth Brandau ihr “Portfolio“ um den Querfeldeinsport. Die zweifache Mutter aus Schönaich im Süden von Stuttgart ist mittlerw

02.02.2020Norbert-Riberolle fährt überlegen zum Überraschungstitel

(rsn) - Schon auf der letzten künstlichen Brücke setzte sie kurz zum Jubel-Wheelie an, dann winkte sie in die Menge und rollte strahlend auf die Ziellinie herunter. Dort ergriff sie eine französisc

02.02.2020Nys wird den Erwartungen gerecht und holt das Regenbogentrikot

(rsn) - Thibau Nys ist in Dübendorf seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sich zum Junioren-Weltmeister im Cross gekürt. Der Sohn der belgischen Cross-Legende Sven Nys gewann auf den durch

02.02.2020Brenner mit Platz 6 und Cross-Saison sehr zufrieden

(rsn) - Mit Rang sechs sorgte Marco Brenner für das vorerst beste Ergebnis der deutschen Teilnehmer bei den Crossweltmeisterschaften in Dübendorf in der Schweiz. Der 17-jährige Augsburger war in de

02.02.2020Van der Poel setzt in Dübendorf auf seine Explosivität

(rsn) - Es kann nur einen geben. Bei der Cross-WM in der Schweiz ist damit im Eliterennen der Männer nicht der “Highlander“ gemeint, sondern Mathieu van der Poel. Der Niederländer greift am Nach

01.02.2020Heigl: “Das ging ziemlich auf die Substanz“

(rsn/örv) – Auf Rang 26 und siebeneinhalb Minuten hinter der neuen Weltmeisterin Ceylin del Carmen Alvarado aus den Niederlanden erreichte Nadja Heigl die Ziellinie der Cross-WM im Schweizerischen

01.02.2020Nur Alvarado konnte sich über die Medaille freuen

(rsn) - In den vergangenen drei Jahren schauten die niederländischen Frauen durch die Finger, wenn es um die Goldmedaille bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften ging. Jedesmal war die Belgierin Sanne

01.02.2020Alvarado stürmt im Duell mit Worst zur Goldmedaille

(rsn) - Bei der Cross-WM in Dübendorf haben die favorisierten Niederländerinnen im Frauenrennen die Medaillen unter sich ausgemacht. Gleich bei ihrem Elite-Debüt holte sich die 21-jährige Ceylin D

01.02.2020Kuhn beendet in Dübendorf die lange Schweizer Durststrecke

(rsn) - Ganze 15 Jahre musste die Schweiz auf eine WM-Medaille im Cyclocross warten. Die Hoffnungen bei den Heimweltmeisterschaften sollten eigentlich auf Jolanda Neff ruhen, doch die 27-jährige Moun

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernost: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Gree-Tour of Guangxi (2.UWT, CHN)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Holland (2.1, NED)