Der große rsn-Gravelbike-Test - Teil 4, Rad 3

Specialized Diverge Comp: Formel 1 im Gelände

Von Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Specialized Diverge Comp: Formel 1 im Gelände"
| Foto: pressBureau.eu/ w preß

21.12.2019  |  "Ein Bike für flowige Singletrails, Gravel und Asphalt gleichermaßen" - das verspricht Specialized für die aktuelle Version seines 2014 präsentierten ersten Gravelbikes mit Namen "Diverge". Es wurde im vergangenen Sommer komplett überarbeitet, vor allem das Front-Feder-Element "Future Shock". Das 2016 zusammen mit den Ingenieuren von McLaren entwickelte Dämpfungs-System verwendet verschiedene Feder-Elemente im Steuerkopf, deren Funktion weiter optimiert wurde. 

Soviel vorab: Das neue Diverge fährt sich nochmal komfortabler als die letzte Version.
Obwohl auch das neue Dämpfungs-Element nur 20 Millimeter Federweg hat, verbessert es den Fahrkomfort auf schlechten Untergründen merklich: Erstaunlich, wie effektiv auch grobe Untergründe glatt gebügelt werden, selbst bei hohem Tempo.

Die Ausdauer-Geometrie, von Specialized "Open Road" genannt, sorgt mit einem eher entspannten Sitzwinkel für eine angenehme Position auf dem Rad. Der steife Rahmen macht aber durchaus spritzige Antritte und schnelle Downhill-Passagen möglich.

A propos Antritt: Schade, dass beim Diverge
nicht - wie beim Roubaix, wo das "Future Shock"-System ebenfalls verbaut wird - die Dämpfung per Drehrad am Steuerkopf eingestellt, bzw auch komplett festgestellt werden kann. So wippt der Vorbau doch merklich, wenn man aus dem Sattel geht, und die eingesetzte Kraft wird nicht komplett in Vortrieb umgesetzt. Bei einem Gravelbike, das wohl eher auf schlechtem Untergrund zum Einsatz kommt, aber ein akzeptabler Kompromiß aus Komfort und Spritzigkeit.   

Das vergleichsweise niedrige Tretlager und der eher kurze Hinterbau sorgen für bestes Handling und eine prima Kurvenlage, auch auf Schotter. Der recht flache Lenkwinkel schafft ein sicheres Fahrgefühl im Gelände, und Ruhe in den Abfahrten - fast schon Mountainbike-like.

Dazu tragen auch die schnellen,
38 mm breiten „Pathfinder“-Reifen bei. Sie sind für unterschiedliche Wege bestens geeignet: Die Mittel-Rille sorgt für gutes Abrollen auf hartem Untergrund, vor allem, wenn sie mit höherem Druck (max. 5,5 bar) gefahren werden. Das diamantartige Schulter-Profil verleiht den nötigen Kurven-Grip, auch in tieferem Terrain (dann idealerweise mit weniger Luftdruck, minimal 3,5 bar).

rsn-Bewertung: Ein schnelles, vielseitig einsetzbares Allround-Rad mit guter Dämpfung, prima Ausstattung und vielen Befestigungs-Optionen für Flaschenhalter und Gepäck. Das „FutureShock“-System und die „Open Road“-Geometrie sorgen für bestes Handling und viel Fahrspaß auf Straße, Schotter, Waldwegen und (leichten) Trails - da verspricht Specialized nicht zuviel...

Größen: 48, 52, 54, 56, 58, 61, 64 cm
Gewicht 8,5 kg (mit Pedalen)
Zul. Gesamtgewicht: 136 kg
Rahmen: Carbon Fact 9r
Gabel, Federung: Carbon Fact, Future Shock Progressive, 20 mm
Schaltung: Shimano Ultegra RX800, 2 x 11
Schalthebel: Shimano Ultegra
Kurbel: Praxis Zayante
Übersetzung v/h: 48/ 32 Z., 11 - 34 Z.
Naben: DT Swiss 350
Felgen: DT R470 Disc
Reifen: Pathfinder Pro 2Bliss, 38 mm
Bremsen: Shimano Ultegra 8070, hydr. Scheibenbremsen, 160/ 160 mm
Vorbau: Specialized 3D-forged
Lenker:Specialized Adventure Gear Hover 
Sattelstütze: S-Works CG-R, Fact Carbon
Sattel: Body Geometry Power Comp
Sonstiges: Steckachsen 12 mm (v, h)
Preis: 3499 Euro

 

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Weitere Informationen

Specialized Europe B.V.
Holzkirchen-Föching

Internet: www.specialized.com/de

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