Durch Zeitfahrsieg im Hochgebirge beflügelt?

Tony Martin: „Am Wochenende ist alles möglich"

Foto zu dem Text "Tony Martin: „Am Wochenende ist alles möglich
Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) auf der 7. Etappe der Tour de Suisse. | Foto: Cor Vos

20.06.2014  |  (rsn) – Mit zwei Zeitfahrsiegen im Rücken und dem Gelben Trikot auf seinen Schultern geht Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) selbstbewusst in das alles entscheidende Wochenende bei der Tour de Suisse.

Der dreifache Zeitfahrweltmeister verwies in seiner Paradedisziplin wie bereits zum Auftakt Tom Dumoulin (Giant-Shimano) auf Platz zwei und geht mit 28 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer in die beiden abschließenden Bergetappen.

Dabei erwies sich Martins Entscheidung als goldrichtig, mit einem 58er Kettenblatt das 24,8 Kilometer lange Zeitfahren von Worb zu bestreiten. „Ich wusste, dass es am Ende auf der Abfahrt noch die Möglichkeit geben würde, Zeit gut zu machen. Mit dieser Übersetzung habe ich gewonnen und einen schönen Vorsprung auf meine Rivalen herausgeholt“, bilanzierte der 29-Jährige zufrieden.

Aber auch Giant-Shimano fühlte sich wie ein kleiner Gewinner. „Eine Wahnsinns-Leistung von Tom”, schrieb etwa Dumoulins österreichischer Teamkollege Georg Preidler in seinem Tagebuch auf radsport-news.com.

Martins und Dumoulins Blicke sind nun nach vorne gerichtet - allerdings unterschiedlich weit. Während Dumoulin schon an die niederländischen Zeitfahrmeisterschaften nächste Woche denkt, ist die Mission des Deutschen bei der Tour de Suisse noch nicht beendet.

Martin will nun noch mehr. Ist sogar der Gesamtsieg möglich? „Am Wochenende ist alles möglich“, zeigte er sich nach seinem sechsten Saisonsieg optimistisch,  auch im Hochgebirge mit den Besten mithalten oder zumindest seinen Rückstand bei den beiden Bergankünften in Verbier und Saas-Fees so in Grenzen halten zu können, dass es zur Verteidigung des Gelben Trikots reicht.

Allerdings steht Martin vor einer schweren Aufgabe. Titelverteidiger Rui Costa (Lampre-Merida) liegt als Gesamtdritter nur 1:05 Minuten zurück und auch der Schweizer Mathias Frank (IAM) hat als Vierter hat nur 1:14 Minuten Rückstand. „Es gibt noch viele Kontrahenten, eigentlich die gesamte Top-20“, so Martin, der sich zunächst einmal für den Samstag große Chancen ausrechnet, seine Führung verteidigen zu können.

„Die morgige Etappe ist die leichtere. Ich kenne den Schlussanstieg nach Verbier noch von der Tour de France. Hier werde ich versuchen, im Zeitfahrmodus hochzufahren, einen guten Rhythmus finden und mich einfach an den anderen dranhängen“, äußerte sich der Träger des Gelben Trikots zu seiner Taktik.

Auf große mannschaftliche Unterstützung kann er allerdings nicht bauen, denn das Team wurde um Sprinter Mark Cavendish zusammengestellt. Nach dem Ausscheiden von Niki Terpstra und Tom Boonen hat Martin zudem nur noch fünf Helfer an seiner. „Ich bin sehr traurig, dass ich nicht helfen kann, Tonys Trikot zu verteidigen“, sagte Boonen, der bereits vor der Tour de Suisse im Training gestürzt war und nun eine kleine Pause einlegen muss.

Diese Umstände könnte die Konkurrenz dazu ermuntern, Martin mit vielen Attacken zuzusetzen und ihn schließlich zu zermürben. „Ich werde die nächsten zwei Tage nun voll angreifen , denn die Beine sind gut“, sagte etwa Frank, der durch sein starkes Zeitfahren und dem fünften Tagesrang zusätzliche Motivation geschöpft hat.

Zurückhaltender äußerte sich dagegen Rui Costa, der sich selbst zwar den erneuten Sprung auf das Podium zutraut. „Aber Tony ist nun der Top-Favorit auf den Gesamtsieg", meinte der Portugiese.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.06.2014Sergio Henao glaubt nicht an Comeback noch in dieser Saison

(rsn) - Sergio Henao (Sky), der sich bei einem schweren Unfall vor dem Einzelzeitfahren der Tour de Suisse am Freitag das Knie gebrochen hat, rechnet nicht mehr damit, 2014 noch Rennen bestreiten zu k

23.06.2014Thurau auf dem besten Weg zum Allrounder

(rsn) – Für Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) sollte es am Ende der Tour de Suisse nicht zum Gesamtsieg reichen. Doch ohne Wertungstrikot blieben die Deutschen bei der 78. Auflage der Tour-Gene

23.06.2014Andy Schleck fuhr auch bei der Tour de Suisse hinterher

(rsn) – Auch die Tour de Suisse hat den Fans von Andy Schleck (Trek) keine große Hoffnung darauf gemacht, dass der Luxemburger rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt doch noch in Form kommt. Schleck been

22.06.2014Rui Costa gewinnt im Regenbogentrikot die Tour de Suisse

(rsn) – Es hat nicht gereicht für Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step). Am letzten Tag der Tour de Suisse hat der Zeitfahrweltmeister sein Gelbes Trikot, das er zuvor über acht Etappen hin bravou

22.06.2014Rui Costa gelingt das Triple, Martin am vorletzten Berg abgehängt

(rsn) – Titelverteidiger Rui Costa (Lampre-Merida) hat am letzten Tag der 78. Tour de Suisse Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) noch aus dem Gelben Trikot gefahren und sich den dritten Gesamtsieg

22.06.2014Martin verhandelt mit OP-QS - aber alles ist möglich

Saas Fee (dpa) - Mit seiner Galavorstellung bei der 78. Tour de Suisse liefert Tony Martin beste Argumente in den Vertragsverhandlungen mit seinem Team Omega Pharma-Quick Step. Der Kontrakt des dreima

22.06.2014Martin pokerte in Verbier erfolgreich

(rsn) – Den ersten Teil der abschließenden Bergprüfungen bei der Tour de Suisse hat Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) mit Bravour bestanden. Die mit einer Bergankunft in Verbier endende 8. Eta

21.06.2014Martin baut in Verbier seine Gesamtführung weiter aus

(rsn) - Tony Martin (Omega Pharma Quick Step) hat bei der Tour de Suisse an  der Bergankunft in Verbier nich nur sein Gelbes Trikot verteidigt, sondern seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Niede

21.06.2014Dumoulin frustriert wegen nächster Niederlage gegen Martin

(rsn) – Im 24,5 Kilometer langen Zeitfahren der Tour de Suisse bot sich den Fans ein alt bekanntes Bild. Der dreimalige Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) feierte in seiner Spezialdis

20.06.2014Martin baut mit zweitem Zeitfahrsieg Gesamtführung aus

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) hat auf der 7. Etappe der 78. Tour de Suisse seine Führung im Gesamtklassement ausgebaut. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister entschied am Freitag das

20.06.2014Martin: Gesamtsieg ohne Team?

(rsn) - Schafft Tony Martin die Sensation und gewinnt die Tour de Suisse? Auch nach der 6. Etappe trägt der in der Schweiz lebende Eschborner das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Heute im Zeitfahre

20.06.2014Degenkolb: Wie vom Traktor überrollt

(rsn) - John Degenkolb (Giant-Shimano) ist bei der Tour de Suisse vor dem Einzelzeitfahren ausgestiegen. Dies teilte sein Team am Freitagmorgen mit. Der Frankfurter, der auf der 4. Etappe in der Neut

Weitere Radsportnachrichten

03.06.2024Bennett ging im Sprint gegen Pedersen die Kraft aus

(rsn) – Die Auftaktetapp des Critérium du Dauphiné (2.UWT) am Sonntag war die größte Chance für die Sprinter auf einen Tageserfolg im Verlauf der Woche bei der sogenannten Tour-Generalprobe. Un

02.06.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

02.06.2024Sprintzug nahe an der Perfektion: Pedersen holt Dauphiné-Auftakt

(rsn) - Der Auftakt des 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) wurde zur erwarteten Sprintershow. Nach 172,5 Kilometern rund um Saint Pourcain sur Sioule setzte sich am Ende der 1. Etappe der Däne Mads

02.06.2024Oise: Amann fehlten 150 Meter zum Sieg, Rüegg Bergkönig

(rsn) - Gut 150 Meter fehlten Dominik Amann (Team Vorarlberg) beim Abschluss der Ronde de l`Oise (2.2) zu seinem ersten UCI-Sieg. Der Österreicher hatte nach einem Sturz gut 1000 Meter vor dem Ziel

02.06.2024Kathrin Schweinberger jubelt erstmals in Belgien

(rsn) – Kathrin Schweinberger (Ceratizit – WNT) hat beim belgischen Eintagesrennen Dwars door de Westhoek (1.1) ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Die 27-jährige Österreicherin verwies nach 1

02.06.2024Malopolska: Zoidls Mut wird mit einem Doppelschlag belohnt

(rsn) - Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) hat sich mit seinem Sieg auf der abschließenden Königsetappe der Tour of Malopolska (2.2) noch den Gesamterfolg gesichert. Der Österreicher war an der 8,

02.06.2024Behrens klettert stark und verpasst im Sprint knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23-Nationalmannschaft) hat zum Abschluss der Friedensfahrt (2.NC) am Podium gekratzt. Auf dem abschließenden vierten Teilstück mit Ziel in Jesenik fuhr der 20-Jährige als

02.06.2024Abrahamsen düpiert in Brüssel die Sprinter, Ackermann Vierter

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-Mobility) hat bei der 104. Brussels Cycling Classic (1.Pro) die Sprinter düpiert und sich nach 218,4 Kilometern mit Start und Ziel in der belgischen Hauptstadt Brüs

02.06.2024Evenepoel beim Critérium du Dauphiné ohne konkrete Ziele

(rsn) – Nach seinem Schlüsselbeinbruch bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) mit bescheidenen Zielen zum 76. Critérium du Dauphiné ins Feld zurück. “Ehrlic

02.06.2024Startet die Vuelta a Espana 2025 im Piemont?

(rsn) – Die diesjährige Vuelta a Espana beginnt am 17. August mit einem Einzelzeitfahren in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, die Gran Salida 2026 ist für Monaco vorgesehen. Wie Renndirekt

02.06.2024Roglic ist vor der Tour-Generalprobe “auf Kurs“

(rsn) – Rund zwei Monate nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Primoz Roglic wieder ins Feld zurück. Der Slowene führt Bora – hansgrohe beim 76. Critérium du Dauphiné a

02.06.2024Wilkos feiert Solosieg bei Sportland NÖ Womens Tour

(rsn) – Nachdem sie schon in St. Pölten am ersten Tag erfolgreich gewesen war, holte sich die Polin Katarzyna Wilkos (MAT ATOM Deweloper) auf dem vierten und vorletzten Tagesabschnitt der Sportlan

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)