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03.09.2015 | (rsn) - Das Regenbogentrikot im Straßenrennen zu gewinnen, ist der wohl größte unerfüllte Wunsch in der Karriere des Fabian Cancellara (Trek). Dieses Jahr in Richmond hätte es soweit sein können: Der Kurs passte und der Schweizer bewies im Juli bei der Tour, dass er weiterhin die nötigen Fähigkeiten besitzt.
Nun aber verzichtet Cancellara auf die Reise in die USA. Die wiederholten Wirbelbrüche im Frühjahr und bei der Tour und nun ein viraler Infekt, der ihn zur Aufgabe der Vuelta a Espana zwang, waren zu viel für ein Jahr, erklärte der viermalige Zeitfahrweltmeister nun in einer Pressemitteilung seines Teams Trek Factory Racing.
"Rein körperlich könnte ich möglicherweise weitermachen und starten. Aber es ist der Kopf, der über den Körper bestimmt, und ich habe nicht mehr den Willen, noch einmal durch das ganze Comeback-Prozedere zu gehen, nachdem die ganze Saison eine solche Achterbahnfahrt war", so Cancellara. "Mit einer so schweren Verletzung klarzukommen, ist nicht einfach - und ich hatte das zwei Mal in dieser Saison. Es ist mental sehr fordernd und entzieht dir Energie. Ich habe nicht mehr die nötige Power in den Batterien, um ein drittes Mal in einer Saison zurückzukommen."
Cancellara hatte die Vuelta bereits am dritten Tag wegen Magenproblemen verlassen und dachte seitdem offenbar viel nach. "Es ist mehr als nur mangelnde Motivation", erklärte der 34-Jährige nun. "Es geht tiefer als das und fühlt sich unmöglich an, die Batterien voll genug wieder aufzuladen."
Die Entscheidung, nicht in die USA zu reisen, traf Cancellara zusammen mit seinem Team und dessen Leitung. "Wir waren uns alle einig, dass es besser ist, die Saison jetzt zu beenden, eine Pause einzulegen und sich dann auf neue Ziele zu fokussieren." Wie diese Ziele aussehen werden, wurde noch nicht verraten. Doch es ist davon auszugehen, dass der Schweizer im kommenden Frühjahr noch einmal einen großen Klassikersieg feiern möchte.
Der Traum vom Regenbogentrikot hingegen könnte mit der Absage für Richmond für immer geplatzt sein. "Die WM im nächsten Jahr liegt mir nicht so sehr - ich bin kein Sprinter", so Cancellara. "Dieses Jahr könnte meine letzte Chance gewesen sein."
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