Cross-Weltmeister hat Flandern & Roubaix markiert

Van der Poel: Auf die “beste Version“ wartet nun die Straße

Von Peter Maurer aus Dübendorf

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Weltmeisterlich: Mathieu van der Poel auf dem Podium von Dübendorf | Foto: Cor Vos

03.02.2020  |  (rsn) - Es war der erwartete Favoritensieg, den Mathieu van der Poel am Sonntagnachmittag bei den Cross-Weltmeisterschaften 2020 in Dübendorf in der Schweiz bejubeln konnte. Schon in der ersten Runde attackierte der Niederländer und keiner der Konkurrenten konnte seinen Antritt kontern. Es schien so, als würde der Van der Poel, im Gegensatz zu seinen Kontrahenten, keine Probleme mit dem schwierigen Terrain des WM-Kurses haben und regelrecht zu fliegen.

"Er fährt einfach sauschnell sein Rad", beantwortete der Gewinner der Silbermedaille, der junge Brite Thomas Pidcock, die Frage in der Pressekonferenz, was den 25-jährigen Oranje-Überflieger so speziell mache. Der Sohn von Adrie van der Poel und Enkel der französischen Radlegende Raymond Poulidor holte sich in souveräner Manier seinen dritten WM-Elitetitel nach 2015 und 2019.

Einen speziellen Druck vor dem Start verspürte van der Poel nach eigenen Worten nicht. Er ging als haushoher Favorit in das Rennen, zeigte sich in der Schweiz immer selbstbewusst. "Es ist immer ein spezieller Tag, wenn die WM ansteht. Ich wusste aber, dass die Form super ist und hatte nichts zu befürchten", erklärte der alte und neue Träger des Regenbogentrikots. Wer sein 25. Crossrennen in der Saison zu gewinnen versucht, den plagt Nervosität schon lange nicht mehr. Im Gegensatz zum Vorjahr, wo im dänischen Bogense nur Sekunden zwischen den Medaillengewinnern lagen, war an van der Poels Überlegenheit in Dübendorf nicht zu rütteln.

Auf Silbermedaillengewinner Pidcock wies er einen Vorsprung von 1:20 Minuten auf: Klarer geht es kaum. "Das Rennen ist schwierig mit 2019 zu vergleichen. Der Kurs war komplett anders und ich hatte auch einen besseren Tag. Im letzten Jahr war ich nicht meine beste Version, diesmal schon", erzählte van der Poel, der in seiner typischen Manier das Rennen schon mit seinem ersten Antritt entschied: "Wenn du schon zu diesem Zeitpunkt davonfahren kannst, dann beflügelt dich das enorm für den Rest des Rennens."

Etappensiege statt Gesamtklassement bei den GrandTours?

Neue Superlative für van der Poel zu finden ist schwierig, blickt man auf seine bisherigen Leistungen und Erfolge zurück. In Dübendorf hielt er vor dem Überqueren der Ziellinie noch einmal kurz an, stemmte sein Rad aber nicht in den Himmel zum Jubel, sondern verbeugte sich. Vielleicht vor seiner bisher besten Leistung in einem Crossrennen.

"Ich bin sehr fokussiert auf die WM gewesen und jetzt werde ich mich auf die Straße vorbereiten", blickte er aber schon auf seine nächsten Ziele voraus. Und er wäre wohl auch nicht Mathieu van der Poel, wenn die bescheiden wären. Zunächst warten nach dem Auftakt bei der Algarve-Rundfahrt die Frühjahrsklassiker. Zudem träumt van der Poel vom Olympiagold im Mountainbike Cross-Country bei den Spielen von Tokio .

Auf der Straße kann sein Team Alpecin – Fenix auf van der Poel als Zugpferd vertrauen, das in fast allen Rennen, zu denen der belgische Zweitdivisionär Wildcards erhalten hat, das Aufgebot mit Siegchancen anführen wird. "Ich habe keine speziellen Ziele auf der Straße. Die Rennen sind bekannt und ein Topresultat will ich bei jedem einzelnen anvisieren. Die Form für das Frühjahr sollte gut sein und ja, Flandern und Roubaix sind dick angestrichen auf meiner Liste", erzählte van der Poel, dem seit seinem Sieg beim Amstel Gold Race 2019 auch bei den Monumenten alles zuzutrauen ist.

Im Herbst soll dann bei der im niederländischen Utrecht beginnenden Vuelta a Espana sein GrandTour-Debüt folgen, wobei van der Poel sich bei diesem Thema zurückhaltender gibt, zumal es unsicher ist, ob sein Team eine Wildcard erhalten wird. "Ich denke, so wie ich derzeit die Straßensaison fahre, kann ich es auch mit anderen Serien wie auf dem Mountainbike oder dem Cross kombinieren. Willst du ein GrandTour-Fahrer werden, dann musst du dich völlig auf die Straße konzentrieren", so der Niederländer, der aber anfügte, dass die Teilnahme an einer der großen Landesrundfahrten auf seiner To-Do-Liste stehe.

In die großen Spuren seines Großvaters Raymond Poulidor wird er aber wohl nie treten: "Er war ein Klassementfahrer. Das werde ich nie werden, denn so schnell fahre ich nicht bergauf. Da tendiere ich eher mich an Etappensiegen zu orientieren als an der Gesamtwertung."

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