Groenewegen jubelt auch in Amiens

Gaviria und Greipel wegen zwei Verstößen zurückgesetzt

Von Eric Gutglück

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Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) hat die 8. Etappe der Tour de France gewonnen | Foto: Cor Vos

14.07.2018  |  (rsn) - In der Siegesliste der Sprinter hat Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) auf der 8. Etappe der 105. Tour de France seinen zweiten Tagessieg hintereinander eingefahren und damit mit Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) gleichgezogen. Der Niederländer gewann zunächst vor Andre Greipel (Lotto Soudal) und eben Gaviria, doch das Duo wurde von der Jury wegen zweier verschiedener Regelverstöße in Zweikämpfen ans Ende des Hauptfeldes versetzt.

Im erwarteten Massensprint hatten sich Greipel und Gaviria auf der linken Straßenseite kurz berührt, als Gaviria zwischen Greipel und der Bande durchfahren wollte. Darauf wurde Gaviria distanzert. André Greipel verlor Platz zwei, weil er in Positionskämpfen mit Nikias Arndt (Sunweb) unfaire Mittel angewandt haben soll. So rückten der Tagesvierte Sagan und der Oberurseler John Degenkolb (Trek-Segafredo) auf das Podium nach.

"Ich kann nicht mehr sagen, als dass ich meine Linie gehalten habe. Ich habe hinten keine Augen, lasse mich aber auch nicht wegschubsen. Es ist schwer zu akzeptieren, dass mir der Etappensieg geklaut wurde. Aber ich verstehe nicht, warum man mir diesen zweiten Rang auch noch nimmt", machte Greipel kurz nach dem Ziel via Twitter seinen Ärger deutlich. Da wusste er noch nicht, dass er wegen eines anderen Duells zurückgesetzt worden war. Er hatte es sicherlich nicht als so hart empfunden. Auch Arndt erwähnte den Vorfall hinterher nicht.

Ganz anders die Gefühlslage bei Groenewegen. "Ich habe mich heute großartig gefühlt. Auch wenn wir durch einen Sturz meinen Anfahrer Timo Roosen verloren haben, hat mich mein Team sehr gut hinter Greipel platziert. Das war die richtige Wahl. Ich sah, dass Greipel und Gaviria um die Positionen kämpften, aber ich sah auch schon die Ziellinie und dachte: Das ist der Moment! Ich möchte natürlich wieder auf den Champs-Elysées gewinnen, aber das ist noch ein langer Weg und zunächst ist mein Blick auf die morgige schwere Kopfsteinpflasteretappe gerichtet", so der glückliche Etappensieger.

So lief die Etappe:

Zunächst hatte erneut vieles nach einer Bummeletappe ausgesehen. Bei angenehm warmen Temperaturen dauerte es bis Rennkilometer 23, ehe sich mit Laurens ten Dam (Sunweb), Fabian Grellier (Direct Energie) und Marco Minnaard (Wanty-Groupe Gobert) ein Trio erbarmte, die Etappe zu animieren. Minnaard sicherte sich die erste Bergwertung der vierten Kategorie, woraufhin ten Dam sich ins Peloton zurückfallen ließ.

Das verbleibende Duo fuhr sich bis zu 6:20 Minuten heraus. Grellier holte die zweite Bergwertung und hatte auch beim Zwischensprint gut 95 Kilometer vor Schluss die Nase vorn. Beim Bonussprint gut 20 Kilometer vor Schluss sicherte sich der Mann in Gelb, Greg Van Avermaet (BMC) die letzte offene Sekunde und baute seine Gesamtführung minimal aus.

15 Kilometer vor dem Ziel kam es im Hauptfeld zu einem Massensturz, in den unter anderem Tony Martin (Katusha-Alpecin), Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und Daniel Martin (UAE Team Emirates) verwickelt waren. Während Alaphilippe und Dan Martin schließlich mit 1:15 Minuten Rückstand das Ziel erreichten und Zeitverluste hinnehmen mussten, kam Tony Martin mit mehr als elf Minuten Verspätung in Amiens an, wo er sich mit Rippenschmerzen unmittelbar zum Röntgenwagen begab.

Gut sechs Kilometer vor Schluss war mit Grellier auch der letzte der beiden Ausreißer gestellt und der Massensprint wurde vorbereitet. Marcel Sieberg fuhr seinen Kapitän Greipel in eine hervorragende Position und neutralisierte auch einen Vorstoß Philippe Gilberts (Quick-Step Floors) auf den letzten drei Kilometern. Auf der Zielgeraden eröffnete Sagan den Sprint, doch Groenewegen fand ganz rechts aus freie Bahn, um seinen zweiten Etappenerfolg bei der Tour 2018 zu bejubeln.

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