Dennoch Konfusion bei Clasica de Almeria

"Schlechtwetter-Protokoll" besteht erste Bewährungsprobe

Foto zu dem Text "
Diskussionen bei der Clasica de Almeria - das Rennen musste wegen starker Windböen tgestoptt und verkürzt werden. | Foto: Cor Vos

15.02.2016  |  (rsn) – Schon früh in der Saison hat das erst zu Jahresbeginn in das Regelwerk des Radsportweltverbandes UCI aufgenommene „Extreme Weather Protocol“ (Schlechtwetter-Protokoll) eine erste Bewährungsprobe bestehen müssen – dabei verlief nicht alles reibungslos, doch immerhin gab es in Andalusien bei der 29. Clasica de Almeria keine verletzten Fahrer zu beklagen.

Die am Sonntag ausgetragene Clasica, die Leigh Howard (IAM) gewann, musste bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h zunächst neutralisiert, dann verkürzt, unterbrochen und schließlich neu angesetzt werden. Von den ursprünglich vorgesehenen 184 Kilometern wurden letztlich nur 21 auf einem hastig dafür vorbereiteten Rundkurs ausgetragen.

Ähnliche Wetterbedingungen mit extremen Windböen sorgten im vergangenen Jahr bei Gent-Wevelgem für gefährliche Situationen: So wurden mehrere Fahrer regelrecht von der Straße gefegt, der Belgier Gert Steegmans etwa landete im parallel zur Straße entlang führenden Kanal.

In Andalusien kam es glücklicherweise nicht zu solchen Szenen, auch deshalb, weil Organisator José Manuel Muñoz das Rennen nach 40 Kilometern stoppte.

"Wir hatten einen sehr guten Winter, aber schon der Tag vor dem Rennen war sehr schlecht und jetzt ist es unmöglich geworden. Die Fahrer mussten ihre Füße von den Pedalen nehmen, (um nicht zu stürzen)“, begründete Muñoz gegenüber der Marca seine Entscheidung.

Allerdings zeigten sich auch in Almeria noch Schwachpunkte des mit dem 1. Januar 2016 in Kraft getretenen „Schlechtwetter-Protokolls“. Das sieht zwar bei widrigen äußeren Umständen ein Treffen zwischen allen Beteiligten vor, doch gibt es keine weiteren konkreten Bestimmungen, wie weiter vorzugehen sei.

Da kein Vertreter der Fahrergewerkschaft CPA im Rennen dabei war, vertraten Alejandro Valverde (Movistar), Philippe Gilbert, Samuel Sanchez (BMC) und Sylvain Chavanel (Direct Energie) die Interessen ihrer Kollegen.

"Wir Fahrer wollten eine sichere Entscheidung“, sagte Gilbert zu cyclingnews.com. Natürlich wollten wir aus Respekt vor den Organisatoren, Sponsoren und dem Publikum fahren. Mein Vorschlag war, einen windgeschützten Platz in der Stadt mit einem sechs bis zehn Kilometer langen Rundkurs zu finden.“ Zunächst jedoch entschieden die Organisatoren, das Rennen neutralisiert zu absolvieren, um es dann doch frühzeitig zu unterbrechen.

Dazu gab es noch ein Missverständnis zwischen Feld und Organisation. Während die Fahrer davon ausgingen, dass bis auf die letzten 15 Kilometern das Rennen neutralisiert ausgetragen werden würde, lautete der Beschluss der Organisatoren genau anders herum. Sie wollten zunächst nur die ersten 15 Kilometer außer Konkurrenz austragen lassen.

BMC-Profi Brent Bookwalter beklagte nach dem Rennen gegenüber cyclingnews.com die dadurch entstandene Konfusion, begrüßte jedoch, dass "der Prozess heute gestartet wurde – auch wenn es nicht einwandfrei lief. Es ist gut, dass es (das Protokoll) erstmals Auswirkungen hatte“, sagte der US-Amerikaner und verwies darauf, „dass der Sport hat lange gebraucht hat, um sich in diese Richtung zu bewegen. Wir haben dafür in den vergangenen knapp zwei Jahren hart gearbeitet, deshalb ist das heute eine Erfolgsgeschichte."

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)