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13.05.2014 | (rsn) – Wie ist Marcel Kittel (Giant-Shimano) auf den Sprintetappen des Giro d’Italia zu schlagen? Diese Frage haben sich am ersten Ruhetag wohl alle seiner Konkurrenten von Ben Swift (Team Sky) über Elia Viviani (Cannondale) und Alessandro Petacchi (Omega Pharma-QuickStep) bis zu Nacer Bouhanni (FDJ.fr) gestellt.
Der 40 Jahre alte Petacchi fasste wohl die Meinungen aller anderen Sprinter zusammen, als erzu „Gazetta dello Sport sagte: „Kittel ist sehr stark, er ist ein Tier.“ Doch konnte sich der 27-fache Giro-Etappengewinner eine kleine Spitze nicht verkneifen. „Aber bei allem Respekt gegenüber allen anderen Sprintern ist es doch auch wahr, dass er bisher nur solche Fahrer geschlagen hat, die noch nie eine Giro-Etappe gewonnen hat."
Sich selbst nahm Petacchi dabei ganz offensichtlich aus, vor allem wohl, weil er sich an den bisherigen beiden Massensprints nicht beteiligt hatte. Bei einem Sieg auf der heutigen 4. Etappe mit Ziel in Bari könnte der Ligurer sogar das Rosa Trikot erobern. Aber dazu müsste er eben an Kittel vorbei kommen. Und genau da liegt für Petacchi das Problem, wie er freimütig einräumte.
„Er fliegt geradezu und ist kaum zu schlagen. Wenn du ihn seinen Sprint anziehen läst, gewinnt er mit drei Radlängen Vorsprung. Man muss ihm zuvrokommen, so wie es Swift gemacht hat, aber dann zieht er von hinten an dir vorbei, weil er so stark ist. Er hat soviel Kraft in seinen Beinen, dass er auch vor einem langen Sprint keine Angst haben muss“, so der Sprint-Routinier.
Genau diese Erfahrung musste sein Landsmann Elia Viviani (Cannondale) am Sonntag in Dublin machen. Der 25-Jährige hatte auf der Zielgeraden bereits einen deutlich Vorsprung auf den Erfurter, ehe der seinen seinen Angriff setzte. „Ich lag Kopf an Kopf mit Swift, aber wir haben gar nicht mit bekommen, dass Kittel dabei war, uns mit doppelter Geschwindigkeit zu überholen. Wo kam er her? Er schien schon verloren zu haben, aber dann kam er wie eine Rakete an“, fasste Viviani die Ereignisse zusammen.
Viel zuversichtlicher als Petacchi klang auch er nicht mit Blick auf die noch anstehenden Flachetappen: „Ich hoffe, dass ich vor dem 1. Juni noch eine Etappe gewinnen kann. Es wird nicht einfach, aber ich wird’s probieren. Ich werde versuchen, meinen eigenen Sprint zu fahren." Und fast beschwörend fügte Viviani, der bei der Türkei-Rundfahrt immerhin zwei Mal Mark Cavendish geschlagen hatte, noch an: „Er kann ja nicht jedes Mal gewinnen.“
Swift, der Zweite von Dublin, will sich auf die profilierteren Etappen konzentireren, wie er nach der 3. Etappe erklärte, und war deshalb mit seinem zweiten Platz ganz und gar nicht unzufrieden. „Klar wäre es schön gewesen zu gewinnen“, meinte der Brite, der seine Machtlosigkeit allerdings auch zugab: „Er hat mich dann doch um eine Radlänge geschlagen und das zeigt, wie schnell er war.“
Ähnliches gilt für Michael Matthews (Orica-GreenEdge), der für sich die Etappen am Mittwoch und Donnerstag herausgesucht hat, weil die keinen klassischen Massensprint erwarten lassen. „Kittel ist definitiv der Schnellste hier im Feld, das hat er heute gezeigt“, meinte der 23-Jährige, nach der 2. Etappe. „Ganz gleich, ob es warm oder kalt ist, in den Flachsprints ist er immer zur Stelle. Ich werde versuchen, so lange wie möglich an ihm dranzubleiben und kann hoffentlich Kräfte für die 5. und 6. Etappe sparen", kündigte der Träger des Rosa Trikots an.“
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