Australier führt BMC zu WM-Zeitfahrgold

Phinney: „Dennis ist auf einem anderen Level"

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Taylor Phinney (li.) und Teamkollege Rohan Dennis freuen sich über den BMC-Sieg im Teamzeitfahren von Richmond. | Foto: Cor Vos

21.09.2015  |  (rsn) – Den ersten Teil seines Unternehmens Gold hat Rohan Dennis bei der Straßen-WM in Richmond erfolgreich beendet. Im Teamzeitfahren führte der Australier seine BMC-Equipe zur überzeugenden Titelverteidigung und dürfte selber nach seiner herausragenden Vorstellung neben Tony Martin (Etixx-Quick Step) als der Top-Favorit im Einzelzeitfahren am Mittwoch gelten.

Auf dem 38,8 Kilometer langen Rollerkurs, der seine Hauptschwierigkeit erst im Finale mit dem Anstieg die Governor Street hinauf hatte, lenkte der 25-jährige Dennis seine Teamkollegen Silvan Dillier, Stefan Küng, Daniel Oss, Manuel Quinziato und Taylor Phinney zu einem Start-Ziel-Sieg. An jeder der drei Zwischenzeitnahmen lag BMC, wenn auch teils nur wenige Sekunden, vor Martins Etixx-Team, dem am Ende elf Sekunden zur Goldmedaille fehlten.

Die holte sich erneut BMC, und zwar mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 54,969 km/h. „Letztes Jahr war es für einige Leute eine Überraschung, dass wir gewonnen haben", erklärte Dennis, der wie Dillier, Oss und Quinziato auch bereits 2014 in Ponferrada im siegreichen Aufgebot stand und befriedigt feststellte: „Wieder zu gewinnen hat uns zu den ganz Großen beim Mannschaftszeitfahren gemacht.“

Zuvor hatte der frühere Stundenweltrekordler, der im Juli das Auftaktzeitfahren der Tour de France vor Martin gewonnen hatte, seinen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass BMC nach extrem hohen Anfangstempo im schwierigeren zweiten Streckenteil seinen Vorsprung auf die meisten anderen Konkurrenten sogar ausbauen konnte.

Dafür erhielt Dennis ein Extralob von Phinney, der von den US-Fans besonders gefeiert wurde, hatte er doch erst im Sommer nach einer mehr als einjährigen Verletzungspause sein Comeback gegeben. „Jeder war heute wirklich beeindruckend und Rohan Dennis hat uns angeführt. Er ist auf einem anderen Level", sagte der 25-Jährige. „Aber es war super, dass wir alle Sechs bis zum Schluss zusammengeblieben sind. Ich versuchte am Anfang etwas Kraft zu sparen und dann beim Finish voll zu fahren. Aber das ist immer leichter gesagt als getan."

Letztlich nahm BMC den letzten Anstieg zwar nur noch zu viert in Angriff, aber das Quartett blieb auf den letzten Metern zusammen und behauptete seine Führung vor Etixx-Quick-Step, das schließlich die Silbermedaille holte. Zu den Zweiflern gehörte ausgerechnet Sportdirektor Marco Pinotti, der befürchtet hatte, dass sein Team zu schnell gestartet sei. Bei der ersten Zeitnahme nach zehn Kilometern, führte das BMC Racing Team mit fast vier Sekunden vor Martins Truppe und neun auf Movistar - und baute diesen beim zweiten Messpunkt bei km 17,8 sogar auf zwölf Sekunden gegenüber Etixx-Quick-Step aus.

„Es war schnell und ich habe nicht gedacht, dass wir so viel Vorsprung auf die anderen Teams haben würden", sagte der Italiener, zu seiner aktiven Zeit selbst einer der besten Zeitfahrer der Welt und 2009 in Mendrisio WM-Fünfter im Kampf gegen die Uhr und fünfmaliger italienischer Zeitfahrmeister. „Das letzte Stück war aufgrund von Gegenwind und einen stetigen Bergauf das Härteste. Aber die anderen Teams haben mehr Zeit verloren“, befürchtete Pinotti einen späten Einbruch seiner Schützlinge – zu dem es aber nicht kam.

„Ich war sicher, dass es eng werden würde. Wenn es eng wird, entscheidet nicht immer das Können oder die Form, da kommt auch die mentale Stärke ins Spiel. Die Fahrer haben ihren Fokus beibehalten. Das es ein großartiger Sieg“, freute sich der 39-Jährige, der seit 2000 einen Universitätsabschluss als Ingenieur in der Tasche hat. Seit Sonntag kann Pinotti als verantwortlicher Sportlicher Leiter nun auch einen weiteren WM-Titel vorweisen.

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