TDU: Bauhaus wird Zweiter in Victor Harbor

Ewan vermasselt den Sprint, Viviani macht alles richtig

Foto zu dem Text "Ewan vermasselt den Sprint, Viviani macht alles richtig "
Elia Viviani (Quick-Step Floors, Mi.) sprintet zum Sieg in Victor Harbor. | Foto: Cor Vos

18.01.2018  |  (rsn) - Alles war vorbereitet für Caleb Ewans zweiten Etappensieg bei der 20. Tour Down Under. Im Finale des wegen extremer Hitze um zwei der drei Zielrunden auf noch insgesamt 120 Kilometer verkürzten dritten Abschnitt von Glenelg nach Victor Harbor war der Kapitän des heimischen Mitchelton-Scott-Teams von seinen Helfern perfekt positioniert worden.

Doch als der Australische Meister Alexander Edmondson mit einem letzten Kraftakt dem hinter ihm fahrenden Ewan den Sprint anzog, zögerte dieser und drehte sich kurz nach seinen Konkurrenten um. Das nutzte Elia Viviani (Quick-Step Floors), um von dritter Position aus am Träger des ockerfarbenen Trikots vorbeizuziehen und sich mit deutlichem Vorsprung den ersten Tagessieg bei einer Tour Down Under zu holen.

Der perplexe Ewan musste auf den letzten Metern auch noch den Bocholter Phil Bauhaus (Sunweb) passieren lassen, konnte zumindest aber seine Führung im Gesamtklassement der sechstägigen Rundfahrt behaupten, die er nun mit zehn Sekunden Vorsprung auf Viviani anführt. Erneut leer ging Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) aus, der hinter dem Italiener Simone Consonni (UAE Team Emirates) diesmal Fünfter wurde.

Dagegen konnte sich Viviani nach einem vierten Platz zum Auftakt und Platz sechs gestern in Stirling über seinen ersten Sieg im Trikot von Quick-Step Floors freuen, wo er seit dieser Saison den zu Katusha-Alpecin abgewanderten Marcel Kittel ersetzen soll. "Es ist der vierte Sprint hier, und es ist nicht einfach, schon im Januar in gute Form zu kommen“, sagte der 28-Jährige und bezog in seine Rechnung auch das Kriterium von Adelaide ein, in dem er Vierter geworden war. "Ich habe einfach nur versucht, in einer guten Position zu sein. Ich glaube, ich habe noch nie so früh in der Saison schon mal gewonnen. Das ist eine gute Sache. Ich bin wirklich glücklich, hier zu sein und diesen Sieg geholt zu haben“, so Viviani, der diesmal eine erneut starke Vorstellung seines Teams vollenden konnte. "Die Jungs haben perfekt gearbeitet. Ich habe eine tolle Mannschaft und danke all meinen Teamkollegen.“

Dagegen nahm Ewan die Verantwortung für den vermasselten Sprint auf seine Kappe. "Mein Team hat einen absolut perfekten Leadout hingelegt. Ich bin ziemlich enttäuscht. Es gab etwas Gegenwind und ich wollte nicht zu früh gehen. Ich habe etwas zu lange gewartet und Elia ist von meinem Hinterrad aus angetreten. Er war zu schnell, um ihn zurückzuholen“, sagte der 23-Jährige, der im vergangenen Jahr die Etappe in Victor Harbor vor Sagan gewonnen und dabei eine andere Taktik angewandt hatte. "Ich denke, im Nachhinein kommst du bei dieser Zielankunft besser von etwas weiter hinten, so wie ich es letztes Jahr getan habe. Aber wie ich schon sagte, ich kann mein Team nicht tadeln. Sie waren absolut perfekt. Sie haben genau das getan, was ich von ihnen verlangte, und am Ende war es meine Sache.“

Weder an seiner Vorstellung noch am Ergebnis hatte dagegen Sunweb-Sprinter Bauhaus etwas auszusetzen. "Ich bin glücklich, nach einer sehr heißen Etappe Zweiter geworden zu sein“, twitterte der 23-Jährige nach seinem bisher besten Resultat bei dieser Tour Down Under in einer ersten Reaktion.

Im Gesamtklassement liegt Ewan nach seinem dritten Rang nun zehn Sekunden vor dem neuen Gesamtzweiten Viviani und 14 vor seinem Anfahrer Daryl Impey (Mitchelton-Scott). Jay McCarthy (Bora-hansgrohe) holte sich am zweiten Zwischensprint des Tages eine Bonussekunde und tauschte dadurch mit seinem Teamkollegen Sagan die Plätze. Als Vierter liegt der Australier 15 Sekunden hinter Ewan, Sagan hat auf Rang fünf 16 Sekunden Rückstand.

Am bisher heißesten Tag dieser Tour Down Under mit Temperaturen von deutlich mehr als 40 Grad wagten sich nur zwei Fahrer aus dem Feld heraus. Nach sieben Kilometern zogen Nicholas Dlamini (Dimension Data) und Scott Bowden (UniSA-Australia) davon - sowohl der Südafrikaner als auch der Australier hatten sich bereits an den vergangenen beiden Tagen in die Fluchtgruppen gewagt, was Dlamini das Bergtrikot eingebracht hatte. Das Duo erarbeitete sich in der flirrenden Hitze einen Vorsprung von sechs Minuten, doch der Neoprofi des Dimension-Data-Teams hatte es nur auf die Punkte an der einzigen Bergwertung des Tages abgesehen. Nachdem er sich die gesichert hatte, ließ sich Dlamini bereits 50 Kilometer vor dem Ziel wieder zurückfallen.

Bowden hielt länger durch, gewann noch die beiden Zwischensprints, und wurde auf den letzten 20 Kilometern schließlich eingefangen. Auch eine folgende Konterattacke von Tiago Machado (Katusha-Alpecin) blieb wirkungslos, und als der Portugiese acht Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde, übernahm Mitchelton-Scott das Kommando, um Ewan dessen achten Etappensieg bei einer Tour Down Under zu ermöglichen. Bis 200 Meter vor dem Ziel deutete auch alles darauf hin, doch dann beging der kleine Sprinter seinen entscheidenden Fehler und Viviani konnte stattdessen jubeln.

Das Finale der 3. Etappe im Video:

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.01.2018Tour Down Under künftig mit Teamzeitfahren?

(rsn) - In den bisher 20 Jahren ihres Bestehens verzichtete die Tour Down Under darauf, Zeitfahren mit ins Programm aufzunehmen. Wie Renndirektor Mike Turtur nun mitteilte, soll sich das ändern. Nach

21.01.2018TDU: Frauen bekommen nachträglich gleiches Preisgeld wie Männer

(rsn) - Eine nette Überraschung für Gesamtsiegerin Amanda Spratt (Mitchelton-Scott) und Co.: Eine Woche nachdem die Santos Women´s Tour, das viertägige Frauenrennen im Vorfeld der sechstätigen Wo

21.01.2018Porte setzt auf dem Weg zur Tour auf neues Rennprogramm

(rsn) - Zum fünften Mal in Folge hat Richie Porte (BMC) am Samstag die Mini-Bergankunft der Tour Down Under am Willunga Hill gewonnen. Doch während er in Sachen Saisonauftakt auch 2018 auf Kontinuit

21.01.2018Highlight-Video der 6. Etappe der Tour Down Under

(rsn) - Es war das Bild der letzten acht Tage: Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) eröffnet den Sprint, wird aber kurz vor dem Zielstrich noch von einem Kontrahenten abgefangen. Einzig auf der 2. Etappe de

21.01.2018Impey und Dlamini glänzen für Südafrika in Australien

(rsn) - Anstelle der Australier besetzten Fahrer einer anderen englischsprachigen Nation am Sonntag in Adelaide das Podium der 20. Tour Down Under: die Südafrikaner. Mit Daryl Impey (Mitchelton-Scott

21.01.2018Greipel surft mit gutem Auge für den Wind zum 18. Sieg

(rsn) - Am Ende eines erwartungsgemäß hektischen Schlusstages der 20. Tour Down Under haben André Greipel (Lotto Soudal) und Daryl Impey (Mitchelton-Scott) ihr Siegerlächeln aufgesetzt. Greipel ge

21.01.2018Greipel gewinnt zum Abschluss, Impey holt Gesamtsieg

(rsn) - Zum Abschluss eine Wiederholung des Auftakttages: André Greipel (Lotto Soudal) hat in Adelaide die 90 Kilometer lange 6. Etappe der 20. Tour Down Under gewonnen. Der 35-jährige Hürther verd

20.01.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 21. Januar

(rsn) - Welche Rennen stehen am Sonntag auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Auch in diesem Jahr liefert radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche V

20.01.2018Porte: “Hut ab vor Daryl“

(rsn) - Zwei Fahrer liegen zeitgleich vor der letzten Etappe der 20. Tour Down Under. Die Jubiläumsauflage der Rundfahrt zum alljährlichen WorldTour-Auftakt verspricht also Spannung bis zum letzten

20.01.2018Dimension Datas Plan mit Dlamini ging auf den Punkt genau auf

(rsn) - Nach der durchwachsenen vergangenen Saison beginnt das Jahr 2018 für das Dimension-Data-Team verheißungsvoll. Bei der morgen zu Ende gehenden Tour Down Under hat sich Neoprofi Nicholas Dlami

20.01.2018McCarthy: “Portes Tempo war zu hoch“

(rsn) - Bis gut einen Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe sah es so aus, als ob Jay McCarthy sich seinen Traum vom ockerfarbenen Trikot der Tour Down Under würde wahrmachen können. Der Australi

20.01.2018Porte kann Willunga-Coup nicht mit ockerfarbenem Trikot krönen

(rsn) - Es war das Bild der vergangenen Jahre: Als es auf der Königsetappe der 20. Tour Down Under zum zweiten und letzten Mal den Willunga Hill hinauf ging, geschah das, womit alle gerechnet hatte

Weitere Radsportnachrichten

18.12.2024Rik van Looy kurz vor seinem 91. Geburtstag verstorben

(rsn) – Mit Rik Van Looy ist in der Nacht von Dienstag von Mittwoch einer der größten belgischen Radsportler verstorben. Wie die Zeitung Het Nieuwsblad schrieb, war der mehrmalige Straßen-Weltm

18.12.2024Tour-Neunter Gee fährt beim Giro 2025 auf Klassement

(rsn) - Angeführt vom Kanadier Derek Gee startet Israel – Premier Tech mit einem 30 Fahrer starken Kader in die Saison 2025. Der Tour-de-France-Neunte des vergangenen Sommers will sich im kommenden

18.12.2024Denk: “Jetzt setzen wir wieder auf die nächste Generation“

(rsn) – Neun Zugänge hat Red Bull – Bora – hansgrohe bisher für die neue Saison präsentiert. Zumindest theoretisch wäre noch einer mehr möglich, doch nach aktuellem Stand geht das Team mit

18.12.2024Aus BEMER Cyclassics werden ab 2025 die ADAC Cyclassics

(rsn) – Aus den BEMER Cyclassics in Hamburg werden ab der Saison 2025 sowohl im Breitensport- als auch im Profibereich die ADAC Cyclassics. Das gab die ASO Germany als Veranstalter des deutschen Wor

18.12.2024Red Bull wird 2025 auch Partner bei Tudor Pro Cycling

(rsn) - Das Schweizer ProTeam Tudor wird in der kommenden Saison mit dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller Red Bull zusammenarbeiten. Das gab der Rennstall am Mittwoch via Pressemitteilung bek

18.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

18.12.2024Nach einem Jahr als Leader künftig in Pidcocks Schatten

(rsn) – Nach vier Jahren beim belgischen Quick-Step-Team stand im vergangenen Winter für Jannik Steimle ein Tapetenwechsel an. Mit dem Wechsel zum Zweitdivisionär Q36.5 verband er die Hoffnung, vo

18.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

17.12.202483. Paris-Nizza mit zwei Bergankünften und Teamzeitfahren

(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P

17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken

(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden

17.12.2024UAE: Sechsjahresvertrag mit neuem Sponsor XRG

(rsn) – Bereits vor einer Woche wurde beim Medientag des UAE Teams Emirates bekannt, das der Rennstall künftig auf einen weiteren finanzstarken Geldgeber bauen kann, der ab 2025 als neuer Co-Namens

17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen

(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine