Sprintentscheidung vor erstem Ruhetag

Sbaragli siegt, Degenkolb wartet auf sein Vuelta-Jubiläum

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Sbaragli siegt, Degenkolb wartet auf sein Vuelta-Jubiläum "
Kristian Sbaragli feiert seinen größten Sieg.| Foto: Cor Vos

31.08.2015  |  (rsn) - Vor dem ersten Ruhetag der 70. Vuelta a Espana kamen die Sprinter noch einmal zum Zug. Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka) entschied die 10. Etappe nach 146,6 Kilometern von Valencia nach Castellón im Sprint vor John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Jose Joaquin Rojas (Movistar). Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) verteidigte sein Rotes Leadertrikot.

Das Warten auf seinen Jubiläumssieg bei der Vuelta geht für John Degenkolb weiter. Neun Etappenerfolge hatte er vor dem Start der Rundfahrt auf seinem Konto – der Zehnte war das erklärte Ziel. Nur der will dem Wahl-Frankfurter nicht gelingen. Dabei waren die Vorzeichen wieder hervorragend. Selbst Spitzenreiter Tom Dumoulin war sich nicht zu Schade, Arbeit für Degenkolb zu verrichten und ein dezimiertes Feld auf den letzten Kilometern zusammenzuhalten. An der Flamme-Rouge führten zwei Profis von Giant-Alpecin das Feld an.

Doch Sprints bei der Vuelta sind häufig wild und unorganisiert. Luis Leon Sanchez (Astana) störte mit einer Attacke die Harmonie, in deren Folge Degenkolb eingebaut wurde und zu weit zurückfiel. Auf den letzten Metern war er zwar der Endschnellste, die Ziellinie kam für ihn jedoch zehn Meter zu früh. So durfte sich der Italiener Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka) über den größten Sieg seiner Karriere freuen. Tränen der Freude konnte der 25-Jährige während der Siegerzeremonie nicht zurückhalten. Degenkolb blieb wie auf der 5.Etappe nur Platz zwei.

"Für mich ist ein Traum wahr geworden. Schon viermal habe ich probiert, eine Etappe zu gewinnen. Heute hat es endlich geklappt. Wir haben eine Etappe bei der Tour gewonnen und jetzt hier. Das ist der Verdienst der ganzen Mannschaft“, sagte Sbaragli im Ziel und fügte an: „Ich war überrascht, dass ich plötzlich vorne war und fürchtete, ich hätte zu früh angefangen. Als ich dann das 200-Meter-Schild sah, habe ich einfach durchgezogen.“

Mit der Bergankunft vom Vortag in den Beinen und dem folgenden ersten Ruhetag im Kopf schien die Etappe zunächst prädestiniert für Ausreißer zu sein. Entsprechend nervös und schnell war die Anfangsphase, bis sich nach 30 Kilometern eine Spitzengruppe mit 40 Fahrern leicht absetzen konnte. Zufrieden zeigte sich das Hauptfeld mit der Gruppengröße allerdings nicht. Ein Kampf um die Sekunden entstand und der Vorsprung pendelte ständig um eine Minute.

Nachdem die Gruppe immer kleiner wurde, war das Unterfangen schließlich 54 Kilometer vor dem Ziel ganz beendet. In der Folge probierte Nikki Terpstra (Etixx-QuickStep) noch eine glücklose Soloflucht, bevor Alessandro De Marchi (BMC), Kenny Elissonde (FDJ) und Romain Sicard (Europcar) 25 Kilometer vor dem Ziel den letzten Ausreißversuch initiierten. Das Trio setzte sich am Alto del Desierto de la Palmas (2. Kategorie) ab, der einzigen Hürde der Etappe, und konnten auf dem sieben Kilometer langem Anstieg zeitweise 40 Sekunden herausfahren.

Aber auch dank der selbstlosen Mitarbeit von Tom Dumoulin scheiterte ihre Flucht vier Kilometer vor dem Ziel. Nur das krönende Ende blieb für Giant-Alpecin am Ende aus. Da es jedoch auf den vorderen Plätzen in der Gesamtwertung keine Veränderung gab, kann sich das Team zumindest mit der Gesamtführung von Dumoulin am Ruhetag trösten.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.12.2015Boeckmans: "Ich wäre sechsmal fast gestorben"

(rsn) – Kris Boeckmans (Lotto Soudal) hat sich bei seinem schweren Sturz auf der 8. Etappe der Vuelta a Espana offenbar viel schwerer verletzt als bisher nach außen drang. „Ich wäre sechsmal fas

20.09.2015Dumoulin veröffentlicht seine Vuelta-Leistungsdaten

(rsn) – Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) war die Entdeckung der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Bis zum vorletzten Tag führte der Niederländer die Gesamtwertung der Vuelta an, eher er noch auf den se

14.09.2015Hansen: Rekordjagd, „bis ich vom Rad falle"

(rsn) – Zu einem zweiten Etappensieg nach 2014 hat es für Adam Hansen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Vuelta a Espana nicht gereicht. Doch die 70. Auflage der letzten großen Rundfahrt des Ja

14.09.2015Rodriguez mit 36 bei der Vuelta so gut wie nie

(rsn) – Bei der Vuelta-Siegerehrung am Sonntagabend in Madrid stand natürlich Gesamtsieger Fabio Aru (Astana) im Mittelpunkt des Interesses. Aber auch Joaquim Rodriguez hatte allen Grund zum Strahl

13.09.2015Degenkolb sorgt bei der Vuelta für Versöhnung und Krönung

(rsn) - Fast vier Monate ist es her, dass John Degenkolb in Nürnberg die abschließende 5. Etappe der Bayern-Rundfahrt gewann und dort seinen bisher letzten Saisonsieg einfuhr. Bei der Tour und der V

13.09.2015Degenkolb schlägt in Madrid zu, Aru Gesamtsieger

(rsn) – John Degenkolb (Giant - Alpecin) hat am letzten Tag der 70. Vuelta a España doch noch zugeschlagen. Der 26 Jahre alte Frankfurter hatte am Ende der abschließenden 21. Etappe über 98,8 Ki

13.09.2015Majka stellt Jaskulas Grand Tours-Rekord ein

(rsn) - Rafal Majka muss auf der heutigen Etappe der Spanien-Rundfahrt nur ins Ziel kommen, dann hat er den dritten Platz in der Gesamtwertung sicher. Der 25-jährige Kletterspezialist würde damit de

13.09.2015Dumoulin: „Die Vuelta war für mich einen Tag zu lang"

(rsn) – Am Freitag noch wähnte man Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) auf dem besten Weg zum Vuelta-Gesamtsieg, nachdem er der Konkurrenz im Finale der 19. Etappe einige Sekunden abgenommen hatte. Doch a

13.09.2015Aru: „Wir hatten gesehen, dass Dumoulin müde war"

(rsn) - Die Vuelta begann für Astana mit einem Betrugsversuch und endete in einem Freudentaumel. Ausgelassen schlug Fabio Aru seinem Teamkollegen Luis Leon Sanchez kurz vor dem Überqueren der Zielli

12.09.2015Astana fährt Dumoulin in die Krise und Aru zum Vuelta-Sieg

(rsn) - Auf den allerletzten Drücker haben Fabio Aru und das Team Astana das Ruder herum und die Vuelta doch noch an sich gerissen. Mit einer beeindruckenden Teamleistung fuhren die Hellblauen auf de

12.09.2015Aru vor Vuelta-Sieg, Dumoulin bricht völlig ein

(rsn) - Fabio Aru (Astana) steht vor dem Gewinn der 70. Vuelta a Espana. Der Italiener hat am vorletzten Tag der Rundfahrt das Rote Trikot von Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) übernommen und den NiederlÃ

12.09.2015Dumoulin: Erleben wir heute die Geburt eines großen Fahrers?

(rsn) - Von San Lorenzo de El Escorial nach Cercedilla (175,8 km). Für Spitzenreiter Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und seine Herausforderer ist es die ultimative Etappe der 70. Vuelta a Espana. Erlebe

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

26.04.2024Deignan im Lidl-Trek-Aufgebot für La Vuelta Femenina

(rsn) – Nur vier Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt, bei dem sie sich einen Armbruch zugezogen hatte, kehrt die frühere Weltmeisterin Lizzie Deignan wieder ins Feld zurück. Ihr Tea

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) seinen bisher größten Sieg auf der Straße gefeiert. Der 21-jährige Belgier setzte sich über 171 Kilometer

25.04.2024Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

25.04.2024Bike-Aid: Dorn hat in der Türkei das Bergtrikot “ziemlich save“

(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Bike Aid ist weiterhin der Aktivposten der Türkei-Rundfahrt (2.Pro). Am fünften Tag in Folge war die saarländische Equipe in der Ausreißergruppe vertreten

25.04.2024Nys krönt ersten Ausreißversuch der Karriere, Lipowitz Vierter

(rsn) – Ein 21-Jähriger Crossspezialist aus Belgien hat bei der Tour de Romandie (2.UWT) für die nächste Überraschung gesorgt. Thibau Nys (Lidl - Trek) entschied auf der 2. Etappe die erste Berg

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)