--> -->
17.02.2016 | (rsn) - Mittwoche scheinen ihm zu liegen: Genau eine Woche nach seinem Parforceritt im Einzelzeitfahren der Katar-Rundfahrt hat Edvald Boasson Hagen auch im Oman für Jubel beim Team Dimension Data for Qhubeka gesorgt. Der Norweger bezwang Kletter-Asse wie Vincenzo Nibali (Astana), Domenico Pozzovivo und Romain Bardet (beider Ag2r) auf der 2. Etappe der Tour of Oman am Ende einer 2,8 Kilometer langen und im Schnitt 6,5 Prozent steilen Schlusssteigung oberhalb von Quriyat.
"Ich habe es gehofft. Als ich aufs Profil geschaut habe, dachte ich, dass es mir liegen könnte", erklärte Boasson Hagen radsport-news.com nach erledigtem Dopingtest und der Siegerehrung, die fünf Kilometer vom Ziel entfernt abgehalten wurde. "Ich wusste aber auch, dass es am Limit sein würde."
Schaute man dem 28-Jährigen 250 Meter vor dem Ziel ins Gesicht, konnte man die Grenzerfahrung, die sein Körper gerade erlebte, erkennen. Doch Boasson Hagen hielt den Kontakt zu den Hinterrädern von Nibali und Pozzovivo und lancierte gut 100 Meter vor dem Ziel aus dritter Position heraus auf flacher werdender Straße seinen Sprint zum Tagessieg. Nibali wurde Zweiter, Greg Van Avermaet (BMC) Dritter und Pozzovivo noch Vierter vor Davide Rebellin (CCC Sprandi).
Dimension Data hatte den Coup seines Kapitäns perfekt vorbereitet. "Ich habe mich 50 Kilometer vor dem Ziel aus dem Konvoi abgeseilt und bin den Schlussanstieg mit dem Auto vier Mal rauf und runter gefahren", erklärte Boasson Hagens Sportlicher Leiter Roger Hammond, der per Funk sämtliche so gesammelten Informationen an die Fahrer weitergab - die exakten Entfernungen von jeder Kurve zum Ziel und auch Wechsel bezüglich der Steigungsgrade.
"Das half", sagte Boasson Hagen. "Aber letztendlich muss man trotzdem in die Pedale treten. Ich denke, die Positionierung in den Anstieg hinein war sehr wichtig - genau wie vorher im Seitenwind." Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel erreichten die Fahrer eine 180-Grad-Kehre am südlichsten Punkt der 162 Kilometer langen Etappe, ab dem sie Seitenwinden ausgesetzt waren. Sofort entstanden Windstaffeln, für die laut Gregor Mühlberger (Bora-Argon-18) hauptsächlich BMC verantwortlich zeigte.
Das Feld zerfiel zeitweise in drei Gruppen und stellte rund 20 Kilometer vor dem Ziel die letzten drei Überlebenden einer ehemals sechsköpfigen Spitzengruppe, der erneut Christoph Pfingsten (Bora-Argon 18) ursprünglich angehört hatte und aus der heraus sich der Däne Alexander Kamp (Stölting Service Group) durch zwei erste Plätze an den Zwischensprints das Trikot des kämpferischsten Fahrers sicherte.
Als sich das Feld dem Schlussanstieg näherte, fehlten unter anderem Richie Porte (BMC) und Daniel Martin (Etixx-Quick-Step) in der ersten großen Gruppe von knapp 50 Mann. Die sanft beginnende und oben heraus immer steiler werdende Steigung zum Ziel ging CCC Sprandi an der Spitze an, Neuzugang Simone Ponzi führte die langsam kleiner werdende Gruppe auf die letzten 1,5 Kilometer, wo nur noch 30 Mann übrig waren und auch der bisherige Gesamtführende Bob Jungels abreißen lassen musste.
Dort übernahmen Jacques Janse Van Rensburg und Youcef Reguigui für Dimension Data sowie Jakob Fuglsang (Astana) das Zepter, bis auf den letzten 500 Metern von weit hinten in der Gruppe das Ag2r-Duo Pozzovivo und Bardet aufschloss, um zu attackieren. Nibali sprang an Pozzovivos Hinterrad, Boasson Hagen wiederum klebte dem Tour-Sieger von 2014 am Hinterrad, gefolgt von Van Avermaet. Als die Straße 150 Meter vor dem Ziel langsam flacher wurde, schaltete Boasson Hagen und lancierte den Sprint zum Tagessieg.
"Das Team hat einen tollen Job gemacht, indem es mich an der Spitze hielt und ein gleichmäßiges Tempo den Berg hinauffuhr", so Boasson Hagen zu radsport-news.com. "Dadurch gab es keine Attacken, die ich hätte mitgehen müssen."
Eine Woche nach seinem Erfolg im Zeitfahren von Katar übernahm Boasson Hagen auch im Oman durch seinen Sieg die Gesamtführung. Er führt dank der Bonifikation für den Etappensieg mit vier Sekunden vor Nibali und sechs vor Van Avermaet sowie Bardet. Bester Deutscher ist Emanuel Buchmann (Bora-Argon 18), der in Quriyat 14 Sekunden einbüßte und mit 40 Sekunden Rückstand nun Gesamt-Fünfzehnter ist. Sein österreichischer Teamkollege Patrick Konrad biss sich wie am Vortag bei den Favoriten fest, wurde sechs Sekunden hinter Boasson Hagen Zwölfter und ist als Gesamtelfter nun Spitzenreiter in der Nachwuchswertung (Weißes Trikot).
"Es ist wirklich schön. Aber die Rundfahrt hier zu gewinnen, ist leider nicht so gut möglich, wie es in Katar war", erklärte Boasson Hagen, dass sich die Wiedergutmachung für das große Pech von vor einer Woche, als er wegen zweier Plattfüße auf den letzten acht Kilometern der 4. Etappe den sichergeglaubten Gesamtsieg der Katar-Rundfahrt verlor, in Grenzen hielt. "Trotzdem ist es natürlich schön, so einen Sieg zu feiern."
Bevor es am Freitag hinauf zum berüchtigten Green Mountain geht, wo er sein Rotes Führungstrikot wohl abgeben dürfte, gehört Boasson Hagen auf der 3. Etappe noch einmal zum Favoritenkreis, wenn am Naseem Park mit einem Massensprint zu rechnen ist. Bleibt zu hoffen, dass sich dann nicht analog zum Glücks-Mittwoch der Pech-Donnerstag von vergangener Woche wiederholt.
(rsn) - Drei Kilometer vor dem Ziel wäre es beinahe in die Hose gegangen. An der einzigen kurzen, aber steilen Rampe auf der sieben Kilometer langen Schlussrunde der 6. und letzten Etappe der Tour of
21.02.2016Nibali feiert Gesamtsieg, Kristoff gewinnt Schlussetappe(rsn) - Alexander Kristoff (Katusha) hat wie erwartet die sechste und damit letzte Etappe der Tour of Oman (2.HC) von The Wave Mucat nach Matrah Corniche (130,5 km) gewonnen. Der Norweger schlug
21.02.2016Ciolek zeigt aus dem Höhentraining heraus ansteigende Form(rsn) - Platz sechs auf der schweren 5. Etappe der Tour of Oman - ein gutes Resultat für Gerald Ciolek, doch der Stölting-Neuzugang war am vorletzten Abend der Rundfahrt trotzdem nicht von der Glüc
20.02.2016Janse Van Rensburg opfert seine Chancen für Boasson Hagen(rsn) - Während der Belgier Kenny Dehaes (Wanty-Groupe Gobert) und seine Landsmänner von Topsport-Vlaanderen um Stijn Steels tagelang verbissen um das Trikot des kämpferischsten Fahrers rangen, hat
20.02.2016"Hagen" einfach nicht zu schlagen(rsn) - Es wurde im Verlauf der Woche zum "Running Gag" bei den Siegerehrungen: das Problem, das der Zeremonienmeister der Tour of Oman mit den Namen der europäischen Protagonisten des Rennens hatte.
20.02.2016Farrar: "Das ist der alte Eddie!"(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) war auf der Königsetappe der 7. Tour of Oman der Mann des Tages. Doch im Schatten des Italieners, der sich mit einem ersten Saisonsieg auch die Gesamtführung holte
19.02.2016Green Mountain für Buchmann und Konrad einen Tick zu lang(rsn) - Brendan Canty (Drapac) hat Patrick Konrad (Bora-Argon 18) auf der 4. Etappe der Tour of Oman die Führung in der Nachwuchswertung abgenommen. Brendan Canty - kennen Sie nicht? Da sind Sie nich
19.02.2016Porte wie ein Jojo: Abgehängt, angegriffen, abgehängt(rsn) - Nachdem er sich in einem der vom Veranstalter als Großraum-Umkleidekabinen bereitgestellten Omnibusse frisch gemacht hatte, irrte Richie Porte (BMC) am Fuß des Green Moutain in Flip-Flops ü
19.02.2016Nibali siegt am Green Mountain für verstorbenen Franco Gini(rsn) - Wenn die Interviews nach der Siegerehrung beendet sind und sich die Journalisten beim Hauptdarsteller bedanken, ist der oft froh, alle Zeremonien hinter sich zu haben, nickt, lächelt und vers
19.02.2016Nibali stürmt am Green Mountain ins Rote Trikot(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) hat wie bereits im Jahr 2012 die Königsetappe der 7. Tour of Oman (2.HC) gewonnen. Der Italiener setzte sich am Freitag auf dem vierten Abschnitt, der über 177 Kil
19.02.2016Schlagabtausch der Kletter-Asse bei der Tour of Oman(rsn) - Die 4. Etappe wird am Freitag zum Scharfrichter der 7. Tour of Oman (s. Vorschau) und gleichzeitig zum Schaulaufen einiger Grand-Tour-Aspiranten. Für sie bietet der 7,5 Kilometer lange und im
18.02.2016Belgische Rivalität macht Dauer-Angreifer Dehaes das Leben schwer(rsn) - Nicht nur Christoph Pfingsten (Bora-Argon 18) saß an den ersten beiden Renntage der Tour of Oman in den Ausreißergruppen, auch Kenny Dehaes (Wanty-Groupe Gobert) schaffte am Dienstag und Mi
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä