Schädel-Hirn-Trauma auskuriert

Wandahl nach viermonatiger Pause wieder bereit für Radrennen

Von Matthias Seng

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Frederik Wandahl (Red Bull - Bora - hasgrohe) auf dem Weg zu seinem ersten Renneinsatz seit vier Monaten | Foto: Red Bull - Bora - hansgrohe

10.09.2025  |  (rsn) – Frederik Wandahl hat in seiner noch jungen Karriere bereits zwei schwere Verletzungen erlitten. Im Frühjahr 2023 zog sich der Däne in der Vorbereitung auf sein Grand-Tour-Debüt beim Giro d’Italia einen Oberschenkelhalsbruch zu, der die Fortsetzung seiner 2021 bei Bora – hansgrohe gestarteten Profikarriere gefährdete.

Gut zwei Jahre später folgte der nächste schlimme Rückschlag: Wandahl stürzte auf der 2. Etappe der Ungarn-Rundfahrt und verbrachte vier Tage mit einem Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus. “Ich habe keinerlei Erinnerung an den Sturz selbst oder an den Ablauf. Weder wie es passiert ist, noch an den Tag davor. Mein erstes klares Bild ist, dass ich im Krankenhaus aufwache. In gewisser Weise ist das vielleicht ein Vorteil – aber es zeigt auch, wie heftig es war“, sagte der 24-Jährige nun in einem auf der Website seines Teams veröffentlichten Interview, mit dem Red Bull – Bora – hansgrohe sein Comeback begleitete.

Wandahl wird beim heute stattfindenden Giro della Toscana (1.1) erstmals nach rund vier Monaten wieder ein Rennen bestreiten – "ohne Druck, ohne Erwartungen – einfach nur schauen, wo ich nach so einem schweren Sturz stehe", wie er betonte.

Wandahl sprach von einem "meiner schlimmsten Stürze – vor allem, wenn man die Länge und Schwere der Reha betrachtet. Kopfverletzungen sind Dinge, die man von außen nicht sehen kann. Man macht also keine sichtbaren Fortschritte und Rückschläge gehören dazu. Erst erlebt man zwei gute Tage, dann kommt wieder ein Rückfall. Es war ein ständiges Vor und Zurück", schilderte er die vergangenen Wochen, in denen er angesichts der vielen stattfindenden Rennen auch das Gefühl hatte, viel zu verpassen. "Aber ich wollte auch nichts überstürzen – aus Respekt vor Kopfverletzungen. Denn die darf man wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagte er.

Nun aber ist Wandahl wieder bereit, sich eine Rückennummer anzupinnen. Nach dem Giro della Toscana wird er im September weitere italienische Herbstklassiker wie die Coppa Sabatini, das Memorial Marco Pantani und die Trofeo Matteotti bestreiten. Nach dem Grand Prix de Wallonie steht auch noch eine Rundfahrt in seinem Programm, nämlich Mitte Oktober die Tour of Guangxi, mit der in China die WorldTour-Saison beschlossen wird.

"Für diese Saison ist es schwer, ein konkretes Ziel zu nennen. Ich weiß nicht, wie mein Körper nach so einem Sturz reagieren wird", sagte Wandahl zu seinen Ambitionen. "Ich habe alles getan, um fit zu werden – unzählige Stunden Arbeit investiert. Aber jetzt geht es erstmal darum, in den italienischen Rennen wieder reinzukommen – ganz ohne Erwartungen. Einfach fahren, sehen, wo ich stehe. Und dann schauen wir weiter", sagte er.

Dabei richtete er den Blick bereits auf das kommende Jahr: "Für 2026 habe ich ein sehr gutes Gefühl. Ich habe neue Trainingsmethoden gefunden, die mir gut liegen. Ich bin überzeugt, dass die Saison spannend wird – auch mit der neuen Teamkonstellation um Remco Evenepoel. Darauf freue ich mich riesig", sagte er abschließend.

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