Le Court in Gelb, Bergziege Gigante minimiert Zeitverlust

AG Insurance bleibt mit seiner Tour-Doppelspitze auf Kurs

Von Kevin Kempf

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Justine Ghekiere, Kim Le Court und Sarah Gigante (von links nach rechts, alle AG Insurance - Soudal) glänzen bei dieser Tour de France Femmes. | Foto: Cor Vos

31.07.2025  |  (rsn) – Zwei Drittel der Tour de France Femmes 2025 liegen hinter den Frauen. Und was ein Duell zwischen Demi Vollering (FDJ – Suez) und Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) zu werden versprach, ist bisher ein offener Schlagabtausch zwischen verschiedenen Mannschaften und Fahrerinnen. Den vielleicht besten Eindruck hinterlassen hat dabei eine Equipe, die vorher wohl nur  auf der Rechnung hatten: AG Insurance – Soudal.

Kim Le Court hat nicht nur eine Etappe für sich entschieden, sie wird am Freitag auch zum dritten Mal im Gelben Trikot antreten. Mit Sarah Gigante lauert in der Gesamtwertung eine Fahrerin, die beim Giro zwei Bergetappen als Solistin gewann, auf Platz sieben. Und während die Erste im Klassement im Zielsprint die Beste der Favoritinnen war und als Tagesdritte weitere Bonussekunden sammelte, machte es ihre Teamkollegin am Ende der Gruppe einige Male spannend.

Die Beste bergauf, Probleme bergab

”Ich bin davon überzeugt, dass Sarah die beste Kletterin der Welt ist. Wir wissen aber alle, dass sie bergab Probleme hat”, sagte ihr Sportlicher Leiter Stijn Steels am Eurosport-Mikrofon. Der ehemalige Quick-Step-Profi übertrieb nicht. Gigante konnte auf zwei der drei Abfahrten des Tages dem Peloton nicht folgen und musste von der Belgischen Meisterin Justine Ghekiere wieder herangeführt werden. “Justine war heute unglaublich. Ich bin sehr dankbar für die ganze Mannschaft, denn ohne sie hätte ich über eine Minute verloren”, sagte Gigante im Ziel gegenüber Eurosport.

Bei AG Insurance hatte man wegen der drei Abfahrten – die letzte führte hinab ins Ziel nach Ambert – großen Respekt vor dieser 6. Etappe. Denn die australische Kletterspezialistin strahlt am Berg nur in eine Richtung Selbstvertrauen aus: nach oben. “Unsere größte Angst war, wie viel Zeit sie vor den großen Bergetappen verlieren wird. Und jetzt hat sie eigentlich nie wirklich Zeit liegen lassen. Das heißt, wir haben zwei Leader für die nächsten Etappen”, freute sich Steels, dessen Kapitäninnen in der Gesamtwertung 1:03 Minuten trennen.

Dass Le Court mit den Besten im Hochgebirge mithalten kann, ist nicht zu erwarten. So muss man die Zweite im Klassement, Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike), wohl als echte Referenz für den Toursieg sehen. Die französische Mountainbike-Legende liegt vier Sekunden vor Niewiadoma, fünf vor Vollering und 37 vor Gigante.

Alle Abfahrten auswendig gelernt

Allerdings wollte die Klassementssiebte am Vorabend der Etappe nach Chambéry noch nichts von der alleinigen Kapitänsrolle wissen. “Wir müssen schauen, was passiert. Kim klettert fantastisch. Das Gelbe Trikot zu verteidigen, ist Plan Nummer eins. Das Gelbe Trikot ist unsere Verantwortung, aber es ist mehr ein Privileg, es im Team zu haben. Wir lieben es, in Gelb zu sein. Ich freue mich definitiv auf die Berge“, erzählte Gigante. Das siebte Teilstück ist für die 24-Jährige wieder ein heikles, denn nach dem Col du Granier (2.Kat.) geht es 17,5 Kilometer bergab in Richtung Ziel.

Steels aber zeigte sich zuversichtlich, dass Gigante auch dieses Finale unbeschadet überstehen kann. ”Sarah kennt die Abfahrten auswendig. Sie hat sie alle besichtigt – das gilt für die gesamte Tour. Sie hat alles getan, was sie tun konnte. Und bis jetzt zahlt sich das aus”, bilanzierte er die ersten sechs Tage. Und so hätte es nicht besser laufen können für AG Insurance – Soudal. Oder?

“Es hätte noch besser sein können, wenn ich die Etappe gewonnen hätte“, widersprach Le Court, deren Erfolgshunger noch nicht gestillt ist. “Wir haben dann versucht, den Abstand zur Spitze zu schließen, wussten dann aber, dass das nicht passieren wird. Deshalb haben wir uns dann entschlossen, die letzten Kilometer lockerer zu fahren und ein paar Kräfte für morgen zu sparen“, blickte sie auf den Freitag voraus. 

Und wenn Gigante sich auch dann schadlos halten kann, wartet am Samstag am Cole de la Madeleine (HC) ein Finale nach dem Geschmack der Bergziege: Es geht nur nach oben.

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