--> -->
26.06.2015 | (rsn) – Im Profi-Radsport gibt es keinen größeren Player als die Amaury Sport Organisation (ASO). Der französische Rennveranstalter ist nicht nur für die Frankreich- und Spanien-Rundfahrt zuständig, sondern auch für andere WorldTour-Events wie das Critérium du Dauphiné, die Fernfahrt Paris-Nizza oder die Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallonne. Darüber hinaus ist die ASO im Frauenradsport aktiv und sponsert einwöchige Rundfahrten im Nahen Osten. Mit anderen Worten: Die ASO sitzt an den Machthebeln und genießt deshalb auch eine Vorzugsbehandlung des Radsportweltverbands UCI. Diese Konstellation könnte sich sich allerdings ändern.
Vor einigen Tagen nämlich machte das Gerücht die Runde, dass die ASO in einem Schreiben an den Verband mit Sitz im schweizerischen Aigle mit einem Ausstieg aus dem WorldTour-Kalender gedroht habe, falls die UCI bis 2017 im Profi-Radsportgeschäft keine Reformmaßnahmen durchführen würde. Im März hatte die UCI bekannt gegeben, eine schnelle Verwirklichung der Pläne sei nicht machbar. Die Reform wurde auf die lange Bank geschoben, was im Endeffekt der ASO entgegenkam, weil ihre Machtposition unangegriffen blieb.
Wie allerdings cyclingnews.com nun berichtet, fand am 10. Juni in Genf ein Treffen statt, auf dem fast einstimmig die WorldTour-Reform für den Zeitraum von 2017 bis 2020 entschieden wurde. Nur Tour de France-Direktor Christian Prudhomme und David Lappartient, UCI-Vizepräsident und Präsident des Europäischen und Französischen Radsportverbandes, waren gegen das Konzept. Die ASO befürchtet, dass der vorgesehene Masterplan das geschlossene WorldTour-System mit wenigen Aufstiegschancen für die Mannschaften, die die finanziellen Bedingungen nicht erfüllen können, noch stärker zementiert statt es zu öffnen. In der Tat, das Reformprojekt, das von Cookson, den Mannschaften, Rennveranstaltern, Fahrern und der Velon-Gruppe unterstützt wird, schließt für die Teams sowohl eine Aufstiegsmöglichkeit als auch die Abstiegsgefahr völlig aus.
Auf dem Meeting wurde zudem der Vorschlag, den Giro d’Italia und die Vuelta a Espana auf zwei Wochen zu verkürzen, fallen gelassen. In einer Saison dürfen die Erstdivisionäre nur 170 Renntage absolvieren. Zur Elite-Klasse sollen neue Rennen hinzukommen, die allerdings zumindest anfangs damit rechnen müssen, dass sie nicht alle Erstliga-Teams werden begrüßen können, da es keine Startpflicht geben soll. Somit wird die WorldTour-Rennserie quasi zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft mutieren.
Mit der Reform erhofft sich die UCI den finanziell lukrativen TV-Markt, auf dem bis dato alles der Tour de France untergeordnet war, zu erweitern. Die Rennveranstalter könnten die Mannschaften mit größeren Geldprämien anlocken, die Teams könnten zwischen unterschiedlichen Rennen wählen und sich für solche entscheiden, die ihnen PR-mäßig als auch in ökonomischer und sportlicher Hinsicht lohnender erscheinen. An diesem Punkt sei an die – kurzlebige - Peking-Rundfahrt erinnert, ein Retorten-Rennen Ende Oktober, an dem kaum jemand wirklich gerne teilnahm.
Die ASO, so der Eindruck, hat Angst, dass ihre Position in dem neu entfachten Machtstreit unterminiert und sie dazu genötigt sein wird, sich mit anderen den Kuchen zu teilen. Ob sich die UCI Gedanken darüber gemacht hat, wie der neue WorldTour-Fahrplan ohne die ASO-Rennen aussehen könnte, ist ungewiss. Prudhomme hat ein Ass im Ärmel: Er weiß, dass kein Rennfahrer und keine Mannschaft sich die Gelegenheit entgehen lassen will, bei der Tour oder Paris-Roubaix zu starten. Schon von 2005 bis 2008 hat die ASO mit dem Verband um die ProTour gekämpft, schließlich hat man sich geeinigt.
Die ASO hatte in diesem Konflikt keinen Imageschaden erlitten, den Kürzeren zog schließlich die UCI. Alles deutet darauf hin, dass auch in der aktuellen Auseinandersetzung der Weltverband die schlechteren Karten in Händen hält. Die Tour ohne die WorldTour kann man sich gut vorstellen. Die WorldTour ohne die Tour eher nicht. Die beiden Lager müssen schon wieder nach einem Kompromiss suchen, denn die ASO hat sich ihre Ausnahmestellung hart erarbeitet. Sie abzugeben, kommt für Prudhomme nicht in Frage.
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der 112. Tour de France über 209 Kilometer von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer gewonnen und das Gelbe Trikot von seinem
(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat sich auf der 2. Etappe der 112. Tour de France für die Sprintniederlage beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) gegen Tadej Pogacar (UAE – E
(rsn) – In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden dem Cofidis-Rennstall vor seinem Hotel in Bondues elf Räder der Marke Look entwendet. Die Diebe hatten einen Lastwagen der Mannschaft von Emanuel
(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku
(rsn) – UCI-Präsident David Lappartient hat im ´Village du Tour´ am Rande der Frankreich-Rundfahrt in einem Gespräch mit Wielerflits-Journalist Raymond Kerckhoffs erklärt, dass er Anfang Novemb
(rsn) – Die 112. Tour de France hat schon am ersten Tag ihren ersten kleinen Social-Media-Shitstorm und in seinem Zentrum steht Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step). Der Belgier rollte gestern, d
(rsn) - Regnerisches Wetter wird die 2. Etappe der Tour de France 2025, das mit 209 Kilometern längste Teilstück der drei Wochen, von Lauwin-Planque an die Küste nach Boulogne-sur-Mer prägen. Und
(rsn) - Auch am zweiten Tag bleibt die Tour de France im Norden Frankreichs. Für die Fahrer bedeutet das eine angenehme Konstante. Die 209 Kilometer lange Etappe führt von Lauwin-Planque zur Küste
(rsn) – Alpecin – Deceuninck und Uno-X Mobility haben das Finale der 1. Etappe in Lille am Samstag dominiert und Jasper Philipsen trug völlig überlegen den Tagessieg davon. Dazu waren Tadej Poga
(rsn) – Das norwegische Team Uno-X Mobility war einer der Gewinner am ersten Tag der Tour de France 2025. Nicht nur, dass die Wildcard-Mannschaft das Feld im Finale anführte, den Sprint vorbereitet
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Platz 19 zum Auftakt. Das klingt auf dem Papier nicht nach einem besonderen Auftritt von Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) auf der 1. Etappe der Tour de France in Lille. Doch der 31