Bundesliga-Gesamtsieg vor Fischer und Huppertz

Tschernoster krönt sein Hammerwochenende

Von Joachim Logisch aus Düsseldorf

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Das Podium der Bundesliga-Gesamt-Einzelwertung, v.l.: Marcel Fischer (Racing Students), Jan Tschernoster (rad-net Rose), Joshua Huppertz (Kuota-Lotto) | Foto: Joachim Logisch

18.09.2016  |  (rsn) - Ein echtes Hammerwochenende mit einem tollen Happy End! Jan Tschernoster ist der Gewinner der lila Logistik Rad-Bundesliga 2016. Dem Kapitän des rad-net Rose-Teams reichte im Finale, das auf dem Rundkurs der kommenden Tour-de-France-Strecke in Düsseldorf ausgetragen wurde, ein neunter Platz, um seine Führung vor Marcel Fischer (Racing Students) und Joshua Huppertz (Kuota-Lotto) zu verteidigen.

Das war nach seinem Programm in den 24 Stunden davor nicht selbstverständlich. Denn am Samstagvormittag war der Soldat der Bundeswehrfördergruppe noch im Straßenrennen der U23 bei den Europameisterschaften in Plumelec in Nordwestfrankreich gestartet. Seine Leistung stellte ihn allerdings nicht zufrieden.

"Da haben sie uns in die Schranken verwiesen. Wir waren an diesem Tag nicht stark genug, um vorne reinzufahren. Bis auf Lennard Kämna, der ein starkes Rennen ablieferte, haben wir alle Probleme gehabt. Die Saison ist für mich persönlich lang, sie geht dem Ende zu, da hat man auch mal einen nicht so guten Tag“, stellte Tschernoster sehr selbstkritisch gegenüber radsport-news.com fest.

Direkt nach dem EM-Rennen wurde er im Auto nach Düsseldorf chauffiert. Tschernoster: "Das war schon eine kleine Tortour, aber es hat gepasst. Wir brauchten so zwischen neun und zehn Stunden für die rund 900 Kilometer.“

Nachts um ein Uhr kam er in der Stadt des kommenden Grand Départs der Tour de France an. Morgens um neun Uhr stand er am Start des Bundesliga-Rennens, das mit 50 Minuten Verspätung gestartet wurde, weil die Strecke vorher nicht sicher abgesperrt gewesen sein soll. Auch dass das Rennen danach um eine Runde verkürzt wurde und nur noch 92 Kilometer lang war, kam Tschernoster nicht entgegen. Denn seine sprintstärkeren Konkurrenten hatten so die Chance, mit einem Sieg noch an ihm vorbeizuziehen.

"Durch die Verkürzung wurde am Ende härter gefahren und mehr Fahrer erreichten die Sprintankunft, was es für mich als Nicht-Sprinter noch schwieriger machte", berichtete er. Doch im entscheidenden Moment konnte er sich auf seine Mannschaftskollegen verlassen: "Ich bin aber von meinem Team, das komplett für mich gefahren ist, sehr gut vorne abgeliefert worden, so dass alles perfekt gepasst hat", sagte er.

Dabei half, dass rad-net-Rose ohne große Probleme das Geschehen kontrollieren konnte. "Es war relativ leicht, weil wir nur auf zwei Leute aufpassen mussten, die mir noch gefährlich werden konnten. Uns hätte es also auch nichts ausgemacht, wenn eine große Gruppe ohne die beiden weggefahren wäre.“

Seit dem Zeitfahren in Cottbus, dem vierten der insgesamt nur acht Wertungsrennen (zwei wurden mangels Ausrichter gestrichen) führte Tschernoster die Gesamtwertung an. Und das, nachdem er zum Auftakt der Serie in Cadolzburg gestürzt war und nur sechs Punkte geholt hatte.

Danach startete er die Aufholjagd mit Platz zwei in der Erzgebirgs-Rundfahrt, anschließend ergatterte er die volle Punktzahl bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften in Streufdorf, weil Sieger Max Schachmann nicht zählte, da er keinem Bundesliga-Team angehört. Es folgten Rang zehn in Cottbus, Sieg mit dem rad-net Rose im Mannschaftszeitfahren in Genthin. Am Bilster Berg wollte Tschernoster schon alles klarmachen. Weil er aber nur Sechster wurde, musste er in Düsseldorf noch mal zittern. Am Ende gewann er mit 856 Punkten vor Fischer (824) und Huppertz (810).

Das Hammerwochenende, das für Jan Tschernoster nicht so toll begonnen hatte, fand noch ein tolles Ende!

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